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Tipps für den Energieeinkauf für Unternehmer und Gründer

Als Unternehmer oder Gründer ist es wichtig, bei der Beschaffung von Energie die richtigen Entscheidungen zu treffen. Denn Energiekosten können einen erheblichen Anteil an den Gesamtkosten eines Unternehmens ausmachen.

Doch wie findet man den besten Tarif und welche Faktoren sollte man dabei berücksichtigen? In diesem Artikel werden wertvolle Tipps für den Energieeinkauf gegeben, damit langfristig Kosten gespart und im besten Fall gleichzeitig umweltbewusst gehandelt werden kann. 

Zu den Herausforderungen im Energieeinkauf gehören steigende Energiepreise, komplexe Vertragsstrukturen und die Suche nach vertrauenswürdigen Energieanbietern. Zudem sollten umweltfreundliche sowie nachhaltige Energieoptionen in Betracht gezogen werden. Die Beschaffung von Energie erfordert daher ein hohes Maß an Planung, Recherche und Verhandlungsgeschick, um die bestmöglichen Konditionen zu erzielen. Eine effektive Bewältigung dieser Herausforderungen ist von großer Bedeutung für den Erfolg und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen.

Warum ist das für Gründer und Franchisenehmer wichtig?

Die gute Nachricht vorweg, auch wenn Unternehmensgründer und Franchisenehmer sich zurücklehnen und sich nicht aktiv um einen Stromversorger bemühen, ist über die sogenannte Grundversorgung die Stromlieferung durch den örtlichen Energieanbieter gewährleistet.

Die Kehrseite der Medaille: Das kann sich sehr negativ auf die Kosten auswirken, denn seit der Energiekrise 2022 können sich Unternehmer nicht mehr darauf verlassen, über diesen leichten Weg zu einigermaßen bezahlbaren Konditionen mit Strom beliefert zu werden.

Manch einer sah sich durch die explodierenden Strom- und Gaspreise, welche trotz Gas- und Strompreisbremse zu Buche schlugen, von Insolvenz bedroht.

Daraus wird ersichtlich, dass diese Beschaffungstaktik gerade für energieintensive Franchise-Unternehmen wie z. B. die Systemgastronomie, der Einzel- oder Fachhandel sowie die Fitness- und Wellnessbranche ungeeignet ist.

Was bedeutet Energieeinkauf?

In Deutschland herrscht ein liberalisierter Strommarkt, der jedem Gewerbetreibenden gestattet, seinen Energieversorger nach Belieben auszuwählen. Diese Öffnung der Märkte für Strom und Gas durch den Gesetzgeber ermöglicht freien Wettbewerb sowie freien Energieeinkauf. Der einzige Variable, die unveränderbar bleibt, ist der Netzbetreiber.

Um in diesem liberalisierten Markt kostengünstig Energie zu beschaffen, bedarf es der intensiven Beobachtung des Beschaffungsmarktes, der Durchführung von Ausschreibungen, der Bewertung und Auswahl von Lieferanten sowie der Verhandlung von Energielieferverträgen. Ähnlich wie es Unternehmen mit Lieferanten für Getränke, Blumen, Lebensmitteln und Geschäftsausstattung tun sollten.

Und genau wie dort existieren für den Energieeinkauf verschiedene Optionen, welche Unternehmen bewerten sollten. So gewähren Festpreisverträge eine langfristige Preisstabilität, während flexible Verträge mehr Spielraum bei sich ändernden Marktkonditionen bieten. Zur Erreichung der für das Unternehmen gesetzten Nachhaltigkeitsziele sollten Gründer und Franchisenehmer die Möglichkeit der Nutzung erneuerbarer Energien wie Solar- oder Windenergie in Betracht ziehen. Für die Bewertung der gesamten Optionen sollten die individuellen Bedürfnisse, Prioritäten und finanziellen Möglichkeiten des Unternehmens Basis sein.

Tipps für effektiven Energieeinkauf

Je vorteilhafter ein Unternehmer oder Gründer seine Energie einkauft, umso mehr finanzielle Mittel stehen für Investition in das Kerngeschäft und spätere Geschäftserweiterungen sowie notwendige Rücklagen zur Verfügung.

Dabei ist Energieeinkauf nicht nur etwas für die Großen, sondern gerade auch kleine und mittlere Unternehmen können mit effektivem Energieeinkauf viel Geld einsparen.

Der richtige Zeitpunkt ist ausschlaggebend

Bei Strom und Gas gilt, wie bei vielen anderen Produkten auch: Energie sollte gekauft werden, wenn sie günstig ist, nicht wenn sie gebraucht wird. Das erfordert einiges an Kenntnissen des Energiemarktes, aber auf lange Sicht gesehen ist das die wichtigste Stellschraube zur energiebezogenen Kostenregulierung.

Eine kleine Faustregel: Wenn ein Energieversorger Unternehmen ungefragt ein Angebot unterbreitet, sollte dieses sorgfältig geprüft werden, denn Angebote werden häufig zu Zeitpunkten offeriert, zu denen Vertragsabschlüsse besonders günstig für den Versorger sind, nicht jedoch für den Kunden. Gegebenenfalls sollten sich Unternehmer von einem unabhängigen Berater, der die Energiebörse und den Markt genau beobachtet, Unterstützung für die Entscheidung einholen.

Großhandelspreise auch für kleine und mittelständische Unternehmen

Auch beim Energieeinkauf gibt es so etwas wie einen Mengenrabatt: Je mehr Energie eingekauft wird, umso günstiger wird sie. Natürlich können Unternehmen ihren Strom- oder Gasbedarf nicht einfach vervielfachen, dennoch können kleine und mittlere Unternehmen das erreichen, was große Verbraucher erzielen, indem sie sich in einer Energie-Einkaufsgemeinschaft mit anderen Unternehmen zusammenschließen und gemeinsam größere Mengen an Energie einkaufen. Dadurch profitieren sie von günstigeren Großhandelspreisen, welche sonst nur großen Verbrauchern zugänglich sind. Eine solche Einkaufsgemeinschaft kann entweder selbst organisiert werden oder über einen unabhängigen Berater vermittelt werden.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Vorsicht ist geboten und der Vergleich mehrerer Angebote angebracht! Manche Versorger ködern mit sehr günstigen Lockvogelangeboten und spekulieren darauf, dass Gründer und Franchisenehmer in eine Vertragsverlängerung hineinlaufen, bei der die Energiepreise stark ansteigen.

Ratsam ist außerdem die genaue Prüfung des Energieversorgers: Ist er solide aufgestellt und krisenresistent? Falls der Energieversorger aufgrund einer unvorhergesehenen Marktentwicklung insolvent geht, landen dessen Kunden oftmals in der sehr viel teureren Ersatz- bzw. Grundversorgung.

Für Planungs- und Budgetsicherheit sorgen

Gerade als Gründer ist die Budgetplanung eine große Herausforderung. Inflation, Energiepreiskrise, Fachkräftemangel sind nur schwer planbare Herausforderungen. Ein Festpreis für Energie mindert die Planungsunsicherheit auch bei Preisanstieg aufgrund unvorhergesehener geopolitischer Ereignisse.

Manche Anbieter locken mit einem flexiblen Stromtarif, welche an die Marktentwicklung der Energiebörse gebunden sind. So mögen Unternehmen kurzfristig günstige Konditionen erhalten – gleichzeitig schlagen aber auch Preisexplosionen direkt durch und bringen jegliche Budgetplanung durcheinander. Ein Festpreisvertrag schützt während der Laufzeit des Energieliefervertrages vor solchen Preisexplosionen.

Budgetsicherheit und damit einhergehende Planungssicherheit hängen also nicht mit dem Einkaufszeitpunkt zusammen, sondern mit dem Abschluss eines Fixpreises über eine bestimmte Laufzeit hinweg. Der „ideale Zeitpunkt“ bezieht sich darauf, dass Marktbeobachtung und -einschätzung es ermöglichen zu einem Zeitpunkt einzukaufen, an dem die Energielieferpreise günstig sind.

Was sollten Unternehmer mit mehreren Betrieben zusätzlich beachten?

Die oben beschriebenen Tipps sind für jede Lieferstelle in jedem Betrieb zu beachten. Das kann je nach Umfang des Netzes einen beträchtlichen Papier- und Organisationsaufwand mit sich bringen, da sich die Vertragslaufzeiten sowie die Netzgebiete unterschiedlich sein können.

Um den Verwaltungsaufwand zu reduzieren und die Vergleichbarkeit über mehrere Betriebe hinweg zu gewährleisten, ist es eine Überlegung wert, einen einheitlichen Betreiber für die Stromzähler aller Betriebe in Betracht zu ziehen.

Durch einen wettbewerblichen Messstellenbetreiber können für das gesamte Unternehmen einheitliche Messeinrichtung installiert werden, ohne dass dabei Mehrkosten gegenüber dem grundständigen Messstellenbetreiber entstehen. Den größtmöglichen Nutzen gewinnt ein Unternehmen, wenn die Stromzähler ihre Daten automatisch übermitteln. So ist jederzeit ein aktueller Überblick über den Verbrauch aller Standorte gegeben und der Energiebedarf einzelner Betriebe kann problemlos miteinander verglichen werden.

Das hilft einerseits Spitzen im Energieverbrauch zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Andererseits erhalten Gründer und Franchisenehmer durch diese Vereinheitlichung ihres Messstellenbetriebs die notwendige Standardisierung und Transparenz, um ihren Energieeinkauf weiter zu optimieren und die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Fazit

Der Energieeinkauf spielt eine wichtige Rolle für Unternehmer und Gründer, um Kosten zu senken und ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Durch die Anwendung der vorgestellten Tipps können effektivere Entscheidungen getroffen und langfristige Vorteile erzielt werden.

Zudem hilft die Durchführung eines Energieaudits, den Energieverbrauch zu bewerten und Optimierungspotenziale zu identifizieren.

 

Foto von Matthew Henry auf Unsplash

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