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Cash Management – Liquidität & Cashflow immer im Blick

Wer ein neues Unternehmen führt, ist in der Regel mit allerlei unterschiedlichen Dingen beschäftigt. Die Liste der Herausforderungen ist schier endlos: Businesspläne entwickeln, Kunden akquirieren, Mitarbeiter einstellen, Marketingstrategien ausarbeiten und vieles mehr. Angesichts dieses hektischen Treibens kann es leicht passieren, dass das Thema Liquidität und Cash Management in den Hintergrund gerät. Doch das kann in der Praxis verheerende Folgen haben. Die effiziente Steuerung von finanziellen Ressourcen ist der Lebensnerv jedes Unternehmens und hat direkten Einfluss auf seine Überlebensfähigkeit. Dieser Artikel beleuchtet die Bedeutung des Liquiditätsmanagements für Unternehmen und geben wertvolle Einblicke in bewährte Praktiken zur Sicherung der finanziellen Stabilität.

Was bedeutet Liquidität & Cashflow für ein Unternehmen?

Liquidität und Cashflow sind zwei essenzielle Finanzkonzepte für jedes Unternehmen, da sie die finanzielle Gesundheit und Stabilität maßgeblich beeinflussen.

Liquidität bezieht sich darauf, wie leicht ein Unternehmen seine Rechnungen und Ausgaben bezahlen kann. Wenn ein Unternehmen genug flüssige Mittel hat, kann es seine laufenden Kosten decken und finanzielle Verpflichtungen erfüllen. Wenn die Liquidität fehlt, können Zahlungsprobleme und sogar Insolvenz auftreten.

Der Cashflow ist einfach der Geldfluss in und aus dem Unternehmen. Ein positiver Cashflow bedeutet, dass mehr Geld hereinkommt als ausgeht, was auf finanzielle Stärke hindeutet. Ein negativer Cashflow kann bedeuten, dass mehr ausgegeben wird, als verdient wird, was langfristig problematisch sein kann.

Die Bedeutung von Liquidität und Cashflow liegt darin, dass sie direkt die Handlungsfähigkeit eines Unternehmens beeinflussen. Ohne ausreichende Liquidität können Unternehmen ihre Rechnungen nicht bezahlen oder kurzfristige Chancen nutzen. Ein schlechter Cashflow kann Investitionen und Wachstum behindern.

Um sicherzustellen, dass ein Unternehmen immer genügend Barmittel zur Verfügung hat, ist es entscheidend, professionelles Cash Management zu betreiben. Doch wie sieht das in der Praxis aus?

Effizientes Cash Management als Weg zur finanziellen Stabilität

Unter Cash Management im unternehmerischen Sinn wird der Prozess der Verwaltung, Steuerung und Optimierung des Bargelds und der liquiden Mittel verstanden. Es geht dabei vor allem darum, sicherzustellen, dass ein Unternehmen stets über ausreichende liquide Mittel verfügt, um seine laufenden Betriebskosten zu decken, finanzielle Verpflichtungen zu erfüllen und finanzielle Stabilität zu gewährleisten.

Dabei werden vor allem die folgenden vier Hauptziele verfolgt:

  1. Liquiditätsbewahrung: Cash Management hilft sicherzustellen, dass ein Unternehmen ausreichend Barmittel hat, um kurzfristige Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen, ohne dabei auf teure Kredite angewiesen zu sein. Dies minimiert das Risiko von finanziellen Engpässen.

  2. Optimierung der Liquiditätsausnutzung: Durch Cash Management kann ein Unternehmen überschüssige Barmittel effizient nutzen, beispielsweise durch kurzfristige Investitionen, um Erträge zu erzielen.

  3. Risikomanagement: Cash Management hilft bei der Identifizierung und Bewältigung von Risiken, die mit der Bargeldverwaltung verbunden sind, wie Währungsschwankungen, Zinsschwankungen und Kreditrisiken.

  4. Planung und Prognose: Durch Cash Management kann ein Unternehmen seine zukünftigen Cashflows besser planen und vorhersagen, was bei der langfristigen strategischen Planung und Budgetierung hilfreich ist.

Um diese Ziele überhaupt erreichen zu können, ist ein sorgfältig ausgearbeiteter Liquiditätsplan von grundlegender Bedeutung.

Der Liquiditätsplan als Ausgangspunkt für erfolgreiches Cash Management

Unternehmer können mit einem professionellen Liquiditätsplan die finanzielle Gesundheit Ihres Unternehmens sichern und die Basis für erfolgreiches Cash Management legen.

Der Zeitraum, den ein Liquiditätsplan betrachtet, kann je nach den Bedürfnissen und Zielen eines Unternehmens variieren. Normalerweise wird ein Zeitraum von mindestens 12 Monaten betrachtet. Der Plan kann aber auch längerfristig sein. Das gilt insbesondere dann, wenn ein Unternehmen vorhat, langfristige Investitionen zu tätigen oder eine Finanzierung aufzunehmen.

In einem Liquiditätsplan sind verschiedene Spalten oder Kategorien enthalten, um die finanzielle Situation eines Unternehmens detailliert darzustellen. Dazu gehören unter anderem Zeitraum, Anfangsbestand, Einnahmen, Ausgaben, Cashflow, Endbestand, Prognose und Planung. Diese Spalten ermöglichen es, die finanzielle Situation im Zeitverlauf zu verfolgen, Engpässe zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Liquidität langfristig zu gewährleisten.

Im Internet gibt es zahlreiche kostenlose Vorlagen, die an die spezifischen Anforderungen eines Unternehmens angepasst werden können. Auch Banken und Finanzinstitute bieten oftmals entsprechende Ressourcen an. 

Im Zeitalter der Digitalisierung wird das Cashflow Management besonders effizient durch den Einsatz geeigneter Software unterstützt, die die Berechnung der Liquidität erheblich vereinfacht und dabei hilft, fundierte Finanzentscheidungen zu treffen. 

Cashflow Management-Tools: Nutzen und Funktionalitäten im Detail

Wer auf der Suche nach einem leistungsstarken Tool für das Cashflow Management ist, sollte vorab sorgfältig überlegen, welche Funktionen tatsächlich benötigt werden und ein entsprechendes Anforderungsprofil erstellen. Dieser Schritt vereinfacht die Auswahl der geeigneten Software erheblich.

Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist jedoch, ein genaues Verständnis davon zu haben, was diese Apps im Allgemeinen leisten können. Professionelle Tools bieten beispielsweise Echtzeit-Dashboards und Reports, um die Ein- und Auszahlungen im Unternehmen genau zu verfolgen. Durch ein KI-basiertes Warnsystem sind sie dazu in der Lage, frühzeitig mögliche finanzielle Probleme zu erkennen und so finanzielle Schieflagen zu vermeiden, bevor sie überhaupt entstehen. 

Dank intelligenter APIs können Bank- und Rechnungsinformationen mit den Tools direkt und automatisiert und unter Berücksichtigung höchster Sicherheitsstandards integriert werden. 

Die Vielzahl von Transaktionen, Zahlungsfristen und unterschiedlichen Finanzströmen, die verfolgt und analysiert werden müssen, machen das Cashflow Management oftmals unnötig kompliziert. Mit den Tools ist es möglich, alle wichtigen Kennzahlen im Auge zu behalten. Durch eine Vielzahl an Widgets lässt sich die Ansicht mit wenigen Handgriffen auf die persönlichen Bedürfnisse anpassen. 

In den meisten Fällen werden die Software-Lösungen in unterschiedlichen Paketen angeboten, die auf die Bedürfnisse von Unternehmen verschiedener Größen zugeschnitten sind. Die Monatsgebühren für leistungsstarke Einsteigerpakete liegen in der Regel bereits unter 50 Euro. 

Wer erweiterte Funktionen, wie etwa die Integration von internationalen Konten benötigt, muss etwas tiefer in die Tasche greifen.  Zumeist gibt es von den Herstellern die Möglichkeit, die Tools für einen kurzen Zeitraum kostenlos zu testen. Es lohnt sich auf alle Fälle, die unterschiedlichen Funktionen zumindest einmal genau kennenzulernen. 

Kapital oder Kollaps liegen in der Praxis eng beieinander

Als aufstrebender Unternehmer liegt der Fokus oft auf der Verwirklichung von Visionen und Geschäftsideen. Doch dabei sollte nicht übersehen werden, dass die Liquidität von Anfang an eine entscheidende Rolle für den dauerhaften Erfolg spielt.

Ohne ausreichende Liquiditätsvorsorge lauern zahlreiche Gefahren. Das Finanzamt und die Krankenkassen zeigen sich hier humorlos und erwarten pünktliche Zahlungen. 

Wenn die Finanzen vernachlässigt werden, kann das zu unerwarteten Engpässen führen. Die Vernachlässigung der Liquidität kann sogar das Aus für das Unternehmen bedeuten.

Folglich sollte das Cash Management auf der regelmäßigen Agenda jedes erfolgreichen Unternehmens stehen.


Foto von Alexander Grey auf Unsplash

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