Franchise-System Fressnapf plant 400 neue Märkte in Europa
Im Januar 1990 eröffnete Fressnapf-Gründer Torsten Toller seinen ersten Markt für Tierbedarf im nordrhein-westfälischen Erkelenz. Zwei Jahre später begann das Unternehmen, als Franchise-System zu expandieren. Es wurde eine Erfolgsgeschichte: Bis 2009 wuchs Fressnapf auf 1.000 Standorte in Europa. Heute zählt das Unternehmen rund 1.700 Märkte in elf Ländern. Und auch für die kommenden Jahre hat Fressnapf ehrgeizige Ziele.
Während in Deutschland die meisten Fressnapf-Märkte von selbstständigen Franchisepartnern betrieben werden, sind die Märkte im europäischen Ausland in eigener Hand. Im vergangenen Jahr konnte Fressnapf seinen Umsatz um fast 20 Prozent respektive um 523 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr steigern: Der Jahresumsatz lag bei 3,17 Milliarden Euro. „Tierliebe kennt keine Krise: Wir entwickeln uns gerade unter den jetzigen Rahmenbedingungen auf allen Kanälen und in allen Ländern deutlich positiv, wachsen profitabel und gewinnen weiter Marktanteile”, sagt Torsten Toeller. Auch im Hinblick auf die Standortzahl konnte Fressnapf kräftig zulegen. Rund 120 neuen Märkte kamen in Europa hinzu. In Dänemark und Irland wurden Konkurrenten aufgekauft und in die Fressnapf-Gruppe integriert. Der Jahresgesamtumsatz in Deutschland lag 2021 bei 1,8 Milliarden Euro. Er stieg damit im 15,4 Prozent bzw. rund 250 Millionen Euro. In den Auslandsmärkten lag das Umsatzplus bei mehr als 26 Prozent bzw. 283 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr.
Akquisitionen, Beteiligungen und Kooperationen
Nach der Übernahme von PetWorld-Märkten in Dänemark sowie Equipet-Filialen in Dänemark erwartet Fressnapf in Kürze die kartellrechtliche Entscheidung zum Zusammenschluss mit der Arcaplanet-Gruppe in Italien. Um die Expansion voranzutreiben, will Fressnapf auf weitere Akquisitionen, Beteiligungen und Kooperationen setzen. 2022 sollen zudem die ersten Filialen in Rumänien eröffnet werden. Für die kommenden drei Jahre strebt Fressnapf ein Wachstum um mehr als 400 neue Fachmärkte in Europa an. „Wir haben unsere logistische Infrastruktur mit neuen Lagerstandorten in Polen, Frankreich und Österreich für die Zukunft gewappnet und rücken noch näher an unsere Märkte und Kundschaft heran“, sagt Fressnapf-Geschäftsführer Dr. Johannes Steegmann.
Viel Wachstum auch im Bereich E-Commerce
Auch der Online-Handel legte weiter zu – um 54 Prozent. Inzwischen sind alle elf Länder, in denen Fressnapf aktiv ist, an den Onlineshop des Unternehmens angeschlossen. Insgesamt erwirtschaftete Fressnapf 245 Millionen Euro übers Internet. Das sind 94 Millionen Euro mehr als 2020. Auch das Wachstum im Bereich im E-Commerce will Fressnapf weiter beschleunigen.
Aktivitäten jenseits des Kerngeschäfts
Für Fressnapf arbeiten heute mehr als 15.000 Menschen aus über 50 Nationen. Fast 1.000 sind davon im vergangenen Jahr hinzugekommen. Für innovativen Geschäftsmodelle und Services außerhalb des Kerngeschäfts gründet Fressnapf einen neuen Unternehmensbereich namens fnx. Hier will Fressnapf mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den Feldern Technologie, Innovation und Start-up Aktivitäten jenseits des Kerngeschäfts ausbauen. Etwa den Video-Chat-Tierarzt Dr. Fressnapf, ein GPS-Tracker-Produkt, eine Tierversicherung oder eine digitale Plattform für Wunschtierberatung bzw. Adoption. (red)
Bild: Fressnapf