Ratgeber
für Franchise-Interessierte

Themenauswahl:

  • Existenzgründung
  • Finanzen
  • Franchise
  • Recht
  • Unternehmensführung

Erfolgsfaktor: Mensch

Erfolgreiches Franchising lebt von der konsequenten Standardisierung und Multiplikation eines erfolgreichen Geschäftskonzeptes, mit dem Ziel der schnellen und intensiven Marktdurchdringung. Hierbei richtet sich das Augenmerk einerseits auf das Franchise-Angebot in Form der eingeführten Marke, der Produkte, Leistungen und Standorte, andererseits auf die Einkommenschancen und -möglichkeiten, wie Handelsspannen und Rohertragsmargen sowie auf die dafür zu entrichtenden Gebühren.


Damit das System gut läuft, wird auf Seiten der Franchise-Gebenden zusätzlich auf das Partnermarketing gesetzt, also auf einen guten Umgang zwischen Franchise-Gebenden und –Nehmenden sowie ein umfangreiches Unterstützungspaket. Denn die Franchise-Gebenden wollen das wirtschaftliche Wachstum und den Erfolg ihrer Franchise-Nehmenden, profitieren sie doch davon durch die Franchise-Gebühren.


Nun sind Franchise-Systeme leider nicht durchweg harmonische Wachstums-Veranstaltungen. Immer wieder kommt es auch zu Misverständnissen und Fehlinterpretationen, im schlimmsten Fall zu juristischen Auseinandersetzungen, zwischen allen Beteiligten. Warum ist das so? Muß das zwangsläufig so sein und bleiben? Oder können präventive Massnahmen ergriffen werden?


Menschen sind wertvoll
Vergessen wird meines Erachtens oft, dass erst die Menschen dem System seinen Wert geben. Angefangen von den Franchise-Gebenden, über die Mitarbeitenden der System-Zentrale, bis hin zu den Franchise-Nehmenden und deren Mitarbeitende. Nicht zuletzt sind da noch die Kunden und Kundinnen, die die „Quelle des Geschäfts“ darstellen und ein wirtschaftliches Einkommen und Wachstum erst ermöglichen. Sie stehen am Anfang jedes Business Models. Ohne sie funktioniert kein noch so ausgeklügeltes System.


Doch wer sind all diese Menschen eigentlich? Was sind ihre Bedürfnisse, Träume und Wünsche? Was treibt sie an? Was hemmt sie? Es verwundert, dass den Menschen, die die eigentlichen Treiber der Franchise-Wirtschaft darstellen, so wenig Interesse, Verständnis und Wertschätzung entgegengebracht wird. Zu diesem Thema herrschen oft persönliche Meinungen und Vorurteile vor, die die Kommunikation erheblich beeinträchtigen und negativ stören können. Vielleicht kennen auch Sie einige davon:


„Franchise-Gebern liegt das Wohl der Franchise-Nehmer nicht wirklich am Herzen, sie wollen alle nur Millionär werden.“ „Was Franchise-Nehmer wirklich wollen, ist schneller Umsatz und hoher Gewinn, alles unter einem sicheren Schirm, falls mal was schief läuft.“ „Kunden kaufen immer nur das günstigste Angebot, ist doch klar.“


Nein, ist nicht klar. Klar ist, dass jegliches menschliches Handeln von Bedürfnislagen, Motiven, Emotionen und Werten bestimmt wird. Das beginnt bei den Kunden und Kundinnen, setzt sich über die Franchise-Nehmenden und deren Mitarbeitenden fort und geht bis in die System-Zentrale, bis hin zu den Franchise-Gebenden. Wenn man diese menschlichen Sozialisationen und Prägungen sowie deren Wandel nicht wahrnimmt oder nicht wahrhaben will, kann man weder deren Kommunikation, noch deren Verhalten verstehen. In unserem neuen Buch „Green Franchising“ (Bellone/Matla, mi-Wirtschaftsbuch.de, ISBN Print 978-3-86880-137-8, E-Book 978-3-86416-109-4 ) gehen wir mit jeweils einem Franchise-Denkwerkzeug® „Generationen-Prägung“ und „Generationen-Merkmale“ darauf ein (Seiten 222/223).


Menschen wollen Werte
Die gesamte Gesellschaft ist im Umbruch. Bisherige Werte werden besonders von jungen und gebildeten Menschen (Generation Y und Z) in Frage gestellt. Verantwortungsübernahme wird jetzt ganzheitlich auf ökonomischer, ökologischer, kultureller und sozialer Ebene im Einklang gefordert. Diese gesellschaftliche Bewusstseinsänderung hat auch ganz konkrete Auswirkungen auf die Franchise-Wirtschaft. Klassische Franchise-Systeme funktionieren so auf lange Sicht nicht erfolgversprechend. Greenfranchising stellt sich mit einer nachhaltigen Werte-Ausrichtung auf diese Veränderungen ein.


Es ist deshalb an der Zeit, dass wir uns mit den oft unbewussten Werten und Vorurteilen im System auf allen Ebenen beschäftigen und diese ausrichten. Sie können Erfolgstreiber oder -hemmer sein. Nur eine ganzheitliche und konsistente Werte-Ausrichtung schafft auch eine starke Marke. Denn wahre System-Werte sollten sich nicht nur im Markenkern als schriftliche Definition wiederfinden, sondern relevanterweise in der täglichen Kommunikation und im Umgang miteinander, sowohl intern, innerhalb des Systems, als auch extern, gegenüber Kunden und Kundinnen sowie sonstigen Anspruchsgruppen. Hierdurch entsteht eine gelebte Markenkultur, die einerseits die Marke stärkt, andererseits in Krisenzeiten als „Airbag“ durchschlagende Schädigungen abfedern hilft.


Gezielte Reflektions- und Analyse-Phasen
In persönlichen Workshops und Coachings für Franchise-Gebende und Franchise-Nehmende können Einstellungen und Weltbilder bewusst gemacht, analysiert, bewertet und durch kreative Schulungen und innovative Trainings optimiert oder verändert werden. Die Wichtigkeit dieser gezielten Reflektions- und Analyse-Phasen außerhalb der eigenen Firmen-Räume wird uns in unseren Coachings im Greenfranchise Lab® in Berlin immer bewusster. Dabei legen wir besonders auf unser Franchise-Denkwerkzeug®  „Kompetenz-Quartett“ wert („Green Franchising“, Bellone/Matla, Seite 230). Zukünftige Franchise-Gebende, aber auch deren Franchise-Nehmende sollten Kompetenzen in diesen vier Bereichen ganzheitlich ausgebildet haben.


Es sind dies die „Fachkompetenz“, die „Sozialkompetenz“, die „Selbstkompetenz“ sowie die „Ethische Kompetenz“. Nur wer neben den Schlüsselqualifikationen Können und Wissen, auch menschliche Fähigkeiten, wie Kommunikations- und Teamfähigkeit aufweist, wer seine eigenen Stärken kennt und ausschöpfen kann und das Leben aus ethischer Sicht betrachten und behandeln kann, ist gerüstet für die zukünftig anstehenden grundlegenden Veränderungen unserer Wirtschaft und Gesellschaft.


Es bleibt zu hoffen, dass sich alle Führungskräfte der Franchise-Wirtschaft dieser Herausforderung stellen.

19.12.12 © Thomas Matla, Brand & Franchise Consultant
Bellone Franchise Consulting GmbH, Zug

Kontakt:
Thomas Matla, Brand Consultant
tm@bellone-franchise.com; www.bellone-franchise.com; Bellone FRANCHISE CONSULTING GmbH, Poststrasse 24/ Postfach 1355, CH-6300 Zug, Tel. 0041 41 712 22 -11 Fax -10

 Thomas Matla

Thomas Matla

Bellone FRANCHISE CONSULTING GmbH

Seit 1996 im Marketing tätig und seit 2008 Partner der Bellone Franchise Consulting GmbH. Publikationen zu Franchise-, Marken- und Marketingthemen. Dozent beim Schweizer Franchise Verband.

Zum Expertenprofil
Der Newsletter für Franchise-Gründer
Weitere Infos zu den Vorteilen des Newsletters und der regelmäßigen Inhalte für den Interessenten.

Ausgewählte Top-Gründungschancen

  • Oldtimer Investment
    Oldtimer Investment

    Oldtimer Investment

    Vermittlung und Handel von Oldtimern als sicheres Investment und zum Fahren
    Zwei Branchen, zwei Märkte – Ein Konzept: Vermitteln und verkaufen Sie mit uns wertvolle Oldtimer zum Fahren und als kapitalstarke Investments. Starten Sie jetzt durch!
    Benötigtes Eigenkapital: ab 5.000 EUR
    Details
    Schnellansicht
  • Biocannovea Immunanalysen und Nährstoffe
    Biocannovea Immunanalysen und Nährstoffe

    Biocannovea Immunanalysen und Nährstoffe

    Innovativer ganzheitlicher Gesundheitssystemanbieter
    Mit dem ganzheitlichen Gesundheitssystem von Biocannovea verbesserst du das Leben deiner Kunden - Dank hochwirksamer Produkte und Therapiekonzepte.
    Benötigtes Eigenkapital: ab 50.000 EUR
    Details
    Schnellansicht
  • HOMECARE - die Alltagshelfer
    HOMECARE - die Alltagshelfer

    HOMECARE - die Alltagshelfer

    Ambulanter Pflege- und Betreuungsdienst
    HOMECARE - die Alltagshelfer: Vom Manager zum erfolgreichen Unternehmer. Ihr eigener Pflege- und Betreuungsdienst mit großem Potenzial!
    Benötigtes Eigenkapital: 50.000 EUR
    Details
    Schnellansicht