Autor: FranchisePORTAL-Redaktion
Veröffentlicht am: 29.08.2023
Der Alltag von Gründern ist aufregend, abwechslungsreich, anspruchsvoll und von ständigem Wandel geprägt. In diesem dynamischen Umfeld sind Franchise-Unternehmen zu einem beliebten Modell geworden, das engagierte Gründer anzieht. Doch wie können Gründer ihre Alleinstellungsmerkmale und Werte kommunizieren, sich vom Wettbewerb abheben und eine Bindung zur Zielgruppe aufbauen? Eine Methode zur Image- und Markenpflege ist der Imagefilm.
Der folgende Artikel erklärt, inwiefern Imagefilme von angehenden Gründern gewinnbringend eingesetzt werden können und welche Grenzen und Schwächen dabei zu berücksichtigen sind.
Warum gründen? Warum Imagefilm?
Die Welt des Unternehmertums ist spannend, herausfordernd und von vielen Chancen und Risiken geprägt. Durch Gründungen werden innovative Ideen geformt und umgesetzt, neue Märkte erschlossen und Menschen begeistert. Das ist für viele angehende Gründer die Motivation hinter ihrer Selbstständigkeit.
Doch gleichzeitig ist es auch eine Welt, in der Misserfolge und Rückschläge an der Tagesordnung sind. In diesem Zuge ist es essenziell, der Neugründungsphase sowie der Ausrichtung des eigenen Unternehmens genug Aufmerksamkeit zu schenken.
Gründer müssen sich von Anfang an um Image sowie Branding ihres Unternehmens kümmern. Dies ist kein Schritt, der sich im Nachhinein nachholen lässt. Für neu gegründete Unternehmen ist es unverzichtbar, sich klar zu positionieren und grundlegende Werte glaubwürdig zu kommunizieren, um das Vertrauen der Zielgruppe zu gewinnen und nachhaltig erfolgreich werden zu können. Bei einer Gründung als Franchisenehmer muss man sich diese Gedanken nicht machen, da man eine bereits etablierte Marke für die eigene Selbstständigkeit nutzt.
Was macht einen Imagefilm aus? Welche Vor- und Nachteile bringt er mit sich?
Ein Imagefilm ist ein kurzer, prägnanter Videoclip, der das Wesen und die Identität eines Unternehmens einfängt. Er erzählt die Geschichte hinter der Marke, vermittelt die Werte und die Vision des Unternehmens und schafft eine emotionale Verbindung zu den Zuschauern. Ein gut gemachter Imagefilm geht über reine Werbung hinaus und schafft eine authentische Verbindung zwischen Unternehmen und Kunden.
Folgende interessante Vorteile bietet der Imagefilm für Gründer:
- Imagefilme sind ein effektives Marketinginstrument, um ein Unternehmen und seine Produkte oder Dienstleistungen zu präsentieren.
- Imagefilme vermitteln die Markenidentität und untermauern sie.
- Sie können dazu beitragen, ein Unternehmen bekannter zu machen, Zielgruppen anzusprechen und neue Kunden zu gewinnen.
- Imagefilme helfen dabei, das Image eines Unternehmens zu pflegen und Vertrauen bei Kunden und Partnern aufzubauen.
- Imagefilme können außerdem dazu verwendet werden, Mitarbeiter zu motivieren, zu inspirieren und an Unternehmen zu binden.
Aber auch einige Nachteile dürfen nicht außer Acht gelassen werden:
- Imagefilme entstehen nicht von heute auf morgen, sondern benötigen eine minutiöse Planung sowie viel Zeit, Bedacht und Geduld.
- Die Produktion eines Imagefilms ist in der Regel teuer.
- Nicht alle Unternehmen bzw. Marken sind für Imagefilme geeignet.
- Imagefilme lassen sich kaum kanalübergreifend nutzen (Imagefilme für Websites können nicht 1:1 für Social-Media-Plattformen verwendet werden)
- Imagefilme laufen Gefahr, werblich zu wirken.
- Ein Imagefilm hat eine kurze Lebensdauer.
- Die Umsetzung von Imagefilmen verlangt nach einem passenden Partner, der die Vision sowie die Werte hinter einer Marke perfekt vermittelt.
Vor allem Gründer, die noch in der Anfangsphase der Gründung sind, müssen jegliche Investition besonders gut durchdenken. Tipps und Tricks, um Kosten zu sparen, gibt es einige. Beim Imagefilm sollte der finanzielle Aufwand natürlich keine Grenzen sprengen, aber Qualität hat ihren Preis.
Neben den Fragen zu Kosten und Zeitaufwand eines Imagefilms, sollten Gründer auch die folgenden Fragen beantworten können:
- Hat der Imagefilm ein klares Ziel? Was soll erreicht werden? Marketing, Imagepflege, Leadgenerierung oder die Bindung von Mitarbeitern?
- Welche ist die Zielgruppe? Wer soll den Imagefilm sehen?
- Werden die richtigen Kanäle bespielt?
- Welche Message soll mit dem Film vermittelt werden?
- Funktioniert das Storytelling? Erzählt der Imagefilm eine Geschichte, die die Zuschauer in ihren Bann zieht?
- Bringt das Endprodukt die Message bzw. das Image der Marke authentisch rüber?
- Sind die Materialien hochwertig, sodass sich Zielgruppen, die hohe Qualität gewöhnt sind, angesprochen fühlen?
- Wurde der Imagefilm von einem professionellen Team produziert? Ein gelungener Imagefilm ist das Ergebnis sorgfältiger Planung, Umsetzung und Produktion.
Im Folgenden werden einige positive sowie negative Features des Imagefilms genauer beleuchtet.
Die positiven Seiten eines Imagefilms
Die positiven Seiten eines Imagefilms reichen von der Fähigkeit, Botschaften in fesselnden visuellen Geschichten zu vermitteln über die Möglichkeit, Kunden zu gewinnen bis zur potenziell riesigen Reichweite.
Die Macht der Visualisierung
In der heutigen digitalen Ära ist die Aufmerksamkeitsspanne der Menschen knapp. Daher ist es entscheidend, die Botschaft und Werte eines Unternehmens auf eine Weise zu vermitteln, die ansprechend ist und im Gedächtnis bleibt.
Hier kommt die Macht der Visualisierung ins Spiel. Ein Imagefilm nutzt bewegte Bilder, Ton und visuelle Effekte, um eine Geschichte zu erzählen, die länger im Gedächtnis bleibt als reine Textbotschaften. Mit dem Imagefilm können Gründer die Essenz ihres Unternehmens einfangen und kommunizieren, was es einzigartig macht. Imagefilme rücken häufig folgende Aspekte in ein optimales Licht:
- die Geschichte der Marke,
- die Qualität der Produkte,
- der persönliche Kundenservice,
- die Arbeitsatmosphäre in Büros oder Werken sowie
- die Sicht motivierter Mitarbeiter auf das Unternehmen.
Ein professioneller Imagefilm kann all dies in kurzer Zeit ausdrücken und gleichzeitig eine visuelle Erfahrung bieten, die Menschen in Erinnerung bleibt.
Emotionale Verbindung schaffen
Einer der Schlüssel zum Erfolg eines Unternehmens ist die Fähigkeit, eine starke emotionale Verbindung zu den Kunden und Kundinnen aufzubauen. Hierfür wird gerne der Imagefilm instrumentalisiert, denn er hat das Potenzial, Emotionen zu wecken und Geschichten zu erzählen, die Menschen berühren.
Wenn Gründer die Werte und die Leidenschaft hinter einer Marke teilen, können sich Kunden leichter mit dem Unternehmen identifizieren. Indem der Imagefilm für Unternehmen das Gesicht hinter der Marke zeigt und die Menschen hinter den Kulissen präsentiert, werden Beziehungen geformt. So lernen Zuschauer die Menschen kennen, die ihr Herzblut in das Unternehmen stecken.
Dieser Faktor geht über die Bindung von Kunden hinaus, denn je nach Ziel des Films ist es auch möglich, mit Imagefilmen bei Menschen den Wunsch zu wecken, in einem Unternehmen arbeiten zu wollen. Denkt man etwa an die großen Themen unserer Zeit – Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Diversität, Inklusion, Chancengleichheit, Digitalisierung etc. – so kann der Imagefilm die Bemühungen von Unternehmen in diesen Bereichen untermauern und für Inspiration sorgen.
Glaubwürdigkeit und Professionalität
In der Unternehmenswelt ist Glaubwürdigkeit von entscheidender Bedeutung. Ein Imagefilm kann die Glaubwürdigkeit und Vertrauenswürdigkeit von Marken stärken, indem er die Qualität der Produkte und Dienstleistungen präsentiert und das Engagement für Exzellenz sowie soziale Themen verdeutlicht.
Ein gut produzierter, hochwertiger Imagefilm zeigt, dass ein Unternehmen professionell arbeitet und die Zufriedenheit der Kunden als höchstes Gut ansieht, während etwa gleichzeitig Umweltschutz und Nachhaltigkeit großgeschrieben werden.
Gründer können durch einen Imagefilm auch ihre Branchenkenntnisse und Expertise unterstreichen. Indem sie ihr tiefgehendes Wissen teilen und sich als kompetente Ansprechpartner präsentieren, gewinnen sie das Vertrauen potenzieller Kunden und positionieren sich als führende Autoritäten in ihrer Branche.
Reichweite und Viralität
In der Ära der sozialen Medien kann ein Imagefilm dazu beitragen, die Bekanntheit und Reichweite eines Unternehmens erheblich zu steigern. Ein ansprechender und fesselnder Imagefilm hat das Potenzial, viral zu gehen und in den sozialen Netzwerken geteilt zu werden. Idealerweise führt dies dazu, dass die Botschaft, Werte und das Image des Unternehmens von Tausenden oder sogar Millionen von Menschen gesehen werden.
Viralität kann eine Möglichkeit bieten, das Bewusstsein für bzw. die Sichtbarkeit von Marken zu steigern, das Interesse daran zu erhöhen und neue Kunden anzuziehen. Wenn der Imagefilm die richtigen Emotionen anspricht und eine starke Botschaft vermittelt, werden die Menschen eher dazu bereit sein, ihn mit ihren Freunden und Followern zu teilen.
Die Grenzen des Imagefilms
Wie bereits erwähnt, der Imagefilm bringt nicht ausschließlich Vorteile mit. Einige Merkmale machen den Imagefilm unter Umständen ungeeignet für die eigene Marke. Deshalb sind die folgenden zwei Faktoren besonders zu bedenken.
Nur ein Teil des Marketing-Mix
Ein Imagefilm ist lediglich ein Teil einer ganzheitlichen Marketing-Strategie und kann nicht als alleiniges Werkzeug eingesetzt werden. Ein Imagefilm mag Emotionen wecken und Botschaften vermitteln, doch er allein kann nicht die Komplexität einer robusten Marketing-Strategie erfassen.
Ohne begleitende Maßnahmen wie Social-Media-Präsenz, Content-Marketing, SEO-Optimierung und persönliche Kundeninteraktion kann selbst der eindrucksvollste Imagefilm seine Wirkung verfehlen. Der Schlüssel liegt in der Integration des Films in ein breiteres Marketing-Konzept, um seine Stärken zu nutzen und seine Schwächen auszugleichen.
Nicht kanalübergreifend nutzbar
Imagefilme lassen sich nicht kanalübergreifend nutzen, da auf Social-Media-Plattformen ganz andere Videos geklickt und gesehen werden wie etwa auf einer Firmenwebsite. Während ein längeres, narrativ gestaltetes Video auf der Website möglicherweise die Markengeschichte tiefgründig erzählt, bevorzugen soziale Plattformen kurze, knappe Inhalte, die sofortige Aufmerksamkeit erregen.
Ein zu langer oder komplexer Imagefilm kann auf diesen Plattformen seine Wirkung gänzlich verfehlen, Zuschauer abschrecken und in weiterer Folge das Image schädigen. Es ist daher unerlässlich, den Imagefilm für jede Plattform maßzuschneidern, um die jeweilige Zielgruppe anzusprechen und deren spezifisches Nutzungsverhalten zu berücksichtigen. Dies erfordert Flexibilität in der Gestaltung und eine kluge Anpassung an die Vielfalt der digitalen Kanäle.
Die Investition in den Imagefilm kann sich lohnen
Für Gründer kann ein gut gemachter Imagefilm ein Instrument zum Erfolg sein. Das gilt auch für Franchisenehmer, die sich hier aber zunächst mit dem Franchisegeber abstimmen sollten. Er kann eine starke emotionale Verbindung zu den Kunden herstellen, die Glaubwürdigkeit und Professionalität des Unternehmens unterstreichen und die Reichweite in den sozialen Medien steigern. Jedoch müssen sich Gründer stets die Frage stellen, ob ihr Unternehmen bzw. die Marke überhaupt von einem Imagefilm profitieren kann und welches Ziel mit dem Film verfolgt wird. Es muss stets klar sein, welche Kanäle damit bespielt werden können und ob Kosten und Nutzen in einem realistischen Verhältnis zueinander stehen.
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