Nachhaltigkeit und Verpackung

Vorteile von umweltfreundlichen Versandverpackungen und wie sie zur Markenidentität beitragen können

Nachhaltigkeit und Verpackung

Vorteile von umweltfreundlichen Versandverpackungen und wie sie zur Markenidentität beitragen können

Verpackungen sind allgegenwärtig und erfüllen in den meisten Fällen einen notwendigen Zweck. Gerade im Bereich E-Commerce kann in der Regel kaum auf Verpackungsmaterial verzichtet werden. Dennoch sollte der Verpackungskonsum im Unternehmen mit Hinblick auf die ökologische Nachhaltigkeit gestaltet werden. Zum einen, um den Anforderungen unserer Zeit an einen bewussten Umgang mit begrenzten Ressourcen gerecht zu werden. Zum anderen aber auch, weil die Rücksichtnahme auf Nachhaltigkeitsaspekte maßgeblich zur Schaffung eines vertrauenswürdigen Markenimages beitragen kann.

Bessere Kundenbindung durch nachhaltiges Markenimage

Der Ruf nach einem nachhaltigen Handeln von Marken und Unternehmen ist in den vergangenen Jahren stetig lauter geworden. Umwelt-Bewegungen wie Fridays for Future erzeugen große Aufmerksamkeit und sensibilisieren unsere Gesellschaft zunehmend für Nachhaltigkeitsthemen wie Konsumverhalten, Umweltverschmutzung und den Umgang mit begrenzten Ressourcen.

Diese Sensibilisierung spiegelt sich auch in der Kundenbewertung von Unternehmen wider: Ergebnissen der „Sustainability Image Score“ (SIS) Studie von Facit Research zufolge ist Nachhaltigkeit neben Faktoren wie Qualität der Leistung und Produktattraktivität mit 15 Prozent eine treibende Kraft bei der Unternehmensbewertung.

Ein gut durchdachtes Nachhaltigkeitsmanagement und nachhaltiges Markenimage wirken sich der Studie zufolge weiterhin positiv auf die Kundenbindung aus und werden durch eine höhere Loyalität belohnt.

Wie Verpackungen das Markenimage beeinflussen

Ein nachhaltiges Markenimage ist natürlich nicht mit einem umweltbewussten Verpackungsdesign allein erreicht; vielmehr ist dieses lediglich ein einzelner Schritt, der im Einklang mit den nach außen transportierten Werten und einer nachhaltigen Gesamthaltung des Unternehmens stehen sollte.

Dass dieser Schritt jedoch nicht zu unterschätzen ist, zeigt beispielsweise der E-Commerce-Riese Amazon: im Rahmen der Kampagne „Frustration Free Packaging“ (dt. frustrationsfreie Verpackung) bemüht sich das Unternehmen, Verpackungsmaterial nicht nur so anwenderfreundlich, sondern auch so nachhaltig wie möglich zu gestalten, und ermutigt Amazon-Verkäufer, dies ebenfalls zu tun. Umfragen zufolge wirkte sich allein die Ankündigung des Programms nachweislich positiv auf die öffentliche Wahrnehmung des Unternehmens aus.

Vorteile umweltfreundlicher Verpackungen – lohnt sich der Umstieg?

Neben einem positiven Einfluss auf das Markenimage gibt es jedoch gleich mehrere weitere Gründe, wegen derer es sich für Unternehmen lohnt, über einen Umstieg auf nachhaltiges Verpackungsmaterial nachzudenken:

Nachhaltigkeit

Allein 2019 verursachten nicht recycelbare Verpackungen rund 19 Millionen Tonnen Müll. Der größte Vorteil nachhaltiger Verpackungen liegt damit auf der Hand: im Gegensatz zu herkömmlichen Verpackungsmaterialien sollen sie dazu beitragen, den jährlich anfallenden Berg an Verpackungsmüll zu reduzieren und so die Umwelt zu entlasten.

Gesetzliche Vorgaben

Um dem kontinuierlichen Anstieg von Verpackungsmüll entgegenzuwirken, verabschiedete die Deutsche Bundesregierung 2019 das sogenannte Verpackungsgesetz. Dieses hält Unternehmen dazu an, Verpackungsmüll so weit wie möglich zu vermeiden und begrenzte Rohstoffe möglichst im Kreislauf zu führen. Ein nachhaltiger Umgang mit Verpackungsmaterial ist also – zumindest teilweise – gesetzlich vorgegeben.

Wettbewerbsfähigkeit

Verbraucherumfragen zufolge wählt mehr als die Hälfte aller Konsumenten weltweit eher ein Produkt mit umweltfreundlicher Verpackung als ein vergleichbares Produkt ohne, auch wenn der Preis höher ist. Allein, um nicht hinter der Konkurrenz zurückzufallen, lohnt sich also die Auseinandersetzung mit nachhaltigen Verpackungen.

Kosten-Nutzen-Vorteile

Tatsächlich sind nachhaltige Verpackungen auch aus ökonomischer Sicht häufig günstiger. Indem das benötigte Verpackungsmaterial soweit wie möglich reduziert wird, werden Herstellungs- und Versandkosten gesenkt.

Zukunftsorientierung

Nachhaltigkeit und ökologische Verantwortung nehmen in unserem kollektiven Bewusstsein einen immer größer werdenden Stellenwert ein; dies zeigt sich sowohl in den Konsumentscheidungen der Verbraucher als auch in der gesetzlichen Entwicklung. Gerade für junge Unternehmen ist eine zukunftsorientierte Ausrichtung der Unternehmensstrukturen auf einen nachhaltigen Umgang mit begrenzten Ressourcen deshalb sinnvoll – und dazu zählt auch Verpackungsmaterial.

Umweltfreundliche Versandverpackungen – was macht Verpackungen nachhaltig?

Aber wann sind Verpackungen wirklich nachhaltig? Und worauf sollten Unternehmen achten, wenn sie versuchen, auf nachhaltiges Verpackungsmaterial umzusteigen?

Reduzieren von Verpackungsmaterial

Am nachhaltigsten sind Verpackungen dann, wenn auf sie verzichtet werden kann. Das heißt: Verpackungen sollten immer nur dann eingesetzt werden, wenn sie für den Produktschutz absolut notwendig sind.

Konkret bedeutet das:

  • Vermeidung von unnötigen Umverpackungen und übermäßigem Kopfraum 
  • Vermeidung von unnötigen Einwegverpackungen und -produkten

Durch Produktinnovationen (z.B. Nachfüllpacks, Konzentrate etc.) und eine clevere Neugestaltung von Produkten kann mittlerweile einiges an Verpackung eingespart werden.

Design For Recycling

Dort, wo Verpackungen nicht vermieden werden können, sollten sie einerseits möglichst lange nutzbar gemacht werden; andererseits müssen die für sie verwendeten Materialien im Kreislauf geführt werden. Das bedeutet: Alle Verpackungen sollten so konzipiert sein, dass sie nach dem Auspacken nicht sofort wieder zu Müll werden. Und wenn sie dann entsorgt werden, sollten sie leicht recyclingfähig sein.

Es gilt: design for recycling. Oberstes Ziel beim Design sollte nicht das schönste Marketing, sondern (neben dem Produktschutz) die Recyclingfähigkeit der Verpackung sein. Verpackungen und Kartons korrekt zu entsorgen, sollte den Konsumenten so leicht wie möglich gemacht werden.

Konkret bedeutet das:

  • Nachfüllverpackungen und Mehrwegkonzepte, wo diese ökologisch sinnvoll sind
  • 100% recyclingfähig

Verzicht auf fossile Rohstoffe

Anstatt weiter auf fossile Rohstoffe zu bauen, sollten für die Herstellung der Verpackungen hochwertige Rezyklate – alte, recycelte Verpackungsmaterialien – und erneuerbare Rohstoffe verwendet werden.

Wichtig: Vorsicht vor Mogelpackungen!

Mittlerweile gibt es immer mehr Anbieter, die mit angeblich nachhaltigem Verpackungsmaterial wie beispielsweise „biologisch abbaubarem Plastik“ oder „Bioplastik“ werben. Hier lohnt es sich, einen Blick ins Kleingedruckte zu werfen: oft verstecken sich hinter den angeblich nachhaltigen Alternativen umweltschädliche Herstellungsprozesse und fragwürdige Inhaltsstoffe.

Nachhaltigkeit bei der Verpackung lohnt sich für Unternehmen

Das Thema Nachhaltigkeit wird immer wichtiger und macht auch vor großen und kleinen Unternehmen nicht Halt. Für ein zukunftsorientiertes Auftreten lohnt es sich deshalb insbesondere für junge Unternehmen, Unternehmensstrukturen frühzeitig so nachhaltig wie möglich auszurichten.

Ein Umstieg auf ökologische Verpackungen kann maßgeblich zu einem nachhaltigen Markenimage beitragen und so nicht nur die Kaufentscheidung, sondern auch die Loyalität der Kunden positiv beeinflussen.

Damit Verpackungen wirklich nachhaltig sind, sollten sie nur dort genutzt werden, wo sie sich nicht vermeiden lassen. Wenn möglich, sollten sie aus Rezyklat bestehen und vor der Entsorgung mehrfach genutzt werden können. Wenn die Verpackungen schließlich als Abfall entsorgt werden, sollten sie zu 100 Prozent recyclingfähig sein. Konsumenten sollten darüber hinaus eindeutig erkennen können, wie die Verpackung entsorgt werden kann.


Foto von 乐融 高 auf Unsplash




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