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Die persönliche Ausgangslage: So wichtig ist sie bei einer Existenzgründung

Die persönliche Ausgangslage bei einer Existenzgründung lässt sich anhand von drei Bereichen definieren: materielle Situation, Lebenslauf und Charaktereigenschaften. Berufliche Aspekte spielen ebenso eine Rolle wie die finanzielle Ausgangslage und der bisherige berufliche Werdegang samt Qualifikationen und Fähigkeiten. All diese Punkte gilt es, vorab zu analysieren. Eventuelle Schwächen oder nicht vorhandene Kenntnisse lassen sich zum Beispiel durch eine gezielte Beratung evaluieren und oftmals ausgleichen.

Die persönliche Ausgangslage in Puncto Qualifikation

Was erwarten die Kunden von einem Unternehmer? Dass er Vollprofi ist. Keiner kennt sein Business und seine Arbeit so gut wie der „Chef“, das gilt als Selbstverständlichkeit. In seiner Branche oder seinem speziellen Fachgebiet sollte er überdurchschnittlich qualifiziert und als Angestellter möglichst erfolgreich gewesen sein. Ein Existenzgründer bringt die notwendigen Fachkenntnisse idealerweise aus seiner Berufspraxis mit. Andernfalls muss er sie sich aneignen.

Gewisse Einschränkungen gelten allenfalls im Franchising: So muss ein Geschäftsführer eines Franchisenehmer-Betriebes für Autoreparatur kein Kfz-Meister sein. Hierfür kann er gegebenenfalls einen Meister einstellen. Franchise-Unternehmen besetzen zumeist Marktnischen – etwa als reine Burger-Restaurants oder Autoglas-Austausch-Betriebe. Meist reichen Schulungen und Einarbeitungen. Franchise-Nehmern wird das komplette Know-how in Grund- und Aufbauschulungen durch den Franchise-Geber vermittelt. Sie können in der Regel ohne tiefere Vorkenntnisse erfolgreich starten. Dafür sind im Franchising soziale Kompetenzen aus der Wirtschaft umso gefragter. Vertriebsorientierung und Kontakt zum Kunden sind hier die wichtigsten Erfolgsfaktoren für Existenzgründer.

Doch ob Franchise- oder Eigengründung: Fast kein Unternehmensstart kommt ohne Fremdkapital aus. Dies gilt erst recht dann, wenn es sich bei der Gründung um eine Kapital-Gesellschaft handelt. Und für die Geldgeber ist neben der Geschäftsidee, den Marktchancen und der Motivation des Gründers auch dessen Fachwissen und der Lebenslauf entscheidend.

Wichtige Fragestellungen zum Thema Fachkompetenz: 

  • Passt Ihre Gründungsidee zu Ihren bisherigen beruflichen Tätigkeiten?
  • Würden andere Sie als „Meister Ihres Fachs“ und im Beruf erfolgreich einschätzen?
  • Wissen Sie, was Sie können, was Sie nicht können und was Sie durch Beratung und Schulung nachholen müssen (zum Beispiel durch Studienberatung)?
  • Womit könnten Sie fachliche Defizite ausgleichen: qualifizierte Mitarbeiter oder Geschäftspartner?
  • Können Sie Jobs und Aufgaben entsprechend delegieren?
  • Verfügen Sie neben den Kenntnissen im Job über Know-how aus Unternehmertum und Wirtschaft wie Recht oder kaufmännische Kenntnisse?
  • Sind Sie vertraut mit Tätigkeitsbereichen wie Finanzplanung, Buchführung und Marketing?

Die persönliche Ausgangslage finanziell

Um Fremdkapital in Form von Krediten zu beschaffen, sind Sicherheiten notwendig. In der Regel fordern die Banken etwa 15 bis 20 Prozent der Kreditsummen als Sicherheiten. Diese können sowohl liquide Mittel ersten als auch zweiten Grades sein, beispielsweise Bar- oder Buchgeld. Auch Besitztümer wie Häuser, Grundstücke oder Wertgegenstände können zu den Sicherheiten gezählt werden. Bestimmte Versicherungssummen lassen sich ebenfalls als Sicherheiten verpfänden. Das Eigenkapital lässt sich auch in Form von Fördermitteln oder Gründungszuschüssen aufstocken. Doch die Förderbanken reglementieren ihre Geldvergabe nach ähnlich strengen Kriterien wie die Kreditinstitute: Die persönlichen Voraussetzungen bei der Gründerperson müssen stimmen.

Fragestellungen zum Thema Geld:

  • Reichen Ihre finanziellen Reserven für eine Phase von sechs, neun oder zwölf Monaten bis zum Erreichen der Gewinnschwelle?
  • … und wenn nicht: Bringen Sie die Risikobereitschaft mit, sich durch Kredite zu verschulden?
  • Sind Sie eventuell bereit, Partner an Ihrem Unternehmen oder Ihrer Gesellschaft zu beteiligen?
  • Waren Sie in Ihrem bisherigen Leben diszipliniert im Umgang mit Geld?
  • Sind Sie zu finanziellen Einschränkungen bereit?
  • Können Sie ohne festes Einkommen „ruhig schlafen“?
  • Können gegebenenfalls Familienmitglieder wie Lebenspartner oder Eltern Sie unterstützen oder für eine Weile für Ihren Lebensunterhalt aufkommen?

 

Die Charaktereigenschaften

ExistenzgründerInnen sollten sich ihrer Stärken und Schwächen sowie ihrer Motive, Wünsche und Ziele bewusst werden. Sie sollten ihre Zweifel, Fragen und Überlegungen auch mit kritischen Unterstützern in ihrem Bekannten- und Freundeskreis diskutieren. Ein hilfreiches Tool ist dieser Selbst-Check auf FranchisePORTAL.

Den idealen Unternehmer gibt es angesichts sehr unterschiedlicher Anforderungen wohl nicht. Aber bestimmte charakterliche Eigenschaften und Kompetenzen dürften für einen Unternehmensstart hilfreich sein. Unternehmer sollten hartnäckig, wissbegierig und entscheidungsfreudig sein. Ebenso wie die notwendigen Grundkenntnisse müssen sie ein überzeugendes Auftreten mitbringen (mehr über „Unternehmer-Typen“ und ihre Charaktereigenschaften finden Sie auch hier „Entscheidungsfindung: Sollten Sie sich selbstständig machen?“).

Die jeweilige Ausprägung der Unternehmer-Persönlichkeit mit all ihren Antriebskräften und inneren Blockaden ist entscheidend für den unternehmerischen Erfolg. Ein Unternehmer muss andere Menschen durch sein Denken und Tun begeistern und mitreißen. Aussichtsreicher als eine Gründung aufgrund äußerer Zwänge (wie zum Beispiel die Suche nach Arbeit) ist der intensive Wunsch, endlich ein persönliches Lebensziel zu verwirklichen. Auch der Wunsch nach Freiheit kann so ein Ziel sein. Dies gilt für Handwerker, Uni-Absolventen, Facharbeiter, Manager und Hausfrauen gleichermaßen. Ohne zwei weitere Faktoren - Gesundheit und ein stabiles privates Umfeld - sind die unternehmerischen Herausforderungen in der Gründungsphase nur schwer zu bewältigen.

Fragestellungen zum Thema Privates, persönliche Voraussetzungen und Charaktereigenschaften:

  • Sind Sie von stabiler Gesundheit und körperlich fit?
  • Ahnen Sie die körperlichen Belastungen, die auf Sie zukommen – vor allem in den ersten Jahren?
  • Sind Sie bereit, weitaus mehr zu arbeiten wie als Angestellter – auch „nach Feierabend“ und am Wochenende?
  • Sind Sie bereit, in den ersten Jahren auf Ihren Urlaub zu verzichten?
  • Haben Sie Ihre bisher gesteckten Ziele stets oder meistens erreicht?
  • Sind Sie jemand, der Dinge üblicherweise anpackt – oder meiden Sie klare, schnelle Entscheidungen?
  • Bewahrten Sie in Stresssituationen einen kühlen Kopf und handelten Sie besonnen?
  • Wie gehen Sie mit Rückschlägen um? Sehen Sie Rückschläge als Grund zur Resignation und Aufgabe oder nehmen Sie Rückschläge als Herausforderungen für einen erfolgreichen "neuen Versuch" an?
  • Lieben Sie den Kontakt zu Kunden bzw. gehen Sie gern auf Menschen zu?
  • Steht Ihre Familie vollkommen hinter Ihrer Firmengründung?
  • Können Sie Mitarbeiter führen?

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