Falls Legalisierung kommt: Gastronomie-Franchise-Geber Enchilada will ins Cannabis-Geschäft einsteigen
Die Enchilada Gruppe steht hinter mehreren bekannten Gastronomie-Franchise-Konzepten: Neben den Enchilada Restaurants gehören dazu zum Beispiel Wilma Wunder, Aposto, Dean & David, Burgerheart und Pommesfreunde. Jetzt plant die Enchilada Franchise GmbH im Rahmen eines Joint Venture den Einstieg in den Verkauf von Cannabis-Produkten für den Freizeitgebrauch. Mit der Gründung von zwei Gesellschaften wollen die Enchilada Franchise GmbH und die SynBiotic SE den Grundstein für das erste Cannabis-Store-Franchise in Deutschland legen. Eine der beiden Gesellschaften soll entsprechende Lizenzen verwalten, die andere soll das operative Geschäft übernehmen.
Die SynBiotic SE ist die größte börsengelistete Unternehmensgruppe Europas im Hanf- und Cannabis-Sektor. Die Gruppe umfasst dabei die gesamte Wertschöpfungskette – vom Anbau über die Produktion bis hin zum Handel. Das Unternehmen will Cannabinoide dafür nutzen, um bei Krankheiten wie chronischen Schmerzen, Stress und Schlafproblemen zu unterstützen. Mit dem Joint Venture macht das SynBiotic nun einen Schritt, um auch im ‚Recreational-Cannabis‘-Sektor aktiv zu werden.
„Wir haben uns ganz bewusst für ein deutsches Unternehmen aus der Gastronomie entschieden“, erklärt Lars Müller, CEO der SynBiotic SE. „Einerseits ist die Enchilada Gruppe absoluter Franchise-Profi und anderseits wird der Verkauf von sogenanntem ‚Recreational Cannabis‘ vermutlich ähnlichen Regeln wie dem Lebensmittelrecht unterliegen. Und so wie bereits heute Mitarbeiter in der Gastronomie auf den Alkoholverkauf in Punkten wie Jugendschutz aber auch Produktempfehlung vorbereitet werden, gilt es in Zukunft die Mitarbeiter im Cannabis-Shop für den Verkauf von Cannabis zu schulen.” Stefan Hackl, Vorstand der Condukto AG, der Beteiligungsgesellschaft der Enchilada Gruppe, erklärt: „Das Team von SynBiotic SE hat uns von Anfang an überzeugt und wir sind sicher, dass Recreational Cannabis auf hohe Nachfrage stoßen wird. Das Geschäftsmodell ist genau dann skalierbar, wenn sich Stores für Recreational Cannabis schnell multiplizieren lassen – dazu möchten wir mit unserer Expertise und unserem Know-how beitragen.”
Konzepte für eine Cannabis-Store-Kette
Im Rahmen des Joint Ventures sollen zeitnah eine schlüsselfertige Marke und konkrete Konzepte für die Cannabis-Store-Kette präsentiert werden - bereits vor der Legalisierung. Das Joint Venture soll so auch dazu beitragen, aufzuzeigen, wie die Cannabis-Legalisierung konkret aussehen könnte.
Hintergrund: Ampel-Koalition plant Legalisierung
SPD, Grüne und FDP haben in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, den kontrollierten Verkauf von Cannabis an Erwachsene in lizenzierten Geschäften zu legalisieren. Kontrolliert werden soll dabei auch die Qualität. Experten rechnen aber damit, dass das entsprechende Gesetz erst im nächsten oder übernächsten Jahr greifen wird. Es geht dabei auch um ein sehr lukratives Geschäft. Das hat zum Beispiel die Legalisierung in Ländern wie Kanada gezeigt. Entsprechend bringen sich bereits Unternehmen aus dem Tabakhandel, Apotheken und Cannabis-Anbieter für den Erwerb von Lizenzen in Stellung. (red)
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