Den Standortvorteil Schweiz als wertsteigernden
Ansatz im internationalen Wealth Management nutzen – Echte Alternativen und
nicht bloss Portfolio-Ergänzung für Family Offices und private Banking.
Herr Moertl, Sie gründen eine Immobilienfirma in der Schweiz zu einer
Zeit, in der die Schweizerische Nationalbank und führende Analysten Sorge
tragen, dass wir in manchen Gebieten eine Immobilienblase haben, die zu platzen
droht. Was macht Premier Suisse anders? Warum jetzt und warum
Zürich?
Dr. Peter Moertl: Die Bedeutung des
Markt-Timings hat uns schon immer bewegt, wir kamen aber nach jahrelangen
Analysen zu der Erkenntnis, dass es für den langfristig orientierten Investor
oder Geschäftsmann bedeutungslos ist. Vielmehr sollte man ich auf die Qualität
der zugrundeliegenden Asset-Klasse (also Immobilien an sich) fokussieren:
Marktransparenz, Rechtssicherheit und relevante Korrelation sowie Bewertung von
Alternativen, wie zum Beispiel dem „Nichtstun“ an einem Extrem und dem
„wahllosem Handeln“ am anderen. Vor diesem Hintergrund sind sowohl die Schweiz
als auch einige andere Regionen in Europa und deren Immobilienmärkte
hochinteressant. Dieser Makroblick war nicht alleine die treibende Kraft, die
Premier Suisse Estates zu gründen. Wir haben die Premier Suisse aus der
Erkenntnis und Überzeugung gegründet, dass die Schweiz für das
Top-Privatkundensegment aus verschiedenen Gesichtspunkten ein interessanter
Markt ist, um das Thema Immobilie ganzheitlich, also aus einem Guss, unabhängig
und innovativ anzupacken.
Was macht Premier Suisse Estates? Was ist das
Geschäftsmodell?
Dr. Peter Moertl: Die Premier
Suisse Estates versteht sich als eine unabhängige Immobilienberatungsfirma, die
auf drei unabhängigen jedoch miteinander verknüpften Säulen aufgebaut ist:
Brokerage, also der Kauf und Verkauf von Luxusimmobilien, Investments und
Ferienimmobilien Schweiz weit und international. Dem Private Office &
Executive Services, einerseits für Family Offices, welche die Diskretion und
den persönlich massgeschneiderten Service im Immobilienbereich suchen, und
erfolgreichen Exekutives, Managern und Unternehmern anderseits, die einfach zu
beschäftigt sind, um gezielt nach der richtigen Immobilie suchen zu können oder
Käufer zu finden. Das dritte Bein ist der „Investmentbereich“, hier vor
allem für Family Offices, die einerseits eine unabhängige
Asset-Allocation-Beratung suchen, anderseits auch Immobilieninvestments tätigen
wollen, die aus Risikomanagement und Return-Gründen in ihr Portfolio passen.
Gehen wir doch die Bereiche einzeln durch. Erklären Sie uns doch das
„Brokerage“.
Dr. Peter Moertl: Gerne. Wir haben in der Schweiz circa
50.000 Immobilien (Häuser, Wohnungen, Mietobjekte), die jährlich Ihren Käufer
bzw. Mieter suchen. Das entspricht nach unseren Bemessungen einem Gebührenmarkt
von ca. CHF 1 Mrd. pro Jahr, der zurzeit zum Grossteil von einer Vielzahl
lokaler Makler betreut wird und einigen wenigen überregionalen. Gerade letzterer
wird von einer Handvoll von Franchisefirmen betreut und wir erwarten, dass noch
weitere in den Markt einsteigen werden, vor allem aus dem Ausland. Marktführer
mit nachvollziehbaren Marktanteilen gibt es nicht. Kurzum; ein interessanter
Markt mit sehr vielen Anbietern ohne nennenswerte Skalierbarkeit. Das lässt eine
Konsolidierung erwarten, wie wir sie schon in der Finanzbranche in der Schweiz
gesehen haben. Daran wollen wir partizipieren.
Wie soll das gehen?
Dr. Peter Moertl: Wir wollen unsere Zentrale hier in Zürich
weiter ausbauen und werden gezielt nach Franchisepartnern in den
Schlüsselregionen der Schweiz suchen. Insgesamt könnten wir uns ein Netz von 5
bis 15 Standorten in der Schweiz vorstellen. Franchisepartner können dabei schon
bestehende Immobilienmakler sein, welche eine geordnete Nachfolge suchen, oder
tüchtige, unternehmerisch denkende Dienstleister, die ihren Lokalmarkt aufbauen
wollen. Zielgruppe soll dabei stets das oberste Segment des Privatkunden
sein.
Warum bevorzugen Sie das oberste Segment?
Dr. Peter Moertl: Dieses Segment hat global gesehen nach
führenden Analysen ein Anteil von ca. 20 bis 30 Prozent ihres
Investmentportfolios in Immobilien. Ausserdem wird erwartet, dass sich deren
Vermögen zwischen 8 bis 18 Prozent pro Jahr in den nächsten Jahren erhöhen wird,
was das Wachstum der „Durchschnittseichen“ um das Zwei- bis Dreifache
übersteigen wird. Die Schweiz ist einer der bevorzugten Länder, in der diese
Menschen ihr Domizil, Ferienheim oder unternehmerische Tätigkeit haben.
Warum soll jemand Franchisepartner werden?
Dr.
Peter Moertl: Wie eingangs erwähnt, die Konsolidierung, Effizienz und
Skalierbarkeit hat im Immobiliensektor Einkehr genommen. Eine Plattform wie die
unsere, mit einer klaren Wachstumsstrategie, Brand und Commitment zur Immobilie
kann dafür der richtige Partner sein, um an diesem Wachstum lokal aber auch
überregional teilzunehmen. Wir haben eigen dafür ein „Premier Suisse Estates
Partnership Programm“ entwickelt, das näher darauf eingeht.
Das „Private Office“ klingt speziell. Was muss man sich darunter
vorstellen?
Dr. Peter Moertl: Vermögende Familien
und von Zeit zu Zeit deren Family Offices wollen am Immobilienmarkt für
persönliche Belange tätig sein. Oft könnte das zu Spekulationen, Preisbewegungen
oder ähnlichem führen. Dafür haben wir das Private Office entwickelt, das
diskret und persönlich für diesen Kundenkreis tätig sein kann.
Stichwort Investments: Denken Sie daran Immobilienfonds
aufzulegen?
Dr. Peter Moertl: Nein, nicht unbedingt. In erster Linie wollen wir Familien und deren
Betreuer in der Asset-Allocation aus dem Blickwinkel der Risikobetrachtung,
Korrelation und Bewertung unterstützen.
Wir sind gerade dabei Gespräche mit entsprechenden unabhängigen Anbietern zu
führen, die diese Grundanalyse gestalten können. Weiter sind wir daran
interessiert, unsere hausinterne Expertise im Wohnungsmarkt mit den besten
Anbietern im Markt anzubieten. Dieser Bereich ist zurzeit noch im Aufbau, da wir
noch Gespräche mit einem Seniorpartner in diesem Bereich führen.
Nun zu Ihrer Person: Wie kamen Sie dazu Premier Suisse Estates zu
gründen?
Dr. Peter Moertl: Ein Teil meiner Familie
ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Österreich im Notarenstand und in der
Juristerei tätig gewesen; der andere waren Ingenieure und Unternehmer. Also
schien ich beiden Wurzeln zu folgen: einerseits der vertrauensvolle Berater und
anderseits der Unternehmer. Und mit einem Namen wie Mörtl bietet sich die
Immobilienbranche förmlich an. Aber im Ernst, ich war lange an der Wall Street,
London und Zürich im Investmentgeschäft und Wealth Management tätig, auch dort
vor allem im Family Office und UHNWI-bereich weltweit. Meine Familie was
beiderseits schon immer in diesem Bereich als Investoren und Berater tätig,
sodass dies bei mir schon in die Wiege gelegt worden ist. Und es scheint dass
mein Ältester, Oliver, auch gefallen an dem Sektor gefunden hat, da er mich
tatkräftig und kompetent beim Aufbau unterstützt.
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