Franchise-Riese McDonald’s: Historische Expansionspläne und neues Restaurant-Konzept
Der Gastronomiegigant McDonald’s hat einen ambitionierten Expansionskurs bekannt gegeben: Ziel des Unternehmens ist es, das weltweite Netzwerk seiner Standorte bis zum Jahr 2027 von aktuell etwa 41.000 auf 50.000 zu erweitern, was einem Zuwachs von mehr als 20 Prozent entspräche. Bei den Expansionsplänen spielt auch ein völlig neues Restaurantkonzept namens CosMc’s eine wichtige Rolle.
Die geplante Expansion markiert für McDonald’s eine unternehmensgeschichtlich bedeutsame Wachstumsphase – es wäre die dynamischste seit dem Bestehen des Unternehmens. Zur Einordnung der Dimensionen dieses Vorhabens: Es dauerte 18 Jahre, um das Standort-Netzwerk von 30.000 auf 40.000 auszubauen. Mit einem Investitionsvolumen von 2,5 Milliarden Dollar für das kommende Jahr und anschließend jährlichen Investitionen von 300 bis 500 Millionen Dollar unterstreicht McDonald’s seine Entschlossenheit, diesen Plan zu realisieren. Geplant ist die Eröffnung von 900 neuen Filialen in den USA und 1.900 in internationalen Märkten wie in Kanada, Deutschland, dem Vereinigten Königreich und Australien. Weitere 7.000 Filialen sollen in internationalen Märkten von Lizenznehmern betrieben werden, mehr als die Hälfte davon in China.
Mehr als doppelt so viel Umsatz geplant
Neben dem quantitativen Wachstum strebt McDonald's auch nach qualitativer Entwicklung und plant, die Bindung von Stammkunden zu stärken. Das Unternehmen prognostiziert einen Anstieg des Umsatzes auf rund 45 Milliarden Dollar bis 2027 – eine Verdoppelung gegenüber den aktuellen etwa 20 Milliarden Dollar. Die Expansion soll bereits im nächsten Jahr zu einem Umsatzwachstum von 2,0 Prozent führen und in den Folgejahren ein kontinuierliches Wachstum von 2,5 Prozent generieren. Diese Prognose berücksichtigt die Leistung sowohl der von McDonald's direkt betriebenen Lokale als auch der Restaurants, die von unabhängigen Franchise-Partnern geführt werden. Die meisten McDonald’s Restaurants werden im Franchising betrieben. In Deutschland werden über 90 Prozent der rund 1.500 Standorte von Franchisepartner geführt.
Wettbewerber wie Starbucks im Visier
Im Zuge dieser Ankündigung wird auch ein innovatives Restaurantkonzept erprobt, das eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Angebot von Starbucks aufweist und sich an eine breitere Zielgruppe wendet. Diese strategische Neuausrichtung ist Teil eines mehrjährigen Wachstumsplans, mit dem sich McDonald's auf dem hart umkämpften Markt der Schnellrestaurants noch stärker positionieren möchte.
Das neue Restaurantkonzept namens CosMc’s setzt unter anderem auf individuell gestaltbare Getränke und Snacks. Ziel ist es, damit Nachmittagsgäste zu gewinnen und Konkurrenten wie Starbucks oder Dunkin’ Marktanteile abzujagen. Das Unternehmen kündigte vor Kurzem an, im ersten Halbjahr des nächsten Jahres zehn CosMc’s-Restaurants zu eröffnen. Eines davon wird in der Nähe der Firmenzentrale in Chicago liegen, die restlichen in Texas. Die Ergebnisse sollen mindestens ein Jahr lang ausgewertet werden, bevor über eine mögliche Erweiterung entschieden wird.
Über diese Expansion hinaus will McDonald’s mit CosMc’s auch das Menü und die Servicezeiten erweitern, um mit anderen schnell wachsenden Ketten wie Starbucks Schritt zu halten. Starbucks hatte vergangenen Monat angekündigt, bis 2030 weltweit von aktuell etwa 38.000 auf 55.000 Standorte wachsen zu wollen. Chris Kempczinski, Präsident und CEO von McDonald’s, erklärte, dass CosMc’s darauf abzielt, ein Nachmittagstief im Verkauf zu überbrücken. Die Komplexität der angebotenen Getränke – wie ein Churro-Frappe, ein Birnen-Slush oder ein Kurkuma-Latte – lässt sich ihm zufolge nicht in die bestehenden Restaurants integrieren. CosMc’s – benannt nach einer Weltraum-Alien-Figur, die McDonald’s in den 1980er Jahren einführte – wird auch Snacks wie Brezelhäppchen und Egg McMuffins anbieten.
Auch das Delivery-Geschäft soll ausgebaut werden
„Es handelt sich um eine 100 Milliarden Dollar schwere Kategorie, die schneller wächst als der Rest des (Casual Dining) und überlegene Margen aufweist. Und es ist ein Bereich, in dem wir glauben, das Recht zu haben zu gewinnen“, sagte Kempczinski. Auch das Liefergeschäft soll künftig noch mehr in den Blick genommen werden. McDonald’s erklärt, es sei unerlässlich, dass die Restaurantstandorte noch näher bei den Kunden sind, damit das Essen schneller und heißer ankomme. Zur Entwicklung: 2017 setzte McDonald’s mit dem Liefergeschäft weltweit 1 Milliarde Dollar um; heute sind es mehr als 16 Milliarden Dollar. Geplant ist, dass neue Restaurants wahrscheinlich eigene Abholbereiche für Lieferfahrer haben werden, um die Auslieferung zu beschleunigen. (red)
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