Fast-Food-Franchise-Riese Burger King beschreitet neue Wege
Burger King hat in den vergangenen Jahren nur selten mit Innovationen überrascht. Während andere Fast-Food-Ketten Neuerungen bei den Produkten, beim Design oder den Service-Optionen einführten, blieb bei Burger King vieles beim Alten. Jetzt will das Franchiseunternehmen aufholen und stellt gleich eine ganze Reihe von Neuerungen vor. Die selbst gesteckten Expansionsziele scheinen aber nach wie vor in weiter Ferne.
Schon im vergangenen Jahr hatte Burger King Deutschland Neuerungen zu verzeichnen: Im April 2020 hatte Cornelius Everke die Position als Geschäftsführer übernommen und viel Gastronomie-Expertise mitgebracht. Everka war zuletzt Vorstandsvorsitzender bei der Restaurantkette Vapiano gewesen und zuvor zehn Jahre lang in leitenden Positionen bei der britischen SSP Gruppe tätig. SSP ist auch als Burger King Franchise-Nehmer aktiv. Er war darüber hinaus sechs Jahre lang Geschäftsführer bei Starbucks und verantwortete den Aufbau und die Leitung des Deutschland-Geschäfts. Unter seiner Führung hat Burger King eine Premium-Burger-Linie und pflanzenbasierte Nuggets eingeführt. In diesem Jahr sollen nun etliche weitere Neuerungen folgen.
Komplett neuer Markenauftritt
Vor wenigen Tagen hat Burger King einen gänzlich überarbeiteten Markenauftritt vorgestellt. Dabei wurde auch das Logo verändert. Dies war zuletzt im Jahr 1999 geschehen. Beim neuen Branding setzt Burger King auf eine einfache Formensprache und kräftige Farben. Damit sollen „das authentische Essenserlebnis und die frischen Zutaten bei Burger King noch stärker in den Vordergrund der eigenen Markenidentität gestellt werden“, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Das neue Logo soll auch eine Hommage an das bereits vor 1999 genutzte Logo sein und so „die Tradition der Marke mit der Gegenwart“ verbinden. Der neue Markenauftritt umfasst dabei alle Burger King-Bereiche – von den Verpackungen über die Uniformen der Mitarbeitenden bis hin zur Restaurant-Beschilderung. Bis alle deutschen Burger King-Restaurants ihre Gäste mit dem neuen Look begrüßen, wird es aber dauern: Das Branding wird in den kommenden Monaten und Jahren im Rahmen der üblichen Investitionszyklen in allen Restaurants weltweit ausgerollt.
Neues auch bei den Speisen
Darüber hinaus wird Burger King in Deutschland ab Februar 2021 bei allen Speisen auf die Verwendung von Konservierungsstoffen, Geschmacksverstärkern und künstliche Aromen verzichten. Damit reagiert das Unternehmen auf den Wunsch vieler Gäste, „die ‚echtes‘ Essen mit den allerfrischesten Zutaten auch in der Systemgastronomie erwarten“. Zudem plant das Gastronomie-Franchise-System, das Angebot an fleischlosen Alternativen auszubauen. Auch das im Oktober 2020 eingeführte Gourmet-Segment King‘s Selection soll weiter ausgebaut werden.
Mehr für Veganer und Vegetarier
Zu den Innovationen von Burger King zählt auch die Vergrößerung des Angebots für Verbraucherinnen und Verbraucher, die ganz oder teilweise auf den Verzehr von Fleischprodukten verzichten möchten. Burger King will in diesem Markt wachsen und dadurch auch neue Zielgruppen für sich gewinnen. Schon im Laufe des Jahres 2021 sollen weitere Plant-based Alternativen auf der Speisekarte zu finden sein. Bereits seit 2019 bietet die Fastfood-Kette den Whopper mit pflanzenbasiertem Patty. Im vergangenen Jahr waren die Plant-based Nuggets flächendeckend eingeführt worden.
Digitales und Individuelles
Burger King-Kundinnen und -Kunden werden bei ihrer Bestellung zudem verstärkt und einfacher ihre persönlichen Vorlieben einbringen können. Damit die Gäste Burger und Menüs individuell zusammenstellen können, sollen die Bestellterminals in den Restaurants und die Burger King-App vereinfacht werden. Mit wenigen Klicks können dann bestimmte Zutaten gewählt oder weggelassen werden. Zur Digitalisierungsstrategie von Burger King zählt auch der Ausbau der Bestellung per Internet und des Lieferservices. Zum einen will das Unternehmen dafür die Kooperation mit den großen digitalen Plattformen für Essenslieferungen ausbauen. Zum anderen ist die Weiterentwicklung des eigenen Lieferdienstes geplant.
Weichenstellung für die kommenden zehn Jahre
„2021 wird für Burger King - wie auch für die gesamte Branche - ein Jahr der Veränderung. Bisher ging es für uns Gastronomen darum, möglichst kreativ mit den kurzfristigen Folgen der Coronakrise umzugehen. Dazu gehörte zum Beispiel der schnell wachsenden Zahl an Lieferdienst-Aufträgen beizukommen oder trotz des Ansturms auf die Drive-in-Schalter die Wartezeiten für unsere Gäste möglichst gering zu halten“, sagt Cornelius Everke, Geschäftsführer der Burger King Deutschland GmbH. „2021 stellen wir nun aber die Weichen für die Zukunft; nicht nur für die Zeit nach Corona, sondern für die kommenden zehn Jahre. Wir müssen uns vor allem fragen: Welche veränderten Gästewünsche bleiben uns auch über Corona hinaus erhalten?“.
Stagnation bei den Standortzahlen
Burger King liegt im Hinblick auf die Standortzahlen weiterhin deutlich hinter seinem Hauptkonkurrenten McDonald’s, der es hierzulande auf etwa 1.500 Standorte bringt. Burger King hatte schon Ende 2016 verkündet, bis Ende 2023 deutschlandweit auf 1.000 Restaurants wachsen zu wollen. Doch während Burger King in vergangenen Jahren noch angab, die Zahl der Standorte liege bei über 700, listet das Unternehmen aktuell rund 675 Restaurants in Deutschland auf seiner Website. (red.)
Bild: Burger King Deutschland