Mode-Franchisegeber Gerry Weber meldet Insolvenz an
Das Modeunternehmen Gerry Weber, zu dem auch die Marken Hallhuber, Taifun, Talkabout und Samoon gehören, hatte schon im vergangenen Jahr mit einer schlechten Umsatzentwicklung zu kämpfen. Es reagierte mit Stellenabbau und weiteren Sanierungsmaßnahmen - nun musste Gerry Weber Insolvenz anmelden.
Wie das börsennotierte Modeunternehmen mitteilt, wird das vorläufige Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung bis Ende April 2019 laufen, das Insolvenzverfahren soll voraussichtlich Anfang Mai eröffnet werden. Bis zum eigentlichen Verfahren werde der Geschäftsbetrieb normal fortgeführt.
Gerry Weber war in den vergangenen Jahren sowohl mit eigenen Geschäften in Deutschland als auch im Ausland mit Franchise-Standorten schnell gewachsen - offenbar aber nicht nachhaltig. Im Nachrichtenmagazin Spiegel nannte Unternehmensgründer Gerhard Weber unter anderem den Bau eines neuen Logistikzentrums als Fehler, der zur schwierigen wirtschaftlichen Situation beigetragen habe. Auch die Positionierung sieht Weber mittlerweile selbstkritisch: "Eine Marke muss sich verjüngen, vielleicht haben wir das nicht konsequent genug getan", sagte er gegenüber dem Spiegel. Der Firmengründer geht jedoch davon aus, dass das Unternehmen noch saniert werden könne.
Wie verschiedene Medien berichtet, verhandelt Gerry Weber für die Marke Hallhuber derzeit mit einem Investor, der die Tochtergesellschaft kaufen will. Laut Unternehmensmitteilung hat dieser eine Brückenfinanzierung in Höhe von zehn Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Die Kette Hallhuber war erst 2015 von Gerry Weber erworben worden. (red.)