Interview mit Herrn Jörg Messerschmidt
M.B.: Herr Messerschmidt, sie fahren ja ein recht schickes Firmenfahrzeug! Bekommen Sie denn hierfür nicht doofe Sprüche von den Kunden?
J.M.: Als Maßkonfektionär bei Harper & Fields habe
durch die Branche bedingt natürlich Freiheiten. Aber klar, ein solcher
Sportwagen fällt auf.
M.B.: Sind die Kunden da nicht verärgert?
J.M.: In keiner Weise. Ich erzähle Ihnen mal etwas: Vor
einigen Jahren besuchte ich einen Kunden zu Hause. Ich fuhr einen Mercedes E -
Klasse. Den Jaguar den ich mir eigentlich kaufen wollte, hate ich mir
verkniffen. Eben aus diesen Gründen. Als der Kunde aus dem Fenster sah, sagte
er: “Das ist aber ein sehr konservatives Auto. So richtig passt der gar nicht zu
Ihnen.“
Ich entgegnete: „ Was würde denn passen?“
Darauf der Kunde: „Ein Jaguar würde super zu Ihnen passen! Mode, Maßanzüge,
Stil - all das schreit doch nach einem stilvollen Fahrzeug“.
Danach habe ich mir nur noch Fahrzeuge gekauft die mir wirklich gefielen.
Meistens einen Jaguar , wie jetzt auch. Nie hat sich ein Kunde beschwert oder
nicht mehr bestellt. Das feedback ist durchgehend positiv.
M.B.: Also keine Neider?
J.M.: Doch, die Konkurrenz.
Anmerkung:
Jörg Messerschmidt ist selbständiger Maßkonfektionär bei Harper & Fields. Er
und seine Kollegen bieten Maßbekleidung für Herren und Damen an. Der Vertrieb
läuft über eigene Ateliers oder als sogenannter „Travelliung tailor“ mit Haus-
und Bürobesuchen.
