Ratgeber & Podcast

für Franchisezentralen

Erfolgreicher Führungsstil im Franchising

Wenn selbstständige Partner zusammen arbeiten
(Franchise-Geber und Franchise-Nehmer), dann ist eines der Bindeglieder die
Information und Kommunikation innerhalb des gesamten Netzwerkes. Der
Informationsfluss von der Zentrale zu den einzelnen Partnern, aber auch die
Kommunikation innerhalb der Partner und die Rückmeldungen an die
Zentrale.


Motivation durch Zugehörigkeit
Je erfolgreicher ein Franchise-System wird, je mehr Partner in einem Netzwerk
arbeiten, desto anonymer wird der einzelne Partner und damit auch die Führung
durch die Franchise-Zentrale. Hier können die Partner-Manager eines
Franchise-Systems – als „Botschafter“ der Franchise-Zentrale – gezielt
gegensteuern und durch persönliche Kontakte mit den Franchise-Nehmern das
„Wir-Gefühl“ der Gruppe wiederbeleben. Ein starkes Gefühl der Zugehörigkeit zu
einem Netzwerk ist gleichzeitig eine Antriebsfeder für Begeisterung und
Engagement.

Neben der wichtigen Funktion der Partner-Manager als
Mittler im System, erlangen andere Kommunikationsformen – wie etwa
regionale/überregionale Meetings, Qualitätszirkel, ERFA-Tagungen,
Jahrestagungen, interne Rundschreiben, Intranet u.s.w. – immer mehr an
Bedeutung, um den Zusammenhalt der Gruppe zu festigen, den Teamgeist zu stärken
und den Gedanken des „Miteinanders“ weiterzutragen.


Leistungssteigerung durch
Erfahrungsaustausch
Über 80% der Franchise-Systeme in Österreich und Deutschland veranstalten
regelmäßige solche ERFA-Tagungen (ERFA – Erfahrungsaustausch) ihrer
Franchise-Nehmer, wobei von dieser großen Mehrheit ca. 75% ihre Franchise-Nehmer
ein- bis viermal pro Jahr zusammenbringen.

Die Verbände messen dem vom Franchise-Geber organisierten und sachlich
strukturierten echten Erfahrungsaustausch unter Franchise-Nehmern eine hohe
Bedeutung bei.

ERFA-Gruppen haben immer die Leistungssteigerung der
Teilnehmer zum Ziel. Neben aussagekräftigen Betriebsvergleichen als
Diskussionsgrundlage kommt es hier vor allem auf die Offenheit der
Franchise-Partner an, die ja im Franchising untereinander meist keine
Wettbewerber sind und deshalb wirklich von einander lernen können.


Transparenz zählt!
Vorausdenkende Franchise-Systeme geben sich mit diesen Formen der internen
Kommunikation jedoch nicht zufrieden, sondern führen in regelmäßigen Abständen
Partnerschaftsbilanzen durch. Die Partnerschaftsbilanz ist ein „Gradmesser für
die Zufriedenheit“ innerhalb eines Franchise-Systems: Transparenz ist das
oberste Ziel!

Transparenz der Leistungen und Erwartungen der Franchise-Zentrale an ihre
Franchise-Nehmer und Transparenz der Leistungen und Erwartungen der
Franchise-Nehmer an die Franchise-Zentrale.

In einer anonymen schriftlichen Befragung der
Franchise-Partner werden Faktoren wie Wettbewerbsposition, Problemdruck,
Servicenutzen und Stimmungsklima bewertet. Die Ergebnisse beleuchten den
Ist-Zustand des Franchise-Netzwerkes und bilden die Grundlage für die
Entwicklung eines Maßnahmenkataloges zur Veränderung der Ist-Situation und zum
Umgang mit Konflikten.


Benchmarking
Bestandteil jeder ERFA-Tagung und Partnerschaftsbilanz ist mittlerweile ein
System-internes Benchmarking – als Möglichkeit “von den Besten im Netzwerk
lernen zu können”. So wird gewährleistet, dass Franchise-Nehmer keine
Einzelkämpfer sind, sondern von einander profitieren können und die viel
zitierte Synergie im Franchising wirklich gewährleistet ist.

Im Zeitalter der Medienvernetzung – des „global village“ – ist es zwar nicht
mehr notwendig, sich von Angesicht zu Angesicht in die Augen zu schauen, wenn
wir miteinander sprechen möchten; die Fähigkeit diese soziale Nähe und
kommunikative Kompetenz im Informationsaustausch zu vermitteln, wird jedoch als
Motivations- und Führungsfaktor immer wichtiger!


Statement
„3 Tage intensives Team-Training haben deutlich gezeigt, wie notwendig
eine Beschäftigung miteinander – außerhalb der täglichen Alltagsarbeit – ist.
Neben der positiven, emotionalen Entwicklung unserer Gesprächskultur innerhalb
der Service-Zentrale, wurden auch viele tiefliegenden Sorgen, Wünsche und Nöte
von den Team-Mitgliedern entweder einzeln, oder in der Gruppe
aufgearbeitet.
Damit wurde die Voraussetzung für die erfolgreiche
Weiterentwicklung des gesamten EFM-Franchise-Systems und der System-Zentrale im
Besonderen geschaffen. Ein konkretes Ergebnis war etwa die Erstellung eines
sogenannten „Regel-Kataloges“ auf Basis eines „Verhaltens-Leitbildes für die
EFM-Familie“ für den kommunikativen Umgang miteinander.“

(Josef
Graf, EFM)

Quelle: SYNCON International Franchise Consultants

©copyright 01.06.07

Waltraud Martius
SYNCON International Franchise Consultants

Waltraud Martius ist Franchise-Beraterin und Mitbegründerin des Österreichischen Franchise-Verbandes (ÖFV). Außerdem ist sie Mitherausgeberin und Autorin mehrerer Bücher über Franchising.

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