Ratgeber & Podcast

für Franchisezentralen

Ziel und Nutzen von Intranet und Extranets

Susanne Berger: Herzlich
Willkommen zum Live-Chat mit den Themen rund um ein Intranet / Extranet und
allgemeine Fragen zum Franchising. Ich, Susanne Berger, begrüße Sie dazu sehr
herzlich und freue mich auf Ihre Fragen.

Leser: Wie macht man ein Franchisesystem
bekannt (Messen, Internetportale, Fachzeitschriften) bzw. wie macht man
potentielle Franchisenehmer am besten auf sich aufmerksam – v.a. in der
Startphase?

Susanne Berger: Hierzu ist als erstes
festzulegen, wo die Zielgruppe meiner zukünftigen Franchise-Partner ist, d.h. je
nach Ausrichtung können Medien besser sein als Internet oder umgekehrt. Sinnvoll
ist es meist einen Mix aus den verschiedenen Möglichkeiten zu verwenden. Hierzu
sollte zu Beginn der PArtner-Gewinnung ein entsprechendes Konzept erarbeitet
werden.

Leser: Guten Morgen Frau Berger wir möchten
gerne unser Franchisesystem für potentielle Franchisenehmer vorstellen. Wie kann
man dieses unter Kosten/Nutzen Aspekten am sinnvollsten machen? Es gibt da ja
verschiedene Möglichkeiten: Messen, Internetportale, Franchisezeitschriften. Was
würden Sie da im Detail empfehlen bzw. haben Sie in diesem Bereich
Erfahrungswerte? Unser Unternehmen kommt aus der
Telekommunikations-/Mobilfunkbranche. Vielen Dank schon mal für Ihre Antwort.

Susanne Berger: Guten Tag, ein erster
Schritt sollte sein alle notwendigen Informationen auf Ihrer Internetseite im
Bereich “Franchising” oder “Wie werde ich Partner” o.ä. darzustellen. Hierzu
können Sie zum Beispiel das fertige Konzept zur Struktur und möglichen Inhalten
aus dem Syncon-Shop beziehen. Wie schon in der ersten Frage beantwortet steht am
Anfang immer ein Rekrutierungs-Konzept, d.h. zu erarbeiten, wo Ihre potentiellen
Franchise-Nehmer erreichbar sind. Hierzu ist die Erarbeitung eines genauen
Anforderungsprofil sinnvoll. Je nach Erreichbarkeit Ihrer Zielgruppe ist können
Sie dann verschiedene Schwerpunkte setzen. In Ihrem Fall wäre dies vielleicht
(Vermutung von mir) hauptsächlich das Internet und somit auf verschiedenen
INternetplattformen, jedoch auch Pressearbeit (redationelle Texte) in
Fachzeitschriften usw.

Leser: Mich interessiert ein System wo der FG
in seinen Sitz in Spanien hat. Das stelle ich mir schwierig vor, weil wenn ich
Partner werden will, bestimmt öfters dorthin müsste. Auf was muß ich beim
ausländischen S. sonst noch achten?

Susanne Berger: Guten Tag, durch die
Kommunikation zum Beispiel via Extanet dürfte eine Reise nach SPanien nur 1-2
mal im Jahr notwendig sein, daher wäre dies aus meiner Sicht kein
Hintergrundsgrund, wenn Sie von der Idee und dem System überzeugt sind. Fragen
Sie jedoch nach, ob der Franchise-Geber bereits mit einem Intranet/Extranet
arbeitet, wo Sie alle wichtigen Informationen für Ihr tägliches Geschäft finden.
Dann werden es hauptsächlich Treffen mit den anderen Franchise-Nehmern, warum
Sie nach Spanien müssen und diese dienen ja vorallem Ihnen und dem
Erfahrungsaustausch. Lassen Sie den Franchise-Vertrag durch einen Rechtsanwalt
in Ihrem Lande prüfen, ob dieser entsprechend angepasst ist. Hierzu kann Ihnen
auch der Deutsche oder Österreichische Franchise-Verband helfen.

Leser: Ich bin Franchisenehmer und möchte
meinen Laden aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Gibt es eine Plattform, wo
ich den Laden zum Verkauf anbieten kann? Muss ich den Franchisegeber vorher
informieren?

Susanne Berger: Guten Tag, je nach
Nachfolger-Vereinbarung im Franchise-Vertrag müssen Sie den Franchise-Geber über
den Verkauf informieren. Wir schlagen Ihnen jedoch vor, es auf jeden Fall zu
tun, da der Franchise-Geber Ihnen bei der Suche eines neuen Franchise-Nehmers
evtl. behilflich sein kann. Als Plattform für den Verkauf fallen mir im Moment
z.B. www.4-deal.de oder weitere Plattformen von Gründercenter (z.B. von der
START Messe oder IHKs) ein.

Leser: Hallo, was unterscheidet Internet,
Intranet und Extranet? Wird eine Website mit geschlossener Community bereits als
Extranet bezeichnet?

Susanne Berger: Guten Tag, Das Internet
ist ein Bereich in dem jeder Leser auf alle Informationen kommt, so wie zum
Beispiel auf diese Plattform. Ein Extranet ist dann die gleiche Technologie und
Vorgehensweise, jedoch ist der Bereich, in dem die Informationen abgelegt sind,
mit einem Passwort geschützt. Ein Intranet dagegen nutzt die Technologie von
Internet ist jedoch ein in sich geschlossenes (Firmen-)Netzwerk, in welches
keine unbekannten Leser Zugriff haben.

Leser: Guten Tag Frau Berger, ich suche
umfassende Informationen, die mir bei der Übernahme eines schon bestehenden
Franchise-Betriebes helfen könnten. Wissen Sie Rat?

Susanne Berger: Guten Tag, sicher
sollte der Franchise-Geber Ihnen die Erfolge und Misserfolge des bestehenden
Franchise-Nehmers offen legen. Dies ist für ein gesundes Vertrauen immer
notwendig. Weiters haben Sie noch die Möglichkeit mit anderen Franchise-Nehmern
aus dem System Kontakt aufzunehmen und dort weitere Informationen zum System und
dem bestehenden Franchise-Nehmer zu erfahren. Weitere Ansprechpartner sind
hierbei ganz sicher auch die Franchise-Verbände (DFV oder ÖFV), die Ihnen
Auskunft über dieses System geben können.

Leser: Können Sie Intranet/Extranet-Software
empfehlen, die sich für Franchise-Netzwerke besonders eignen?

Susanne Berger: Guten Tag, wir haben
verschiedenen Erfahrungen in Kundenprojekte gemacht. Besonders gute Erfahrung
haben wir mit der Software, auf der auch diese Portal aufbaut von der Firma
Hellmedia. Hier gibt es die Professional Version mit der jeder Mitarbeiter in
der Zentrale leicht und einfach seine Informationen in ein Intranet/Extranet
stellen kann. Hier ist auch der Schulungsaufwand sehr gering. Weitere Infos
finden Sie unter www.hellmedia.de. Eine weitere Software, mit der wir in einem
Projekt sehr gute Erfahrung gemacht haben ist von der Firma X2-Technologies
(www.x2-technologies.de. Hier haben Sie einen geringfühigen besseren Editor für
die Gestaltung der Texte, jedoch nicht ganz so viele Zusatzfunktionen, wie dies
Hellmedia hat. Diese zwei Softwarepakete sind aus unserer Sicht sehr gut dafür
geeignet. Weiter gibt es auf der Seite www.contentmanager.de ca. 300 Systeme,
dabei sind auch kostenlose. Hierbei möchte ich nur warnen, dass die einleitenden
Projektarbeit und die Benutzerführung meist einen erheblich hören Aufwand
bedeuten.

Leser: Sehr geehrte Frau Berger, können nur
natürliche Personen oder kann auch ein Unternehmen Franchisenehmer werden?

Susanne Berger: Guten Tag, sowohl als
auch. Je nach Franchise-System ist es möglich als Einzelkaufmann oder meist als
Gesellschaft Franchise-Nehmer zu werden. Dies wird gemeinsam mit dem
Franchise-Geber festgelegt. Oft hat der Franchise-Geber dazu auch eine
entsprechende Vorstellung. Jedoch sind beide Formen möglich.

Leser: Danke für Ihre Auskunft. Noch eine
Frage: Muss ich bei Kauf eines Franchise-Betriebes auch die Angestellten
übernehmen?

Susanne Berger: Guten Tag, hierzu bin
ich nicht ganz “Sattelfest”, da dies schon sehr in den rechtlichen Teil
hineingeht. Soweit ich weiß, müssen Sie die Angestellten für einen bestimmten
Zeitraum übernehmen (in Deutschland). Bitte, bitte verifizieren Sie dies jedoch
mit einem Anwalt, am besten einen, der sich auch im Franchise-Recht auskennt.
Diese finden Sie hier auf der Plattform im Bereich der Experten –
Expertenverzeichnis.

Leser: Muss die PC-Ausstattung für das
Extranet bestimmte Voraussetzungen erfüllen?

Susanne Berger: Guten Tag, aus meinen
Erfahrungen reicht ein einfacher PC mit Internet-Anschluss. Manche Software
haben eine sogenannte Clientsoftware, die lokal auf dem PC installiert wird,
andere greifen nur online auf die Software bei einem Provider zu. Empfehlenswert
ist auf jeden Fall ein DSL-Anschluss, damit Sie auch ein bisschen Spass beim
Einpflegen der Daten haben. Und beim Anschluss über das Internet den
Virenscanner nicht vergessen!!

Leser: Wer entscheidet, ob es sich bei einem
Vertriebssystem um ein Franchise- oder Lizenzsystem handelt?

Susanne Berger: Guten Tag, die
Entscheidung über die Art des Vertriebssystem liegt in den Leistungen des
´Lizenz- / Franchise-Gebers bzw. an der Orientierung am Ethikkodex des
Europäischen Franchise-Verbandes. Kurz der große Unterschied zwischen einem
Lizenzsystem und einen Franchise-System ist, dass bei einem Lizenzsystem es
meist nach dem Kauf der Lizenz aufhört. Bei einem Franchise-SYstem zahlen Sie
meist auch eine Einstiegsgebühr, jedoch stellt der Franchise-Geber eine
Service-Zentrale dar, von der Sie während der gesamten Partnerschaft Leistungen
(z.B. im Bereich Marketing, Aus- und Weiterbildung, Produktentwicklung, u.a.)
erhalten. Bei einem Lizenzsystem kaufen Sie die Lizenz und müssen dann sehen,
wie Sie damit umgehen. In einem Franchise-System ist auch der
Erfahrungsaustausch zwischen den Franchise-Nehmern untereinander ein großes
Plus, welches Ihnen als Franchise-Nehmer im täglichen Geschäft sehr hilfreich
ist.

Leser: Lizenz- oder Franchise? Mir ist nicht
mal klar was der Unterschied ist…

Susanne Berger: Guten Tag, vielleicht
hilft Ihnen schon die Antwort meiner vorhergehenden Frage? Oder wo kann ich noch
weitere Details erklären?

Leser: Wie lassen sich diese elektronischen
Netze im Franchising überhaupt nutzen?

Susanne Berger: Guten Tag, Internet,
Extranet oder auch Intranet haben verschiedene Aufgaben im Franchising. Das
Internet dient zur Darstellung der Marke und der Dienstleistungen /Produkte der
Franchise-Nehmer. Auch die Informationen über “Wie werde ich Partner” ist im
Internet eines Franchise-Systems ein wichtiger Baustein. Das Extranet dient in
den meisten Franchise-Systemen als Kommunikationsplattformen, wo alle
Arbeitsmaterialien und Informationen für das tägliche Business der
Franchise-Nehmer abgelegt sind. Das geht von Formularen, Checklisten, Logos,
Handbücher, Abbildung der Werbemittel und weitere Informationen. Damit ersparen
Sie sich in der Franchise-Zentrale eine Menge an Ressourcen, denn die
Franchise-Nehmer rufen nicht bei Ihnen in der Zentrale an und fragen nach dem
aktuellen Logo zum Beispiel. Daher können Sie die Prozesse in der
Franchise-Zentrale verschlanken. In anderen Franchise-Systemen ist es notwendig
z.B. eine bestimmte Software (Warenwirtschaftssystem, CRM, Auftragsabwicklung)
mit einer gemeinsamen Datenbank im Hintergrund zur Verfügung zu stellen. In
einem solchen Fall wird dann oft ein Intranet geschaffen. D.h. jede Art von Netz
hat seine Aufgabe und Nutzen und führt zu 90% zum effizienteren Arbeiten für die
Franchise-Nehmer und -Geber.

Leser: Muss ein Franchisegeber seinen
Franchisenehmern über die Verwendung der Eintritts- und Lizenzgebühren
Rechenschaft ablegen oder kann er damit machen was er will?

Susanne Berger: Guten Tag, der
Franchise-Geber muss keine Rechenschaft ablegen. In einigen Franchise-Systemen
wird dies jedoch auf einer Jahrestagung mittels eines Budgets gerne offen
gelegt. Dies schafft Vertrauen zwischen den Franchise-Nehmern und dem -geber.
Wichtig ist, dass beide Unternehmungen wirtschaftlich sind und dass Sie als
Franchise-Nehmer Ihre versprochenen Leistungen aus Handbuch und Vertrag
erhalten.

Leser: Hallo, kann ich als Franchisegeber auch
starten, ohne dass ich bereits Pilotbetriebe geführt habe?

Susanne Berger: Guten TAg, theoretisch
können Sie es, praktisch raten wir Ihnen jedoch davon ab. Erstens verhalten Sie
sich dann nicht nach dem Europäischen Ethikkodex, welcher die Grundlage für ein
seriöses Franchising ist und zweitens werden Sie immer
Argumentationsschwierigkeiten gegebenüber Ihren Franchise-Nehmern haben, falls
mal etwas nicht so läuft, wie Sie es geplant haben. Ein Pilotbetrieb ist dazu
da, dass Sie beweisen können, dass ihr Geschäftskonzept erfolgreich ist (Ein
Pilotbetrieb könnte auch eine Filiale sein) und dass Sie neue Produkte /
Dienstleistungen, Marketingkonzepte o.ä. ausprobieren können. Sie werden es auch
bei der Rekrutierung von neuen Franchise-Nehmern schwer haben, wenn Sie nicht
nachweisen können, dass das Konzept funktioniert.

Leser: Gibt es Förderprogramme zur
Existenzgründung, die sich speziell an Frauen richten?

Susanne Berger: Guten Tag, leider kann
ich Ihnen dazu keine konkrete Antwort geben. An Ihrer Stelle würde ich mich in
Deutschland an die KfW Mittelstandsbank in Frankfurt
(www.kfw-mittelstandsbank.de) oder in Österreich an den AWS Austria
Wirtschaftsservice (www.awsg.at)wenden. Ich weiß derzeit von Förderungen für die
Entwicklung von Franchise-Systeme, jedoch ob es spezielle für Frauen gibt, kann
ich Ihnen leider nicht sagen.

Leser: Kann ich für die Übernahme eines
bestehenden Franchise-Betriebes ebenfalls Fördermittel beantragen?

Susanne Berger: Guten Tag, dies ist
wahrschleinlich abhängig davon, ob Sie ein neues Gewerbe anmelden. Dazu kann ich
Ihnen jedoch leider keine detaillierte Auskunft geben. Bitte wenden Sie sich
dazu an die Adresse, die in meiner vorhergehenden Antwort geschrieben habe.
Vielen Dank!

Leser: Können Intranet und Extranet von
mehreren Orten gleichzeitig angewählt werden?

Susanne Berger: Guten Tag, genau dies
ist der Vorteil von Intranet und Extranet, dass Sie zu jederzeit, von jedem Ort
Zugriff auf gewisse Informationen haben. Ein Leser braucht nur einen PC mit
einem Internetzugang, egal ob im Büro/Geschäft, von zu Hause oder unterwegs.
Auch der Zugang von mehreren Lesern gleichzeitig auf die gleichen Informationen
ist ein einem Intranet oder Extranet möglich. Dies erleben Sie täglich im
Internet, wo Sie sich eine Seite ansehen und andere sicher auch. Haben Sie ihr
Extranet oder Intranet im eigenen Hause und nicht bei einem Provider müssen Sie
nur berücksichtigen, dass Sie eine entsprechend dimensionierte Anbindung an das
Telefonnetz haben. Daher ist es in den meisten kleineren bis mittleren
Franchise-Systemen empfehlenswert, ein Intranet oder Extranet von einem Provider
od. Rechenzentrum administrieren zu lassen. Die haben die notwendigen
Anbindungen sowie die notwendigen Sicherheitseinrichtungen.

Leser: Ich möchte für einen Franchisegeber den
Vertrieb in Osteuropa aufbauen. Wie finde ich bei entsprechender Qualifikation
ein interessiertes Unternehmen?

Susanne Berger: Guten Tag, hier würde
ich mich auch als erstes an die entsprechenden Franchise-Verbände in Osteuropa
wenden. Diese finden Sie auf der Internetseite des deutschen (dfv-franchise.de)
oder österreichischen (www.franchise.at) Franchise-Verbandes. Auch in diesem
Umfeld gibt es bereits einige Internetplattformen, die Sie für die Suche von
neuen Franchise-Nehmern nutzen können.

Leser: Sind die Daten im Extranet wirklich
sicher?

Susanne Berger: Guten Tag, Hacker
werden immer an die Daten gelangen, die sie haben wollen. Dies gilt aber auch
für das ausgedruckte Franchise-Handbuch beim Franchise-Nehmer. Es gibt für die
Informationen im Intranet je nach Software verschiedenen Sicherheitsstandards.
Wichtig ist eine ordentliche Struktur für die Vergabe von Passwörtern an die
Franchise-Nehmer und deren Mitarbeiter, sowie der regelmäßige Austausch dieser.
Wichtige Informationen können z.B. auch noch mal extra mit einem Passwort oder
im PDF-Format mit einer Verschlüsselung versehen werden. Haben Sie die Daten bei
einem Provider stehen hier auch entsprechende Firewalls für den unerwünschten
Zugriff zur Verfügung.

Leser: Hallo Frau Berger, ich interessiere
mich sehr stark für Franchise im Bereich der Modebranche. Wie ist die
Vertragsgestaltung in diesem Bereich organisiert? D.h. welche Kosten und in
welcher Höhe kommen auf den Franchise-Nehmer zu? Wie hoch sind in der Regel die
laufenden Kosten, die der Franchise-Nehmer an den Franchise-Geber zu zahlen hat?
Wie ist in der Regel die Warenrücknahme organisiert – muss der Franchise-Geber
die nicht verkaufte Ware zurücknehmen oder obliegt das Risiko des nicht-Verkaufs
beim Franchise-Nehmer? Über eine Antwort freue und bedanke ich mich im
Voraus!

Susanne Berger: Guten Tag, dies ist
eine Frage, die so pauschal nit beantwortet werden kann. Hier gibt es bei den
verschiedenen Franchise-Systemen auch verschiedene Vorgehensweisen. Bei manchen
Franchise-Systemen wird die laufende Franchise-Gebühr über das Produkt
finanziert, bei anderen Systemen haben Sie eine laufende Franchise-Gebühr
abhängig vom Umsatz. Hierzu können Sie am besten diese Plattform nutzen und sich
dort die verschiedenen Systeme in Ihrer Branche ansehen. Auch die Warenrücknahme
ist nicht allgemein gültig geregelt. Dies liegt in der Vertragsgestaltung des
Franchise-Gebers. Bitte nehmen Sie hierzu direkt Kontakt mit dem ein oder
anderen System der Modebranche auf.

Leser: Können Sie abschätzen ob und welche
neuen Arbeitsmöglichkeiten durch die elektronischen Netzwerke entstehen
werden?

Susanne Berger: Guten Tag, beziehen Sie
Ihre Frage auf Arbeitsmöglichkeiten in Franchise-Systemen? Aus meiner Sicht
können durch das Nützen der elektronischen Netzwerke, die Ressourcen in der
Franchise-Zentrale verschlankt werden, was zu einer höheren Effizienz für die
Entwicklung in anderen Bereich in einer Service-Zentrale frei stellt. Weiters
dienen solche Netzwerke bei der Partner-Gewinnung und bei der PArtner-Betreuung
für ein höheres Niveau der Gespräche, da der Interessent oder Franchise-Nehmer
über die grundsätzlichen Dinge schon informiert ist.

Leser: Worin sehen Sie die Vorteile von
Intranet und Extranet gegenüber der traditionellen Kommunikation?

Susanne Berger: Guten Tag, ein Intranet
/ Extranet hebt die Qualität der Partner-Betreuung. Ein Partner-Manager muss bei
seinem Besuch vor Ort nicht über die neusten Formulare sprechen, sondern kann
sich wirklich den Themen des Franchise-Nehmers widmen. Weiters haben Sie die
Möglichkeit bei der Partner-Gewinnung zu zeigen (natürlich nur mit einem
Mitarbeiter aus der Franchise-Zentrale) welche Leistungen Sie einem neuen
Franchise-Nehmer alle bieten. Allerdings ein Intranet/Extranet ersetzt nicht die
persönliche Kommunikation!!! Die persönliche Kommunikation kann sich jedoch auf
das wesentliche konzentrieren und hat damit ein höheres Niveau.

Leser: Sehr geehrte Frau Berger, ich bin von
einem FG regelmrecht gelinkt worden. Nachdem ich alle Gebühren die (nicht gerade
niedrig waren bezahlt hatte bekam ich keine unterstützng mehr. Meinen Namen und
den FG nenne ich hier nicht, aber ich wäre Ihnen dankbar, wenn sie mir eine
offizielle Stelle nennen können, wo ich mich beschweren kann damit der FG seine
Machenschaften läßt und nicht noch mehr Menschen ins Unglück stürzt. Vielen Dank
für Ihre Antwort.

Susanne Berger: Guten Tag, dies ist
kein seriöses Franchising! Bitte wenden Sie sich an den Deutschen oder
Österreichischen Franchise-Verband, um dies hier bekannt zu geben und
gegenenfalls eine Klärung mittels Mediation durchzuführen. Weiter finden Sie
hier auf dem franchisePORTAL Experten der Rechtsberatung, die Ihnen sicherlich
sagen können, ob Sie einen rechtlichen Schritt veranlassen können.

Leser: Welche Zukunftstrends und neuartige
Nutzenpotentiale sind bei den Informationstechnologien bereits zu
erkennen?

Susanne Berger: Guten Tag, ich denke,
die Nutzenpotenziale habe ich schon in meinen letzten Antworten aufgezeigt. Es
geht um die Verbesserung der Prozesse zwischen Franchise-Nehmer und
Franchise-Geber, um die Verschlankung der Ressourcen in der Franchise-Zentrale
und vorallem um die Anhebung des Niveaus in der persönlichen Kommunikation, die
dann direkt auf neue Vorgänge (wie Checklisten, Formulare, Marketing-Aktionen)
eingehen kann und diese nicht erst erläutert werden müssen, da dies bereits über
ein Intranet geschehen ist. Die Zukunftstrends sind sicher die Einbindung von
weiteren Funktionen (ausser dem Wissen) wie z.B. Shop-Funktionen für die
Bestellung von Werbe- und Verkaufsförderungsmittel, Diskussionforen, Chat-Rooms,
etc. sowie die Einbindung von weiteren Anwendungssoftware für die
Franchise-Nehmer, wie Telefonie, Warenwirtschaftssystem, Controlling etc.

Leser: Kann ich auf irgenwelche Vorbilder
zurückgreifen, um das Intranet/Extranet für meine Partner zu entwickeln? Mit
welchen Kosten und Zeitbedarf muss ich rechnen?

Susanne Berger: Guten Tag, da jeder
Franchise-System sehr individuell ist, ist auch ein Intranet/Extranet für ein
Franchise-System sehr individuell. Daher ist der Zugriff auf Vorlagen o.ä. nicht
sinnvoll. Der erste und wichtigste Schritt für ein solches Projekt, ist die
Struktur und Navigation zu erarbeiten. Dies können Sie gemeinsam mit den SYNCON
International Franchise Consultants an einem Tag machen, oder sich selber
erarbeiten. Sie müssen dabei festlegen, welche Inhalte sollen jetzt und später
darstellt werden, zu welchen Kategorieren lassen Sie sich zusammenfassen und wie
könnten die Oberbegriffe, also die Navigationspunkte, dazu aussehen. Dies immer
aus der Sicht der Franchise-Nehmer und immer von Detail zum Navigationspunkt.
Weiter müssen Sie festlegen, ob alle Benutzer alle Informationen erhalten, oder
ob es hier Einschränkungen gibt. Dies bedeutet dann unterschiedliche
Rechtevergabe. Der nächste Schritt ist dann festzulegen, welche weiteren
Funktionen, wie Shop, Diskussionsforum u.ä. wollen Sie haben. Daraus können Sie
dann die Anforderung an die Content Management Software ableiten. Im Anschluss
können Sie eine Kalkulation für das Budget erstellen. Aus unseren Erfahrungen
benötigen Sie 1 Tag (mit Consultants), 3-5 Tage im Team für die Festlegung der
Struktur, die Installation und Einrichtung verläuft in den meisten Fällen an 1-2
Tagen. Hier benötigt es nur entsprechende Vorlaufzeit für die technische
Einrichtung. Dann beginnt das “Erstbefüllen”. Dies ist ebenfalls abhängig, wie
viele Informationen in Ihrem Franchise-System schon existieren, ob Sie schon
sehr lange am Markt sind oder neu beginnen. Der Aufwand hierfür liegt aus
unserer Erfahrung zwischen 3- und 5 Tagen. Hier werden oft auch einige Dokumente
nochmals überarbeitet. Die Pflege von Daten im Intranet durch die einzelnen
Mitarbeiter in der Franchise-Zentrale ist ein laufender Prozess und liegt
insgesamt bei so 1-2 Tage im Monat. Für die Investition der Software müssen Sie
so ca. 5000,00 EUR kalkulieren, so dass Sie im gesamten Projekt auf ca. 10.000
bsi 15.000 EUR kommen. Die ist jedoch nur eine grobe Schätzung und sehr von den
Informationen in einem System abhängig.

Leser: Für wieviele Unternehmen hat die Syncon
bereits das Intranet / Extranet aufgebaut?

Susanne Berger: Guten Tag, aus dem
Stegreif kann ich Ihnen hier keine genaue Anzahl nennen. Wir haben sehr oft den
Franchise-Geber bei der Erstellung der Struktur (wie in meiner vorhergehenden
Antwort angedeutet) mit einem Tag Beratung geholfen. Die anschließende Umsetzung
haben die meisten Kunden selbst übernommen. An diesem gemeinsamen Tag haben wir
uns gemeinsam dann noch verschiedene Tools angesehen. Die Befüllung und Pflege
von Extranets haben wir bei ca. 5 Kunden übernommen.

Leser: Gibt es Franchisegeber von Mediatheken?
Wir sind sehr daran interessiert eine Mediathek mit DVD-Verleih und-Verkauf,
Musik CD´s, Playstation Spiele z. B. für 0,50 € Verleihgebühr pro Tag als
Franchisenehmer in unserem PLZ-Gebiet 61200 zu nutzen. Können Sie uns
Informationen dazu geben?

Susanne Berger: Guten Tag, derzeit
fällt mir nur ein italienisches Konzept dazu ein: Cinebank. Sie finden jedoch
viele Systeme auf dieser Plattform im Bereich der Online-Messe oder auch
Gebietsbörse. Weiter System finden Sie auf der Franchise-CD 2005, die Sie im
Bereich FranchiseChance bestellen können. HIer finden Sie über 5000
Franchise-System europaweit und davon 900 Systeme mit detaillierten
Profilen.

Leser: Als wesentliche Vorteile von Intranet
und Extranet sehe ich die zentrale Datenhaltung und den ungehinderten
Datenaustausch. Gibt es ein Franchisesystem, das diese Vorteile konsequent
nutzt?

Susanne Berger: Guten Tag, das ist
richtig, dass dies eine der Vorteile ist. Meiner Schätzung nach setzen so ca. 30
bis 50% der Franchise-Systeme ein Intranet/Extranet ein. Diejenigen, die es
bereits einsetzen, wollen es nicht mehr missen und tätigen durchaus solche
Aussagen, wie “Hätte ich es eher gewußt, dass dies so einfach ist, hätte ich
schon eher damit angefangen”. Je eher Sie in einem Franchise-System damit
beginnen, um so leichter und selbstverständlicher wird der Umgang mit einem
Intranet/Extranet. In einem bestehenden System müssen Sie bei einem solchen
Projekt immer mit einer gewissen Anlaufzeit rechnen, da der Franchise-Nehmer
bisher gewohnt war, dass es alle Informationen von Ihnen gebracht bekommt und
nun muss es sich die Informationen selbständig aus dem Netz holen. Es verändert
sich also von der Bring-Schuld zur Hol-Schuld für den Franchise-Nehmer. Dieser
Weg muss mit berücksichtigt werden. Wird jedoch zu Beginn eines
Franchise-Systems damit begonnen, wird dies zur Selbstverständlichkeit.

Leser: Gibt es irgendeine Institution, die
Risikokapital für den Aufbau eines Franchisesystems zur Verfügung stellt?

Susanne Berger: Guten Tag, soweit ich
an Informationen habe, gibt es solche schon, jedoch bin ich da nicht der
richtige Ansprechpartner. Bitte wenden Sie sich dazu an Hr. Brodersen von
Deutschen Franchise-Verband (www.dfv-franchise.de). Nach meinen Informationen
existieren im Umfeld des DFV entsprechende Spezialisten dafür.

Leser: Meiner Meinung nach kratzen wir bei dem
Thema “Ziel und Nutzen eines Intranets / Extranets” nur die Oberfläche. So ist
nicht nur manueller Zugang möglich, selbst umfassende Warenwirtschaftssysteme
können eingebunden werden. Die Automatisierung der logistischen Handelskette
sorgt für eine deutliche Beschleunigung und Kosteneinsparung. Ich würde
behaupten, dass der Mittelstand diese Chancen nicht einmal annähernd
erkennt.

Susanne Berger: Guten Tag, da haben Sie
sicher Recht. Jedoch sprechen Sie auch genau das Problem an, dass viele
Franchise-Systeme den Nutzen, selbst nur von einem kleinen Extranet mit Wissen
und Tools, nicht erkennen. Um so schwieriger ist es, hier “größere Lösungen” zu
projetieren. Vorallem ist ein kleines feines Extranet oft der Anfang für eine
weitere Automatisierung, wie Sie es ansprechen. Durchaus haben wir es bei
unseren Kunden schon erlebt, dass sie gleich das große Intranet mit allen
integrierten Anwendungen bauen wollten und diese bis heute nicht einmal den
Informationsaustausch über ein Intranet/Extranet durchführen. Also Vorsicht vor
der großen “Eierlegenden Wollmilchsau”, sondern eher klein anfangen, aber
anfangen.

Susanne Berger: Liebe
Chat-Teilnehmer, vielen Dank für Ihre anregende Diskussion. Ich hoffe, ich
konnten Ihnen mit der ein oder anderen Informatione weiterhelfen und würde mich
freuen, wenn wir uns auch einmal persönlich kennenlernen würden. Herzliche Grüße
und einen erfolgreichen Tag, Ihre Susanne Berger

Susanne Berger
Susanne Berger
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