Was sind Standortfaktoren? (Definition)

Unter den Standortfaktoren versteht man sämtliche Anforderungen, die für den Erfolg eines neuen Betriebes oder Geschäftes entscheidend sind. Dazu gehören zum Beispiel die Lage des Ladenlokals, die Einwohnerzahl innerhalb des Einzugsgebiets, Fragen der Infrastruktur, regionale Besonderheiten u.v.m.

Was sind Standortfaktoren? (Definition)

Was sind Standortfaktoren?

Definition: Unter den Standortfaktoren versteht man sämtliche Anforderungen, die für den Erfolg eines neuen Betriebes oder Geschäftes entscheidend sind. Dazu gehören zum Beispiel die Lage des Ladenlokals, die Einwohnerzahl innerhalb des Einzugsgebiets, Fragen der Infrastruktur, regionale Besonderheiten oder auch die vorhandene Marktsättigung durch Konkurrenzbetriebe.

Die vielfältigen Standortfaktoren haben große Bedeutung,  wenn für eine Unternehmensgründung, einer Unternehmenserweiterung, einer Standortaufspaltung, einem Standortwechsel oder aber dem Outsourcing von Aufgaben ein neuer Standort gesucht wird. Unterschiedliche Standorte weisen jeweils spezifische Vor- und Nachteile auf, welche die zu erbringenden Leistungen, Finanzlage und weitere Entwicklung eines Unternehmens beeinflussen können.

Die professionelle Auswahl eines Standortes bedarf einer Standortanalyse. Dabei wird zuerst der Ist-Zustand sämtlicher für ein Unternehmen relevanten Standortfaktoren erhoben, der anschließend im Rahmen eines Soll-Ist-Vergleichs mit den Zielvorstellungen des Unternehmens abgeglichen wird. Dieser Abgleich dient dem Unternehmen  als Basis für seine Standortentscheidung.

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Welche Standortfaktoren kommen in Betracht?

Die Unterscheidung zwischen harten und weichen Standortfaktoren orientiert sich an der Veränderlichkeit der Gegebenheiten. Während sich harte Standortfaktoren gar nicht, nur gelegentlich oder äußerst langsam ändern, unterliegen weiche Standortfaktoren einem ständigen Wandel und können nur kurzfristig ermittelt werden. 

Beispiele für harte Standortfaktoren:
  • Verkehrsanbindung
  • Infrastruktur
  • Umweltbestimmungen
  • Steuern
  • Ressourcendisponibilität
  • Subventionen
  • Absatzpotenzial

  • Siehe auch das folgende Erklärvideo "Harte Standortfaktoren - Standorttheorie 2"


Beispiele für weiche Standortfaktoren:
  • Demografische Merkmale (Bildungsniveau, Altersverteilung, Durchschnittseinkommen etc.)
  • Öffentliche Infrastruktur (Schulen und. Universitäten, Kliniken, Kindergärten etc.)
  • Kultur- und Freizeitangebote
  • Gehaltsniveau
  • Wettbewerb und Synergien

  • Siehe auch das folgende Erklärvideo "Weiche Standortfaktoren - Standorttheorie 3

Alternativ kann zwischen qualitativen Faktoren zur Zusammenstellung subjektiver Merkmale und quantitativen Faktoren zur Auflistung finanzieller  Aspekte unterschieden werden.

Beispiele für qualitative Standortfaktoren:
  • Infrastruktur
  • Kultur- und Freizeitangebote
  • Bildungsniveau
  • Öffentliches Ansehen
  • Wettbewerb
Beispiele für quantitative Standortfaktoren:
  • Subventionen
  • Steuern
  • Mieten
  • Gehälter

Noch differenzierter ist die Unterteilung der Standortfaktoren nach ihren Auswirkungen auf die Arbeitsbereiche und Arbeitsprozesse eines Unternehmens. Dabei kann zwischen Beschaffung (Räumlichkeiten und Versorgung), Arbeit (Personal), Produktion (Fertigung) und Absatz (Verkauf) unterschieden werden.

Beispiele für beschaffungsorientierte Standortfaktoren 
  • Energiekosten 
  • Kosten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
  • Transportkosten für Hilfsgüter
  • Subventionen und weitere staatliche Leistungen
Beispiele für arbeitsorientierte Standortfaktoren
  • Qualifikations- und Bildungsniveau
  • Lohn- und Gehaltsniveau
  • Stimmung in der Öffentlichkeit
  • Freizeit- und Kulturangebote
Beispiele für produktionsorientierte Standortfaktoren
  •  Technologische und geologische Bedingungen
  • Soziale und politische Bedingungen
  • Transportkosten für Güter
  • Umweltschutzauflagen
  • Erweiterungsmöglichkeiten
Beispiele für absatzorientierte Standortfaktoren
  • Kaufkraft
  • Kundennähe
  • Verkehrsanbindung
  • Wettbewerb
  • Staatliche Absatzhilfen

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Auswertung der Standortfaktoren

Nachdem die Standortfaktoren ermittelt wurden, gilt es sie zur Identifikation des optimalen Standorts auszuwerten. Als Verfahren eignen sich beispielsweise das Steiner-Weber-Modell oder das Scoring-Verfahren.

Standortanalyse als Leistungsbaustein im Franchising

Die Standortanalyse ist ein wichtiger Leistungsbaustein für ihre Franchisenehmer. Und tatsächlich ist die Auswahl des richtigen Standorts ein ganz entscheidender Erfolgsfaktor für Existenzgründer. Während bei Franchise-Betrieben mit wenig oder keinem Kundenverkehr vor allem die Wahl des Gebiets, die Mietkosten oder die Verkehrsanbindung von zentraler Bedeutung bei der Standortwahl sein können, sind bei Franchisegründungen mit viel Kundenverkehr zahlreiche weitere Aspekte der Standortanalyse von ebenso großer Relevanz.

Etablierte Franchisegeber mit vielen Standorten sind oft im Vorteil, wenn es um die Suche nach dem geeigneten Standort für eine Franchisegründung geht. Sie verfügen über Marktkenntnisse, die sich direkt auf ihr Geschäftskonzept beziehen, und über Geschäftserfahrung, die wichtige Informationen zur Standortanalyse beisteuern.

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Weitere Faktoren der Standortanalyse wie zum Beispiel der Bedarf, die Kaufkraft, die Kundenfrequenz, der Mietspiegel, die Verkehrsanbindung, das Konkurrenzumfeld, das Standortimage, die Arbeitsmarktsituation (Verfügbarkeit von Arbeitskräften) oder auch das Klima und Umwelteinflüsse können auch über andere Quellen in Erfahrung gebracht werden. Zudem sind zahlreiche Anbieter am Markt präsent, die sich auf Standortbewertungen und -Analysen spezialisiert haben.

  • Siehe auch das folgende Erklärvideo " Standortfindung und Standortanalyse - Standorttheorie 8"


Auch steuerliche Überlegungen, die Wirtschaftspolitik der jeweiligen Kommune, verfügbare Förderprogramme und Entwicklungsprognosen für Stadtteile, Städte oder Regionen spielen als Standortfaktoren eine Rolle. Die Standortwahl zählt neben der Wahl des Geschäftszweigs zu den unternehmerischen Basisentscheidungen.

Speziell in der Gastronomie und im Einzelhandel ist die Standortwahl von zentraler Bedeutung. Zunehmend hohe Innenstadtmieten haben sogar bereits dazu geführt, dass Franchise-Systeme ihr Konzept angepasst haben. So haben zum Beispiel die ursprünglich als SB-Bäckereien gestarteten Franchisesysteme Backwerk und Back-Factory auf ein backgastronomisches Konzept umgestellt. Auch, weil der Standortfaktor Mietkosten nur durch die höheren Umsätze im Snackgeschäft darstellbar wurde.

Im Zusammenhang mit den Franchisegeber-Leistungen in den Bereichen Standortsuche und Standortanalyse stehen auch Hilfen bei der Aushandlung eines Mietvertrags, der Erlangung einer (Um-)Baugenehmigung oder dem Umgang mit den örtlichen Behörden.

  • Siehe auch das folgende Erklärvideo "Wandel von Standortfaktoren - Standorttheorie 6"


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