Mit mehr als 39.000 Standorten in über 100 Ländern ist McDonald's eines der weltweit führenden Fastfood-Franchise-Systeme. Das erste McDonald’s Restaurant in Russland wurde 1990 in Moskau eröffnet. Heute gibt es landesweit etwa 850 Standorte. Jetzt hat das Unternehmen bekannt gegeben, den russischen Markt aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Ukraine zu verlassen.
Rund 95 Prozent aller McDonald's-Restaurants weltweit werden von Franchise-Nehmern geführt. Bereits am 8. März 2022 hatte McDonald's angekündigt, die Restaurants in Russland vorübergehend zu schließen. Nach mehr als 30 Jahren Geschäftstätigkeit soll nun in Russland endgültig Schluss sein. Dafür hat die McDonald's Corporation ein Verfahren zum Verkauf ihres russischen Geschäfts eingeleitet. Als Gründe für die Entscheidung nennt das Unternehmen die durch den Krieg in der Ukraine verursachte humanitäre Krise und das daraus resultierende unvorhersehbare Betriebsumfeld. Zudem sei die Situation in Russland nicht mit den Werten von McDonald's vereinbar, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung.
Die Marke McDonald’s wird in Russland unsichtbar
Ziel ist es, alle McDonald's-Restaurants in Russland an einen Käufer vor Ort zu veräußern. Der Franchise-Riese will zudem einen Prozess des „De-Archings“ einleiten: Das bedeutet, dass der Markenname, das Logo, das Branding und die Speisekarte von McDonald's nicht mehr verwendet werden, obwohl das Unternehmen seine Marken in Russland weiterhin behalten wird. McDonald's betont, dass die Mitarbeiter von McDonald's Russland bis zum Abschluss einer Transaktion weiterbezahlt werden und vom Käufer übernommen werden sollen.
2022 soll dennoch über 1.300 neue Standorte bringen
„Wir haben eine lange Tradition darin, überall dort, wo die Arches glänzen, tiefe, lokale Wurzeln zu schlagen. Wir sind außerordentlich stolz auf die 62.000 Mitarbeiter, die in unseren Restaurants arbeiten, zusammen mit den Hunderten von russischen Lieferanten, die unser Geschäft unterstützen, und unseren lokalen Franchisenehmern. Ihr Engagement und ihre Loyalität gegenüber McDonald's machen die heutige Ankündigung äußerst schwierig. Wir fühlen uns jedoch unserer globalen Gemeinschaft verpflichtet und müssen unseren Werten standhaft bleiben. Und unser Bekenntnis zu unseren Werten bedeutet, dass wir die Bögen dort nicht länger leuchten lassen können“, kommentiert Chris Kempczinski, McDonald's-Präsident und -CEO, die Entscheidung. Trotz allem hofft McDonald's darauf, eines Tages nach Russland zurückzukehren. Als Konsequenz aus dem Rückzug aus Russland rechnet das Unternehmen mit einer Belastung in Höhe von etwa 1,2 bis 1,4 Milliarden US-Dollar. Trotz des Verlustes der 850 Restaurants in Russland rechnet McDonald’s mit über 1.300 Netto-Restaurantzugängen im Jahr 2022.
Engagement für die Ukraine
McDonald's-Restaurants in der Ukraine bleiben geschlossen, während das Unternehmen seinen Mitarbeitern im Land weiterhin die vollen Gehälter zahlt und lokale Hilfsmaßnahmen unter der Leitung von Ronald McDonald House Charities unterstützt. Zudem unterstützt McDonald's in ganz Europa ukrainische Flüchtlinge mit Lebensmittelspenden, Wohnraum und Arbeitsangeboten. (red)
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