Autor: FranchisePORTAL-Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 25.09.2024
Inhaltsverzeichnis
- Was ist ein Investitionskredit?
- Investitionskredit oder Betriebsmittelkredit – welcher Kredit wofür?
- Investitionskredite decken den Kapitalbedarf fürs Anlagevermögen ab
- Wo erhalte ich einen Investitionskredit?
- Investitionskredite und Sicherheiten: Was ist zu beachten?
- Welche Vor- und Nachteile haben Investitionskredite?
Was ist ein Investitionskredit?
Definition: Um ihren Betrieb aufzubauen und abzusichern, müssen Unternehmer wie Existenzgründer sowohl ihr Anlagevermögen als auch ihr Umlaufvermögen finanzieren. Ein Investitionskredit ist ein Darlehen, mit dem vornehmlich das Anlagevermögen eines Unternehmens finanziert wird.
Investitionskredit oder Betriebsmittelkredit – welcher Kredit wofür?
Um ihren Betrieb aufzubauen und abzusichern, müssen Unternehmer wie Existenzgründer sowohl ihr Anlagevermögen als auch ihr Umlaufvermögen finanzieren. Zum Umlaufvermögen zählen variable Posten wie Wareneinkauf, Stundenlöhne oder andere laufende Kosten. Sie dienen der Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes und werden meist kurzfristig und unter höheren Zinsen durch Betriebsmittelkredite abgesichert.
Investitionskredite decken den Kapitalbedarf fürs Anlagevermögen ab
Das Anlagevermögen lässt sich effizienter und günstiger über Investitionskredite mit langer Laufzeit sowie variablen Zins- und Tilgungsraten finanzieren. Im Wesentlichen besteht das Anlagevermögen aus „fixen“ Werten wie Immobilien, Maschinen und Geräten, Fuhrpark oder Geschäftsausstattung.
Der Kapitalbedarf, der mit Investitionskrediten gedeckt wird, ist zwingender Bestandteil der Finanzierungsplanung eines Unternehmens (zur Finanzierungsplanung gehören häufig auch Planbilanzen, welche den Finanzierungsverlauf über Jahre hinweg für die Geldgeber transparent machen sollen).
Wo erhalte ich einen Investitionskredit?
Bei der Vergabe von Investitionskosten sollte differenziert werden, ob es sich um Darlehen mit oder ohne staatliche Förderung handelt. Danach wird auch die Investitionsfinanzierung in zwei große Gruppen bzw. Vorgehensweisen unterteilt. Nicht staatlich geförderte Investitionskredite werden von diversen Banken vergeben, die sich mit ihrem Finanzierungsangebot auch an Geschäftskunden richten.
Bei den geförderten Investitionsdarlehen gibt es ganz unterschiedliche Varianten, die teilweise auch einen Tilgungszuschuss beinhalten. Vergeben werden diese geförderten Investitionskredite zum Beispiel von speziellen Banken, unter anderem der Landesbank Baden-Württemberg, der KfW und weiteren Förderbanken.
Zu beachten ist, dass geförderte Investitionskredite in aller Regel mit zu erfüllenden Bedingungen verknüpft sind, wie zum Beispiel:
- Kapital wird für eine Erweiterung oder Modernisierung benötigt
- Unternehmen braucht Geld für eine Beteiligung oder Standortverlagerung
- Kreditnehmer sind kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) sowie Gewerbetreibende und Freiberufler
Insbesondere auf der Webseite der KfW Bank erhält man eine gute Übersicht, welche geförderten Investitionskredite es gibt.
Investitionskredite und Sicherheiten: Was ist zu beachten?
In vielen Fällen wird im Zusammenhang mit der Vergabe von Investitionskrediten eine Sicherheit verlangt. Dabei kommt es allerdings sehr auf die gewünschte Darlehenssumme an, sodass manche Banken Investitionsdarlehen auch als Blankokredite vergeben.
Sollte hingegen eine Sicherheit gefordert werden, handelt es sich dabei meistens um Teile des Anlagevermögens des jeweiligen Unternehmens. Dazu gehören zum Beispiel:
- Immobilien
- Grundstücke
- Maschinen
Ebenfalls als Kreditsicherheit für einen Investitionskredit kommt unter bestimmten Voraussetzungen eine Bürgschaft infrage.
Investitionskredit Beispiel
In der Praxis gibt es zahlreiche Situationen, in denen Gewerbetreibende, Freiberufler oder Unternehmen einen Investitionskredit benötigen. Ein klassisches Beispiel wäre, wenn ein Arzt seine erste Praxis einrichten möchte.
In diesem Fall sind meistens umfangreiche Investitionen notwendig, sodass mit dem Investitionsdarlehen zum Beispiel die folgenden Ausgaben finanziert werden müssen:
- Abstandszahlung für die Praxisräume
- Neuanschaffung von medizinischen Geräten wie Ultraschall
- Investitionen in die EDV
- Sonstige Anschaffungen
Diese Ausgaben wären ein klassisches Beispiel dafür, wann ein Investitionsdarlehen die richtige Darlehensart ist.
Welche Vor- und Nachteile haben Investitionskredite?
Der Hauptvorteil von Investitionskrediten besteht häufig darin, dass erst durch diese Darlehen eine Finanzierung überhaupt möglich wird. Gerade Gründer habe nämlich selten umfangreiches Eigenkapital zur Verfügung, sodass die Gesamtfinanzierung mitunter ohne einen (geförderten) Investitionskredit sogar nicht selten scheitern würde. Durch den Investitionskredit stehen umgehend liquide Mittel zur Verfügung, um die notwendigen Ausgaben zu tätigen.
Nachteilig bei Investitionskrediten von privaten Investoren ist, dass hier häufiger eine Umsatz- oder Gewinnbeteiligung neben den Zinsen gefordert wird. Darüber hinaus vergeben zahlreiche Banken Investitionsdarlehen mittlerweile nur unter der Voraussetzung, dass der Schuldner zumindest über Eigenkapital zwischen 10 bis 25 Prozent verfügen kann. Im Vergleich zur Eigenkapitalfinanzierung hat der Investitionskredit natürlich zudem den Nachteil, dass für die Fremdmittel Zinsen zu zahlen sind.