Autor: FranchisePORTAL-Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 11.04.2019
Was ist eine Lizenzgebühr?
Definition: Eine Lizenzgebühr ist eine laufende Zahlung eines Lizenznehmers an den Lizenzgeber. Sie stellt das Entgelt für die gewerbliche Nutzung des Geschäftsgegenstandes dar – sei es eine Marke, ein geschütztes Produktsortiment oder ein komplettes Geschäftsmodell.
Wofür werden Lizenzgebühren gezahlt?
Der geistige Eigentümer des Geschäftsgegenstandes ist der Lizenzgeber (siehe gewerbliche Schutzrechte). Mit dem Lizenzverkauf räumt er dem Lizenznehmer das Recht ein, diesen Gegenstand zu nutzen. Im Gegenzug wird die Gebühr fällig.
Was ist in der Lizenzgebühr enthalten?
Mit der Lizenzgebühr wird nicht nur das eigentliche Nutzungsrecht abgegolten. Häufig deckt sie auch Leistungen des Lizenzgebers ab, von denen der Lizenznehmer profitiert. Dies können Schulungen zur Fortbildung, Management-Hilfen, Finanzplanungs-Hilfen, zentraler Einkauf/Logistik oder andere Dienste aus dem Leistungspaket einer Systemzentrale sein. Durch sie entstehen Synergieeffekte.
Für den Lizenzgeber finanzieren die Lizenznehmer mit ihren meist monatlich fälligen Lizenzgebühren den laufenden Betrieb der Zentrale. Zur Finanzierung des Aufbaus der Systemzentrale und für die Lizenznehmer-Grundschulungen hingegen erheben viele Lizenzsysteme eine einmalige Eintrittsgebühr bei Lizenzerwerb bzw. vor Aufnahme der Geschäftstätigkeit (Eröffnung).
Wie hoch sind Lizenzgebühren?
Es gibt sehr unterschiedliche Lizenzgebühr-Modelle. Sehr verbreitet sind Beträge im unteren (z.B. einstelligen) Prozentbereich des monatlichen Umsatzes, Gewinns oder Erlöses. Viele Lizenzsysteme berechnen dagegen fixe monatliche Summen im unteren dreistelligen, selten jedoch im vierstelligen Bereich. Manche Systeme verlangen gar keine gesonderten Lizenzgebühren: Bei ihnen finanziert sich die Zentrale z.B. durch die Margen beim Warenverkauf an die Lizenznehmer – häufig verbunden mit Alleinbezugsverpflichtung/Bezugsbindung und Mindestabnahmemengen.
Was unterscheidet Lizenzgebühren von Franchisegebühren?
Bei der Franchisegebühr handelt es sich prinzipiell um eine Lizenzgebühr, die jedoch oft höher ausfällt. Verbreitet sind fünf bis sieben Prozent des monatlichen Gewinns, Umsatzes oder Erlöses des Franchisenehmers. Der Grund: Franchising ist eine viel weitergehende Form der Kooperation, als sie in einfachen Lizenzsystemen betrieben wird.
Franchisenehmer sind viel stärker weisungsgebunden als Partner in einfachen Lizenzsystemen. Zudem ist das Leistungsspektrum der Zentrale umfangreicher, was vergleichsweise höhere Gebühren rechtfertigt.
Vor allem aber besteht im Franchising sowohl ein Nutzungsrecht als auch eine Nutzungspflicht: Der Franchisegeber (als Lizenzgeber) berechtigt den Franchisenehmer nicht nur, er verpflichtet ihn sogar zur einheitlichen Umsetzung seines Geschäftsmodells. Dies wird im Franchise-Vertrag festgeschrieben.
- Im Glossar-Artikel Lizenzsysteme wird ausführlich auf den Unterschied zwischen Lizenz- und Franchise-Systemen eingegangen.
- In kurzer, prägnanter Form erläutert den Unterschied der Franchise-Experte Reinhard Wingral in seinem Video für FranchisePORTAL