Fachmarkt-Franchiseunternehmen BabyOne ist trotz Corona-Ladenschließungen zuversichtlich
Handelsketten, die vor allem auf den stationären Verkauf in Geschäften setzen, waren von den Corona-bedingten Kontaktbeschränkungen besonders betroffen. Das Franchisesystem BabyOne sieht sich dennoch wirtschaftlich gut aufgestellt – und sieht die Coronavirus-Krise auch als „Digitalisierungs-Booster“, so die künftigen Inhaber in einem Interview mit dem Onlineportal Fashion United.
Anna Weber und Jan-Willem Weischer werden Ende 2020 das Unternehmen von ihren Eltern übernehmen. Das Franchisesystem erwirtschaftet ihnen zufolge aktuell 90 Prozent des Umsatzes in den Fachgeschäften – doch in der Coronakrise nutzen viele Stammkunden den Onlineshop. Das vor Corona erwartete Wachstum von zehn Prozent in diesem Jahr werde zwar nicht erreicht werden können, dennoch rechnen die Unternehmer bis zum Jahresende nicht mit einem großen Verlust. 50 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Zentrale und den Geschäften waren vorübergehend in Kurzarbeit.
Die Teams im E-Commerce-Bereich hätten hingegen sehr viel mehr zu tun gehabt habe als sonst, und durch das Online-Vertriebsmodell „Ship-from-Store“ sowie digitale Liveberatung im Online-Shop und auf Instagram seien auch viele andere Mitarbeiter weiter aktiv gewesen. Vor allem die Beratungskompetenz, die sonst in den Geschäften zum Tragen komme, sei der USP von BabyOne. Pro tag seien im Online-Chat bis zu 500 Gespräche tätlich geführt worden. Auch die Digitalkompetenz der Franchisenehmer sei dadurch gestärkt worden. Durch die Einbindung aller Partner in den Onlineshop – Bestellungen werden aus den jeweils nächsten Märkten verschickt, sofern sie dort vorrätig sind – wird dieser nicht als Konkurrenz empfunden, sondern ist vielmehr auch für die Partner ein Weg zur Kundengewinnung.
BabyOne ist nach eigener Aussage stationärer Marktführer in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das inhabergeführte Familienunternehmen ist mit 43 eigenen Fachmärkten und 61 Franchise-Standorten vertreten. (red.)