Ratgeber & Podcast

für Franchisezentralen

So bleiben erfolgreiche Franchise-Nehmer bei Ihnen

Die Suche und Auswahl neuer Franchise-Partner ähnelt der Verliebtheitsphase im Privatleben: Idealerweise sind beide Seiten euphorisch und freuen sich auf die gemeinsame Zukunft. Mit der Entscheidung für die Franchise-Partnerschaft trifft der frisch gebackene Franchise-Partner eine wichtige Entscheidung für seine berufliche Zukunft. Er bringt sein Kapital, seine Arbeitsleistung, seine Risikobereitschaft und sein unternehmerisches Engagement in die Franchise-Partnerschaft ein. Der Franchise-Geber wiederum investiert viel Zeit und Geld in die Suche, Auswahl und Ausbildung geeigneter Franchise-Partner für eine langfristige, wirtschaftlich erfolgreiche Zusammenarbeit.

Gut ausgebildet startet der Rookie-Franchise-Partner in die unternehmerische Selbstständigkeit im Franchise-System. Jetzt gilt es das Gelernte im Tagesgeschäft zu integrieren und Alltags-Routine zu erreichen. In dieser Phase lässt der Franchise-Geber den Franchise-Partner nicht alleine, sondern unterstützt ihn im Gegenteil intensiv, um die „wirtschaftliche Durststrecke“ zu Beginn so kurz wie möglich zu halten und durch Vertrieb, Vertrieb und nochmals Vertrieb Kunden, Aufträge und Einnahmen zu generieren.

In dieser intensiven Phase der Zusammenarbeit zwischen dem Franchise-Geber, dem Team in der Franchise-Zentrale und dem Franchise-Partner werden die „Versprechen zu Beginn des Kennenlernens“ eingelöst und zur beiderseitigen Zufriedenheit umgesetzt.

Warum sollte ein sehr erfolgreicher Franchise-Nehmer eigentlich bei Ihnen bleiben?

Die Begeisterung zu Beginn der Franchise-Partnerschaft wird über die Zeit abgelöst von der Gewissheit die richtige Entscheidung (sowohl als Franchise-Geber wie auch als Franchise-Partner) getroffen zu haben. Drei bis fünf Jahre später hat der Franchise-Partner das Selbstbewusstsein erworben, dass er das Konzept des Franchise-Gebers auch im Alleingang – nicht mehr als Teil des Franchise-Systems – umsetzen könnte.

Das Ei ist klüger als die Henne geworden. Aus dem Rookie ist ein erfahrener Franchise-Partner geworden und es stellt sich die Frage nach den „Bindungskräften“ der Franchise-Partnerschaft.

Als Einzelkämpfer steht ein Unternehmer vor der Herausforderung in all den zahlreichen Bereichen der Selbstständigkeit Profi zu sein:

  • Bezug der Produkte / Erbringung der Dienstleistung,
  • Qualitätssicherung,
  • Marketing und Vertrieb,
  • Suche, Ausbildung und Führung der Mitarbeiter,
  • Wirtschaftsplanung für das eigene Unternehmen und laufendes Controlling,
  • Marktbeobachtung, Innovation und Weiterentwicklung…

Der Einzelkämpfer wird zum „Tausendsassa“ und zum „Allrounder“, der in allen Bereichen arbeitet und Leistungen erbringt, aber keine Professionalität erreicht.

Durch die Prinzipien der Arbeitsteilung, Gemeinsamkeit und Spezialisierung erreichen Franchise-Partner und Franchise-Geber miteinander einen hohen Grad an Professionalität und dadurch zahlreiche Erfolgsvorsprünge vor dem Wettbewerb.

Gleichzeitig entfaltet sich für den Franchise-Geber das Potenzial seiner Franchise-Partner um so stärker, je länger sie im Franchise-System sind. Die Anfangsinvestitionen (Suche, Auswahl, Ausbildung und Integration) tragen ihre Früchte, wenn der Franchise-Partner in den Alltagsroutinen erfolgreich wird und seine Erfahrungen, Empfehlungen und das Know-how aus dem persönlichen Kontakt mit den Kunden vor Ort in das Franchise-System zurückfließen.

So binden Sie Ihre Franchise-Nehmer an Ihr Franchise-System!

Was kann ein Franchise-Geber beitragen, dass diese Phase des Selbstbewusstseins und der Bereitschaft zur „Abnabelung“ sich entwickeln kann zur freien Entscheidung Teil des Franchise-Systems zu bleiben? Rationale Bindungskräfte sind exklusive Produkte, die nur über das Franchise-System vertrieben werden können, oder ein gemeinsames Kassen- und Warenwirtschaftssystem, das nur den Franchise-Partnern zur Verfügung gestellt wird, oder ein Datenpool, in den alle Franchise-Partner eintragen und auch aus ihm schöpfen können, und vieles mehr.

Emotionale Bindungskräfte sind die Marke und der persönliche Stolz als Franchise-Partner Teil dieser Markenidentität zu sein, die Werte des Franchise-Systems und die Unternehmenskultur einer gelebten Partnerschaft auf Augenhöhe schaffen ein starkes Zugehörigkeitsgefühl zum Franchise-System.

„Ich könnte zwar auch ohne die Marke, ohne Franchise-System erfolgreich sein, aber ich will es gar nicht“, muss der Glaubenssatz des Franchise-Partners lauten.

Fazit

Die Phase der Suche und Auswahl neuer Franchise-Partner steht unter dem Motto „you never get a second chance to make a first impression“. Der erste Eindruck zählt – wie überall im Leben. Die Versprechen von Franchise-Interessent/Franchise-Partner wie Franchise-Geber müssen in der laufenden Zusammenarbeit eingelöst werden, um Zufriedenheit und wirtschaftlichen Erfolg zu erreichen.

Die Franchise-Partnerschaft durchläuft – ähnlich der frühkindlichen Entwicklung vom Krabbeln, über das Stehen, Gehen und Laufen – Entwicklungsphasen und es ist die Aufgabe des Franchise-Gebers das Rüstzeug (das Know-how und die Instrumente) zur Verfügung zu stellen, damit der Franchise-Partner in der Umsetzung erfolgreich sein kann: crawl, walk, run, fly!

Expertenstimme von Waltraud Martius

Waltraud Martius
SYNCON International Franchise Consultants

Waltraud Martius ist Franchise-Beraterin und Mitbegründerin des Österreichischen Franchise-Verbandes (ÖFV). Außerdem ist sie Mitherausgeberin und Autorin mehrerer Bücher über Franchising.

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