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9 Spielregeln für partnerschaftlichen Franchise-Erfolg

Waltraud Martius: Sehr geehrte Chat-TeilnehmerInnen, Bei Minus Zwanzig Grad sitze ich gerne an meinem Schreibtisch und im warmen Büro und freue mich auf all Ihre Fragen und Beiträge zu den Hard - und Softfacts von Franchising und generell, was immer Sie zu Franchising wissen möchten. Herzlichst, Waltraud Martius

Leser: Sehr geehrte Frau Martius, warum erscheint Ihnen das Thema Fairness im Franchising so wichtig, dass Sie Ihrem Buch den Titel ‚Fairplay Franchising‘ gaben?

Waltraud Martius: Nur eine auf langfristigen, partnerschaftlichen Erfolg ausgelegte Partnerschaft wird auf Dauer die Ziele erreichen, die sich Franchisegeber und -nehmer setzen. Fairplay Franchising zeigt auf, warum eine Partnerschaft auf gleicher Augenhöhe - eben Fairplay - eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit darstellt und nichts mit Sozialromantik zu tun hat.

Leser: Guten Morgen, liebe Frau Martius: Kann ein partnerschaftliches Führungskonzept auch dann erfolgreich in einem Franchisesystem implementiert werden, wenn der Franchisegeber von seiner Persönlichkeit her eher autoritäre Züge zeigt?

Waltraud Martius: Ich denke schon, denn autoritär, heißt ja nicht unbedingt unfair oder nicht partnerschaftlich. Offensichtlich wird das immer wieder verwechselt. Fairplay heißt nicht "laissez faire", sondern bedeutet klare (Spiel)-Regeln für den gemeinschaftlichen Erfolg, bedeutet Rollenkonsistenz, d.h. jeder weiß im System genau, was sein Rolle ist und wie die Arbeitsteilung tatsächlich funktioniert. Fairplay hat nichts mit esoterischem Kuschelkurs zu tun :-)

Leser: Guten Morgen Frau Martius. Was müssen Franchise-Geber in erster Linie tun, um ihre Systempartner langfristig zufrieden zu stellen und zu binden?

Waltraud Martius: Zu dieser Frage zitiere ich gerne Brecht, der einmal sagte:"Zuerst kommt das Fressen und dann die Moral". Systempartner müssen also wirtschaftlich erfolgreich sein, ihre wirtschaftlichen und persönlichen Ziele ihrer Selbstständigkeit in ihrem System erreichen und eine klare Entlastung durch die Arbeitsteilung und ihre System-Leistungen erhalten, damit sich der Systempartner auf das wesentliche konzentrieren kann, nämlich auf den Kunden und die Führung seiner Mitarbeiter. Dann ist es wichtig, dass Sie den Lebenszyklus einer Franchise-Partnerschaft berücksichtigen. Es gibt 4 Phasen - von der anfänglichen Verliebtheit bis zur reifen Partnerschaft, in denen die Partnerschaft unterschiedlich zu behandeln ist. Im neuen Jahrbuch des DFV werde ich im Detail zu diesen Phasen einen Artikel schreiben. Wesentliche Elemente für einen langfristigen, guten Erfolg in der Bindung von Systempartnerschaften sind die Wertschätzung und Anerkennung und Partizipation. Darüber schreibe ich später gleich nochmals.

Leser: Ich wüsste gerne, wie sich potentielle Franchise-Nehmer im Vorfeld einer Vertragsvereinbarung mit dem Franchise-Geber von der Tragfähigkeit eines Franchise-Konzeptes überzeugen können?

Waltraud Martius: Im Rahmen der Vorvertraglichen Aufklärungspflicht wird jeder erfolgreiche und seriöse Franchisegeber Ihnen das Konzept so darstellen und offenlegen, dass Sie gut beurteilen können, ob das System tragfähig ist. D.h. die anonymisierten Zahlen des Pilotbetriebes oder der anderen Franchisenehmer sind Ihnen zugänglich. Eine Muster - Wirtschaftlichkeitsberechnung zeigt ihnen die Möglichkeiten auf. Darauf aufbauend können Sie für Ihren Standort Ihre Berechnungen anstellen. Sofern es bereits bestehende Franchisenehmer gibt, können Sie in Gesprächen herausfinden, wie es diesen FNs mit dem System geht. Und die bestehenden FNs sind natürlich die beste Referenz für einen Interessierten.

Leser: Wann sind Franchisenehmer bereit, mit ihrem Franchisegeber durch dick und dünn zu gehen? Welche Aktivitäten haben sich im Franchising bewährt, um eine verschworene, solidarische Gemeinschaft zu schaffen?

Waltraud Martius: Wenn es gleiche Ziele und Werte gibt, dann wird miteinander durch "Dick und Dünn" gegangen. Wobei es natürlich besser wäre, ein System so zu entwickeln, dass "Dünn" gar nicht erfolgen kann. FN sind dann solidarisch, wenn sie sich mit ihren Bedürfnissen (auch Ängsten und Bedenken) im System aufgehoben fühlen, wenn sie ernst genommen und in die Entwicklung mit einbezogen werden. Wenn also versucht wird, die Krise gemeinsam zu meistern, wenn der Schulterschluss dazu führt, dass gemeinsam die Krise besser bewältigt wird. Gute Instrumente dafür sind: Ehrlichkeit, Offenheit, Transparenz, Wertschätzung, Anerkennung, Einordnung statt Unterordnung, gemeinsam entscheiden statt befehlen, usw. Ansätze für eine langfristige Gemeinsamkeit liefern regelmäßige Gespräche (professionelles Partnermanagement), sich gut kennen und wertschätzen, für das was beide Seiten tun, regelmäßige Tagungen, Erfa-Meetings, Regionaltreffen auch der FNs untereinander, denn auch da ist der Schulterschluss wichtig, Stolz auf die Marke ist auch eine gute Zutat.

Leser: Das bedeutet, dass Sie materiellen Aspekten verglichen mit emotionalen Gründen mehr Bedeutung für den Verbleib der Franchisenehmer in einem Franchisesystem beimessen? Dies widerspricht ein wenig dem alten Maslow, der das Einkommen nur als Hygienefaktor sah, das zwar notwendig ist, aber auf Dauer nicht motiviert.

Waltraud Martius: Nein, das interpretieren Sie falsch! Es geht um die wirtschaftliche Basis. Was nützt die beste Beziehung, wenn der FN seine Schulden nicht zurückzahlen kann. Aber umgekehrt, nur die wirtschaftliche Basis alleine ist kein Garant für eine langfristige gute Beziehung. Es braucht die Softfaktoren um auf Dauer eine erfolgreiche Beziehung führen zu können. Die Softfaktoren sind meistens stärker als man glaubt.

Leser: Wie würden Sie ein Franchisesystem unter Sicherheitsaspekten einschätzen, das als Einzelunternehmen geführt wird? Bietet es mehr Sicherheit, weil der Franchisegeber auch privat haftet oder bringt dies u.U. sogar mehr Risiken mit sich, weil sich die Einkünfte des Inhabers nicht so klar vom Franchisesystem trennen lassen?

Waltraud Martius: Für mich ist die Rechtsform überhaupt nicht entscheidend für den Erfolg eines Systems, sondern das Konzept bzw. der Betriebstyp, der multipliziert werden soll.

Leser: Kann ich dem Franchisegeber zumuten, dass er mir die Leistungen der Systemzentrale im Rahmen der Vertragsverhandlungen mit den jeweiligen Kosten aufschlüsselt? Ich will ganz konkret wissen, was ich für meine Eintrittsgebühr und meine Royalties erhalte und welchen Wert er den einzelnen Leistungen beimisst. Ich finde, auch das ist eine Frage der Fairness!

Waltraud Martius: Die Arbeitsteilung ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor im Franchising. Es geht nicht um gegenseitiges Vorrechnen. Sie erhalten mit der Einstiegsgebühr ein erfolgreiches Konzept, entsprechende Schulungen usw. Aber die Eintrittsgebühr ist auch eine Einnahme des FGs um seine Entwicklungskosten (die oft in Millionenhöhe sind) zu amortisieren und auch die Rekrutierungskosten (durchschnittlich 10..000.-- pro FN) zu finanzieren. Die laufende Franchisegebühr ist eine Gegenleistung für die Leistungen in der Partnerschaft, wie z.B. Partnermanagment, Tagungen, Controlling usw., Weiterentwicklung der Produkte und Dienstleistungen. Viele der Leistungen eines FGs können nicht in Euro konkret beziffert werden. Was ist es wert, als selbstständiger Unternehmer in einem System zu sein, nicht alleine denken und arbeiten zu müssen, Gleichgesinnte zum Erfahrungsaustausch zu haben, regelmäßige Schulungen, die man nicht selber finanzieren und organisieren könnte.... usw.? Oder ein Notfallkonzept, das hoffentlich nicht gebraucht wird.

Leser: Was halten Sie davon, Fairness-Kriterien maßgeblich in die Bewertung und das Ranking von Franchise-Systemen einfließen zu lassen?

Waltraud Martius: Ich denke, dass es das schon tut. Im Systemcheck des DFV und des ÖFV werden die bestehenden FNs zu ihrer Zufriedenheit befragt und da geht es nicht nur um Hardfacts.

Leser: Sehen Sie eine reale Gefahr, dass die Solidarität zwischen den Franchisenehmern durch systeminternes Benchmarking beeinträchtigt wird? Mit welchen Maßnahmen lässt es sich gegebenenfalls vermeiden?

Waltraud Martius: Ganz im Gegenteil. Wenn ein Franchisesystem tatsächlich als System gelebt und geführt und erkannt wird, dass sich der tatsächliche Wettbewerb außerhalb des Systems sich befindet, dann entsteht Gemeinsamkeit. Die Schwächeren können von den Besseren lernen. Die alten Hasen können Paten oder Buddys von neuen FNs werden. Allerdings erkennen auch FNs oft viel früher, wenn ein Kollege eigentlich nicht mehr ins System passt. Bei neuen Systemen rate ich zu Anonymität im Benchmarking. Meisten fordern die FNs dann nach einer gewissen Zeit selber die Offenlegung. Gutes Benchmarking führt auch zu Ansporn und insgesamt zur Verbesserung der Gruppe.

Leser: Ich dachte eigentlich mehr an das Impulse-Ranking als an die Verbandsbefragungen. Welche Kriterien halten Sie ansonsten für entscheidend, um ein Franchise-System sachgemäß zu bewerten? Wenn die Partnerzufriedenheit das Maß aller Dinge wäre, könnten sich potentielle Franchise-Nehmer auf die subjektiven Erfahrungsberichte bestehender Partner konzentrieren.

Waltraud Martius: Da ich die Kriterien nicht kenne, nach denen im Impulse Ranking vorgegangen wird, kann ich dazu kein Urteil abgeben. Wenn wir den Auftrag erhalten, ein System zu beurteilen (z.B. beim Kauf einer Masterfranchise aus dem Ausland), dann schauen wir uns das System aus vielen Perspektiven und Blickwinkeln an. Ein ganz wesentlicher Faktor ist die Know-How-Dokumentation und der Wissenstransfer. Wie wird das erfolgreiche Konzept auf den FN transferiert? Welche Instrumente werden zu Beginn und laufend eingesetzt, um den FN zu entlasten, welche Instrumente gibt es zur partnerschaftlichen Führung im System und natürlich die Rentabilität des Betriebstyps und ganz wesentlich die Innovation in einem System, wie werden Produkte und Dienstleitungen für den Kundenmarkt weiterentwickelt.

Leser: Macht es für Sie Sinn, die Franchise-Gebühren mit einem degressiven Faktor – z.B. nach Anzahl der Jahre oder Intensität der Betreuung - zu versehen? Allerdings würde sich eine solche Umstellung zwangsläufig negativ auf die Gebühren für Neueinsteiger auswirken.

Waltraud Martius: Nein, das macht keinen Sinn, denn es geht um langfristigen, gemeinsamen, wirtschaftlichen Erfolg.... und gerade die Weiterentwicklung eines Franchisesystems ist da die entsprechende Gegenleistung. Denn wie hat Ray Kroc schon gesagt:" none of us, is as good as all of us."

Leser: Wäre es nicht fairer, wenn Franchisegeber ihren Partnern nur jene Unterstützungsmaßnahmen in Rechnung stellen würden, die sie wirklich brauchen? Eine Betreuung à la carte! Die traditionelle Vorgehensweise im Franchising, wo Branchen-Insider und Seiteneinsteiger oder Pfiffige und Begriffsstutzige gleich behandelt werden, führt zu Unzufriedenheit im Franchisesystem und der Abwanderung von Franchisenehmern.

Waltraud Martius: Nein, Franchising ist kein Krabbeltisch und kein Selbstbedienungsladen. Und in der Gemeinsamkeit liegt der langfristige Erfolg. Ein "Rosinenpicken" führt zwangsläufig zu einem auseinanderdriften der Partner im System. Und die "Verpflichtungen" im System tragen auch immer wieder dazu bei, dass wir unsere "inneren Schweinehunde" überwinden. Natürlich müssen Trainings und Betreuung auf das Anforderungsprofil der FN abgestimmt sein. Und Workshops und Vorträge bei Seminaren können nicht über einen Kamm geschert werden. Und die "Besseren" können in Beiräten und Ausschüssen dazu beitragen, dass sich das System weiterentwickelt.

Leser: Wie lassen sich die Franchisenehmer am besten motivieren, um im gemeinsamen Interesse kontinuierlich Marktinformationen einzuholen und an die Zentrale weiterzuleiten?

Waltraud Martius: Indem Sie daraus professionelle Auswertungen zurück erhalten und erkennen, dass ihre Informationen, die sie einbringen, was wert sind und dazu beitragen, dass sich das System weiterentwickelt. Indem Sie die FNs mit diesen Informationen z.B. auf Tagungen weiterarbeiten lassen usw. Nichts schlimmer als FNs liefern Infos oder z.B. Kennzahlen an die FZ und dann kommt nichts zurück, das ist demotivierend und eigentlich nur Kontrolle und nicht Controlling.

Leser: Empfehlen Sie Franchise-Gebern im Zuge der von Ihnen zurecht befürworteten partnerschaftlichen Führung, die Beiratsmitglieder von den Franchise-Nehmern wählen zu lassen? Wir wollen unbedingt vermeiden, dass die Gremienarbeit durch Selbstdarsteller und Quertreiber behindert wird. Wie sind da Ihre Erfahrungen?

Waltraud Martius: Das ist üblich, FNs können sich zur Wahl stellen, werden geheim gewählt. Die Vertreter des FGs im Beirat werden vom FG bestimmt. Der Beirat hat eine Satzung, in der alle Rechte und Pflichten der Beiratsmitglieder geregelt sind. Ein klares Anforderungsprofil definiert, wer Beiratsmitglied sein darf.

Leser: Könnten Sie sich vorstellen, dass mehrere Franchisesysteme die Partnerbetreuung an ein gemeinsames Dienstleistungsunternehmen outsourcen und nur noch die systemspezifische Fragen von der jeweiligen Zentrale geregelt werden? Es würde die von mir angedachte „Betreuung à la carte“ erleichtern und den teilnehmenden Systemen viel Geld sparen. Gibt es international Ihrer Kenntnis nach dafür Vorbilder?

Waltraud Martius: Nein, das kann ich mir nicht vorstellen, da die nötige Bindung verloren geht. Die professionelle Betreuung durch den FG stellt einen wesentlichen Faktor für den langfristigen Erfolg dar. D.h. nicht, dass Fachgebiete nicht outgesourct werden können, wie z.B. Betriebswirtschaftliche Analysen oder Verkaufstrainings oder Mystery Shopping.

Leser: Ich finde zum einen, dass die zeitliche Dimension nicht angemessen in die Bewertung von Franchise-Systemen einfließt. Außerdem könnte man weitere Kriterien zur qualitativen Entwicklung der Systemzentrale und der Franchise-Betriebe einbeziehen.

Waltraud Martius: Meinen Sie bei Impulse??? Kennen Sie die Kriterien ???? Im Systemcheck des DFV und ÖFV werden durch den Check der Systemzentrale diese Kriterien berücksichtigt.

Leser: Ich bin mir klar darüber, dass die Einbindung die Bindung der Franchisenehmer an das System aufrecht erhalten werden muss. Außerdem müssen die Qualitätsstandards in den Franchise-Betrieben sichergestellt werden, um die Marke nicht zu beschädigen. Darüber hinaus würde ich mir aber mehr Mut zur individuellen Behandlung der Franchise-Partner wünschen.

Waltraud Martius: Das ist sicherlich der richtige Anspruch, denn Franchising ist people-management. Die Berücksichtigung des Lebenszyklus, der Persönlichkeit und der individuellen Entwicklung des einzelnen FNs sind eine große Herausforderung. Professionell agierende Franchisegeber lassen sich hier regelmäßig coachen und bilden sich dazu weiter. Partnermanagement langfristig erfolgreich zur Zufriedenheit aller Beteiligten zu gestalten, ist sicherlich ein Schlüsselfaktor.

Leser: Der Chefredakteur von impulse hat kürzlich die Kriterien des Ranking erläutert. Sie finden seine Stellungnahme im Internet. Aber nochmals zur zeitlichen Dimension: Man kann von einer Systemzentrale nach ein, drei oder fünf Jahren eine minimale Infrastruktur und Betreuungsintensität erwarten, wenn sie professionell arbeitet. Außerdem ist eine gewisse Entwicklungsgeschwindigkeit der Partner zu erwarten, die in die Systembewertung einbezogen werden könnten.

Waltraud Martius: Die Frage, die sich stellt ist: "was ist eine gewisse ....."? Wichtig ist, dass beide Seiten die Rechte und Pflichten der Partnerschaft erfüllen und dass unterschiedliche Erwartungshaltungen besprochen und geklärt werden. Generell sind FZ kleine, feine Intelligenzzentralen, die dazu dienen, den FN zu entlasten, damit er sich auf das wesentliche konzentrieren kann, wie oben bereits erwähnt, den Kunden und die Mitarbeiter.

Leser: Ein technisch-orientierter Gründer hat es im Franchising nicht leicht, ein geeignetes Konzept zu finden. Jedenfalls ist die Auswahl nach meiner eigenen Erfahrung ziemlich übersichtlich. Woran könnte dies liegen? Fehlt das wirtschaftliche Potential für HighTech-Franchisesysteme?

Waltraud Martius: Franchisesysteme entstehen dort, wo die Marktbedürfnisse sind. Vielleicht ist das der Grund???

Leser: Können Sie Franchisegebern eine bestimmte Software für die Sammlung, Weiterleitung und Bewertung von Marktinformationen durch die Franchisenehmer empfehlen?

Waltraud Martius: Da fällt mir spontan nichts ein, aber vielleicht fragen Sie mal bei "frinch" nach, die haben ein sehr professionelles Tool zu Organisation und Verwaltung von Marketingtools, vielleicht kann das auch dafür verwendet werden. Wenden Sie sich mit lieben Grüßen von mir an Herrn Küssner.

Leser: Ich möchte als Franchise-Nehmerin selbst entscheiden, was nach Ablauf meines Franchise-Vertrages aus meinem Geschäft wird. Keinesfalls möchte ich zum Verkauf an den Franchisegeber oder einen anderen Franchisenehmer gezwungen sein. Kann ich mir die Fortführung des Geschäftsbetriebs unter anderer Marke und mit anderen Lieferanten nach Ablauf des Franchise-Vertrages vorbehalten?

Waltraud Martius: Das hängt vom jeweiligen System und den Verträgen ab. Sehr oft gibt es ein nachvertragliches Wettbewerbsverbot, damit das Know-How des Systems nicht weiter benützt wird.

Leser: danke für Ihre Stellungnahme. Ich möchte Sie ergänzend um einen Rat bitten, was Beanstandungen seitens der Franchise-Nehmer betrifft. Bei uns geht selbst konstruktive Kritik immer wieder im Tagesgeschäft unter. Welche Prozesse haben sich in Franchise-Systemen bei der Information der Betroffenen und der Geschäftsleitung sowie der Bearbeitung systeminterner Kritikpunkte bewährt?

Waltraud Martius: Ein Protokoll der Kritikpunkte, Finden des gemeinsamen Konsenses, ob Kritik sinnvoll und berechtigt ist, gemeinsame Erarbeitung der entsprechenden Maßnahmen um Fehler abzustellen, Zuteilung von Verantwortlichkeiten und Erledigungstermine. Nachhalten der Erledigungen und Berichte dazu bei Beiratssitzungen, Tagungen usw.

Leser: Und wie kann ich mich als Franchise-Nehmerin im Hinblick auf eine etwaige Insolvenz des Franchisesystems schützen? Ich verliere in diesem Fall nicht nur meine Eintrittsgebühr, sondern darf offenbar die Marke nicht mehr nutzen, erhalte keine Ware mehr von den Lieferanten und verliere möglicherweise sogar meinen Standort. Dies erscheint mir sehr unausgewogen. Sehen Sie eine faire Lösung?

Waltraud Martius: Sie sollten nicht davon ausgehen, dass Ihr FG insolvent wird.... aber wenn das schon eintreten sollte, dann ist das meistens ein Auflösungsgrund für den Vertrag....

Leser: In wohl jedem Franchisesystem gibt es Mitglieder, die mit sich selbst und der Welt unzufrieden sind. Schuld haben meist die Anderen. In der Vergangenheit waren die Konsequenzen solch ungerechtfertigter Beschuldigungen überschaubar, während sie heute dank der Funktionsweise sozialer Netzwerke unbegrenzt und unvergesslich sind. Wie sollten Franchisegeber auf Unterstellungen und Verleumdungen im Internet durch aktive oder ehemalige Franchisenehmer reagieren?

Waltraud Martius: Mit Offenheit und Ehrlichkeit.... und wenn es Unwahrheiten sind entsprechend reagieren.... und Gegenargumente bringen, versuchen die Nörgler für sich zu gewinnen und aus der "Reklamation" eine Reklame" machen.... und erfolgreiche FNs miteinbeziehen.... Übrigens gibt es nach meiner langjährigen Erfahrung in der Franchiseberatung auch Systeme ohne unzufriedene FNs....

Leser: Noch eine Zusatzfrage: Wie kann die Systemzentrale sicherstellen, dass sie von ungerechtfertigten Beschuldigungen im Netz Kenntnis erlangt?

Waltraud Martius: Indem Sie selber regelmäßig die Bewertungsportale durchforsten, so wie Sie regelmäßig Ihre Presseausschnitte erhalten, können Sie derartige Dienste auch im Netz erhalten.... Google liefert hier sehr gute Dienste, auch kostenlos...

Leser: "ein Auflösungsgrund für den Vertrag" - und was mache ich in dem Fall, wenn dieser Punkt nicht vertraglich festgehalten wurde?

Waltraud Martius: Da bitte ich Sie, einen Juristen zu befragen, denn ich glaube, dass dies gesetzlich geregelt ist.... Aber die Verbände geben Ihnen da gerne Auskunft....

Leser: Als Partnerbetreuer habe ich die Erfahrung gemacht, dass Franchisenehmer ein Entgegenkommen der Systemzentrale häufig als Schwäche auslegen, was dann weitere Forderungen nach sich zieht. Selbst langjährige Partner neigen dazu, immer wieder die Grenzen zu testen. Erhöht ein partnerschaftlicher Führungsstil letztlich nicht das Konfliktpotential, wenn man ohne Sanktionen auskommen will?

Waltraud Martius: Partnerschaftlich heißt nicht, "ohne Sanktionen" auskommen, offensichtlich existiert immer noch (obwohl mein Buch 6000x verkauft wurde :-)) ein völlig falsches Verständnis zu Fairplay. Klare Regeln, klares Wissen der Sanktionen, miteinander am gleichen Strang ziehen und Rechte und Pflichten kennen.... und wissen, wann welche Regel zum Tragen kommt..... das ist Fairplay, nicht Kuschelkurs und Willkür.... Eingehen aufeinander, die Bedürfnisse erkennen und den Lebenszyklus der Beziehung berücksichtigen, wird - wenn es professionell gemacht wird - eigentlich nicht als Schwäche ausgelegt.

Leser: "9 Spielregeln für partnerschaftlichen Erfolg" Wie haben sich diese 9 Regeln herauskristallisiert? Warum 9 und nicht 7 z.B.?

Waltraud Martius: Ja das ist eine gute Frage.... Weil sich mit meiner Erfahrung und dem Schreiben meines Buches einfach 9 ergeben haben.... Nachzulesen in Fairplay Franchising, Gablerverlag, siehe www.fairplay-franchising.com. Ich werde aber am Ende des Chats noch eine kurze Zusammenfassung der 9 Spielregeln anhängen.

Leser: Wenn ein Franchise-System kein Vollmitglied im Verband ist, muss man dann mit diesem System besonders vorsichtig sein? Ich habe ein System wegen dieses Punktes angesprochen und als Antwort kam "Ja, wir denken über eine Mitgliedschaft nach aber... " An sich scheint dieses System gut und interessant zu sein aber...

Waltraud Martius: Nein, das müssen Sie nicht. Denn jedes System muss zunächst den Antrag stellen und hat dann eine gewisse Zeit, Vollmitglied zu werden. Wie lange ist das System schon am Markt??? Nach einiger Zeit sollte es allerdings dem System wichtig sein, Vollmitglied und damit durch den Systemcheck (wird alle drei Jahre wiederholt) ein geprüftes System zu werden. Sie können trotzdem beim Verband nachfragen und alle Informationen beim System einfordern, die Ihnen im Rahmen der vorvertraglichen Aufklärungspflicht zustehen. Dazu gibt es eine Checkliste bei den Verbänden.

Leser: Welche Spielregeln halten Sie im Rahmen der Systemführung für entscheidend, damit nicht Egoismus die Oberhand gewinnt und irgendwann das System sprengt?

Waltraud Martius: Gemeinsamkeit statt Einsamkeit, systemisches Denken, klare Regeln der Rechte und Pflichten und die entsprechenden Sanktionen, klares Anforderungsprofil an die FN und an die Beiratsmitglieder, regelmäßige Gespräche durch das Partnermanagement usw. usw. usw..... vieles dazu nachzulesen in meinem Buch Fairplay Franchising.... Und erfahrungsgemäß ist die Gruppe der FNs viel brutaler als der FG, wenn einer nicht ins System passt, dann teilen das die anderen schon mit..... Die Gruppe an sich regelt sehr oft bei guter, professioneller Führung derartige Probleme in einem System .....

Leser: Haben Sie schon über die Übersetzung Ihres Buches in andere Sprachen nachgedacht? Russisch z.B.?

Waltraud Martius: Ja, das habe ich - englisch ist angedacht..... aber der Alltag lässt mich immer wieder daran scheitern.... aber gerne auch russisch, wenn Sie einen Verlag kennen... gerne :-)

Leser: Leider gibt es aber Systeme, die der Meinung sind, dass sie keine Systemchecks brauchen. Gibt es irgendwo eine objektive "schwarze Liste" mit allen Franchisegebern, die zwar aktiv sind aber mehr Zeit im Gerichtssaal verbringen als im Büro?

Waltraud Martius: Schade, denn der Systemcheck ist ein tolles Instrument zu Weiterentwicklung des Systems, alle meine Kunden schätzen dieses Instrument. Erfolgreiche Systeme wollen sich weiterentwickeln und verwenden dafür eben Konzepte wie die des Systemchecks oder der regelmäßigen Partnerschaftsbilanz. Eine Liste der Schwarzen Schafe kenne ich nicht. Es sollte aber nicht so viele davon geben, denn auf Dauer kann ein System nicht einseitig geführt werden, solche Systeme wachsen nicht oder verlieren ihre FNs wieder.... Also ist natürlich die Fluktuation und die Rate der ausgeschiedenen FNs ein Maßstab für Interessenten.

Waltraud Martius: Liebe ChatteilnehmerInnen, danke für ihre Aktivität, war toll mit ihnen zu chatten und ihre Fragen und Beiträge zu bearbeiten.

Wie versprochen tieferstehend die Zusammenfassung von Fairplay Franchising. Aber sie sollten sich die Zeit nehmen und mein Buch ganz lesen. :-) Viel Erfolg weiterhin mit Franchising, vorallendingen mit Fairplay Franchising.
Herzlichst,
Ihre
Waltraud Martius

Fairplay-Franchising
9 Spielregeln für den partnerschaftlichen Erfolg
Die wichtigsten Aussagen aus dem Buch „Fairplay Franchising“, die sowohl Franchise-Gebern als auch Franchise-Nehmern aufzeigen, wie eine Franchise-Partnerschaft langfristig gut gelingt.
Mag.a Waltraud Martius
Einleitung
In den achtziger Jahren habe ich als junge Studentin der Betriebswirtschaftslehre mein erstes Buch über Franchising gelesen und war sofort von der Idee begeistert. Also schrieb ich darüber meine Diplomarbeit (die erste zum Thema Franchising in Österreich) und seitdem lässt mich dieses Thema nicht mehr los. Seither habe ich als selbstständige Franchiseberaterin von Syncon bei über 1.200 Franchise-Projekten Erfahrungen gesammelt.
Franchising ist ein zukunftsweisendes Modell: Wer bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, findet im Franchising neue Chancen für sich selbst. Franchising bedeutet zuerst und zuletzt die Pflege der Partnerschaft: Geld kann in so einem System nur verdienen, wer sich gegenseitig als Partner achtet, wer miteinander und auch füreinander arbeitet. Wer einen wertschätzenden, achtsamen Umgang pflegt. Wer sich bewusst ist, dass Fachwissen und Know-how ohne diese Qualitäten ganz leicht verderbliche Waren sind.
Darin liegt das wahre Potential des Franchising: Es bietet ein klares Konzept, von dem jene profitieren können, die im Wirtschaftsleben mit anderen wirklich zusammenarbeiten wollen.
Mein Credo: Ein klares Konzept, ein funktionierender Betriebstyp allein genügen nicht. Vertrauen schaffen, Sicherheiten bieten, für Geborgenheit sorgen – diese weichen Faktoren sind in Franchise-Systemen wie in modernen Unternehmen wichtiger denn je. Denn nur wer seine Partner achtet, wird auf Dauer erfolgreich sein.
In meinem neuesten Buch Fairplay-Franchising (www.fairplay-franchising.com) beschäftige ich mich im Detail und als erste in der Szene mit den weichen Faktoren im Franchising. Wir interessieren uns nicht per se für die Softfaktoren des Franchising. Der Sinn steht uns nicht nach Sozialromantik. Es geht uns allen in erster Linie darum, mit unserer Arbeit Geld zu verdienen. Die Basis dafür sind ein wertschätzender Umgang und sozial verantwortungsvolles Handeln. Aus meiner Sicht existieren hierzu 9 Faktoren, auf welche ich in meinem Buch im Detail eingehe und hier nun zusammenfasse:

1. Wer die Kuh melken will, muss sie auch füttern
2. Wertschöpfung kommt von Wertschätzung
3. Erfolg braucht partnerschaftliche Führung
4. Franchising ist eine emotionale Heimat
5. Das Potenzial der Soft-Faktoren ist stärker als man glaubt
6. Erfolg und Wachstum bringen auch Risiken mit sich
7. Systemführerschaft und Denken in Netzwerken schaffen Vorsprung
8. Jeder Erfolg hat Spielregeln
9. Konsequenz ist wichtiger als Strenge
 
1. Wer die Kuh melken will, muss sie auch füttern
Franchising erfordert langfristiges Denken und verantwortliches Investieren in den gemeinsamen Erfolg. Um nachhaltig Geld zu verdienen, muss ein System fertig entwickelt und profitabel sein. Franchising ermöglicht dem Franchise-Nehmer eine schlüsselfertige Existenz – das Produktversprechen des Franchise-Gebers ist eine Kombination aus überdurchschnittlichem Gewinn, langfristiger Sicherheit und sozialem Ansehen.
Ein Franchise-Geber muss von Beginn an verstehen, dass er die Kuh füttern muss, bevor er sie melken kann. Ein System muss ganzheitlich entwickelt sein, um nachhaltig Geld damit zu verdienen. Ein Franchise-Nehmer hat das Recht ein fertiges und bereits erprobtes System zu kaufen, deshalb sind nur jene Franchise-Systeme erfolgreich, welche bereit sind, vorab Zeit, Geld und Energie in deren Aufbau zu investieren. Nur wenn der Franchise-Geber das „Produktversprechen“ auch einhält, werden Franchise-Nehmer auf Dauer bereit sein, ihn am wirtschaftlichen Erfolg zu beteiligen, ihn also via Franchise-Gebühr für das Bereitstellen eines fertigen Geschäftsmodells und die zugehörigen Serviceleistungen zu bezahlen. Nur eine langfristige Franchise-Partnerschaft ist für einen Franchise-Geber wirklich profitabel.
Die Zauberformel für die Zusammenarbeit heißt Vertrauen: ein Franchise-Nehmer vertraut dem Franchise-Geber, dass dieser ihm ein fertiges Konzept zur Verfügung stellt. Und der Franchise-Geber hat die moralische Verpflichtung, dieses Vertrauen nicht zu missbrauchen.

2. Wertschöpfung kommt von Wertschätzung
Franchising ist people management und basiert auf starken persönlichen Bindungen. Menschen wollen und müssen ernst genommen werden – Wertschätzung ist ein zentraler Begriff im Franchising und engagiertes Partnermanagement eines der wichtigsten Werkzeuge. Franchise-Systeme sind Schicksalsgemeinschaften, eine Synthese aus den Egoismen der beteiligten Partner, die zum gemeinsamen Erfolg führen soll. Das Übernehmen von sozialer Verantwortung ist unabdingbar für die Wertschöpfung.
Einer der wesentlichsten Erfolgsfaktoren im Franchising ist die Arbeitsteilung. Jeder im System macht genau das, was er am besten kann. Arbeitsteilung bedeutet aber auch, dass sich jeder auf das Tun des anderen verlassen muss und vertrauen kann. Vertrauen gestaltet die Erfolgspotentiale in Franchise-Systemen. Hohes Vertrauen motiviert Menschen, das in sie gesetzte Vertrauen nicht zu enttäuschen. Sie fühlen sich ernst genommen und in ihrer Individualität respektiert. Das steigert die Verantwortlichkeit – die Basis für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Diese Vertrauensbasis ist nur tragfähig, wenn der Mensch im Mittelpunkt steht, wenn eine Partnerschaft auf gleicher Augenhöhe gelebt wird.
Anerkennung und Wertschätzung führen dazu, dass die Bindung zu den Franchise-Partnern intensiver wird und damit die Umsetzung des Franchise-Konzeptes besser gelingt. Wo Anerkennung und Wertschätzung professionell gelebt werden, wird dies auch betriebswirtschaftlich spürbar – längere Laufzeiten der Partnerschaften, geringere  Fluktuation,  geringere Betreuungsintensität bzw. Partner-Management auf einer anderen Ebene.

Der Samen der Wertschätzung wird lange vor dem Abschluss eines Franchise-Vertrages eingesetzt. Erwachsen soll daraus später ein wertschätzender Umgang in allen Lebenslagen des Franchising: wertschätzende Aspekte sind in der Vertragsgestaltung, in der Formulierung der Handbücher, im Partnermanagement ebenso wichtig wie später im Umgang mit Krisen und Notfällen.

3. Erfolg braucht partnerschaftliche Führung
In einem Franchise-System geht es nicht um Unterordnung sondern um Einordnung. Deshalb sind strikte Hierarchien weniger effektiv als partnerschaftliche Führung. Ein Franchise-Nehmer nimmt ein System an, er ordnet sich diesem nicht unter – eine Partnerschaft auf gleicher Augenhöhe. Im Ethik-Kodex des Europäischen Franchise-Verbandes werden „die Prinzipien „der Partnerschaft und der Zusammenarbeit auf gleicher Augenhöhe“  ausdrücklich betont.
Wenn das Franchise-Konzept klar definiert ist, wenn der Betriebstyp fertig entwickelt ist, und wenn die Spielregeln der Partnerschaft klar sind, dann sollte sich im Franchise-System eine Art Basisdemokratie entwickeln. Es geht um Einbindung und Beteiligung der Partner – um Partizipation und Empowerment (Bevollmächtigung).
Dass dies kein Schönwetter-Programm ist, versteht sich von selbst: der Wert einer Partnerschaft erweist sich in schwierigen Situationen. Wer in guten Zeiten gelernt hat, offen, tolerant, ehrlich und gerecht mit seinen Partnern umzugehen, der hat gute Chancen, auch in Krisensituationen zu bestehen.
Eine wesentliche Rolle spielt der Franchise-Beirat, die Funktion einer Gesprächsplattform und eventuell auch einer Schlichtungsstelle kann vom Beirat wahrgenommen werden. Der Beirat ist das Bindeglied zwischen Franchise-Geber und Franchise-Nehmer. Für den Franchise-Geber ist er eine Informationsquelle und Kommunikations-Schnittstelle. Für die Franchise-Nehmer ist er die Anlaufstelle für Anregungen, Verbesserungsvorschläge und Beschwerden.
Das zweite wichtige Werkzeug der partnerschaftlichen Führung sind die Jahrestagungen. Die Jahrestagung ist ein Spiegel und meist ist schon zu Beginn einer Jahrestagung zu erkennen, wie die Stimmung im System das Jahr über wirklich ist, ob also die Chemie stimmt. Jahrestagungen haben einerseits die Funktion, dass der Franchise-Geber informiert und andererseits dienen diese dem informellen Austausch, welcher mindestens ebenso wichtig ist. Mindestens 50 Prozent der Zeit und der Ressourcen sollten diesem informellen Teil gewidmet sein.
Neben diesen beiden wichtigen Institutionen (Beirat und Jahrestagung) gibt es noch ein Reihe weiterer Tools: eine partnerschaftliche Führung, ein gut funktionierendes Kommunikationssystem, eine ebenso gut funktionierende Informationspolitik und ein perfekt geführtes und gepflegtes Intranet bzw. andere Wissensdatenbanken. Zudem ist ein professionelles Partnermanagement unumgänglich.

4. Franchising ist eine emotionale Heimat
Wer den weichen Faktoren in seiner Arbeit nicht genügend Beachtung schenkt, der wird nicht weiterkommen, da reine Zweckgemeinschaften auf Dauer nicht erfolgreich sein können. Es ist daher unumgänglich, die geschäftlichen Bindungen auch auf persönlicher Ebene gut zu fundieren und zu pflegen. Also Vertrauen zu schaffen, Sicherheit und Geborgenheit zu geben. Die Partner in einem Franchise-System müssen sich dort emotional zu Hause fühlen.
Sie müssen sich mit der gemeinsamen Marke identifizieren, sie sollen stolz auf ihr System und ihre Marke sein. Marke ist gleich Emotion.
Stolz ist also die wichtigste Zutat, um aus einem Franchise-System eine emotionale Heimat zu machen. Menschen, die in einem Franchise-System arbeiten und dessen Produkte oder Dienstleistungen verkaufen wollen, müssen in all ihrem Tun überzeugt und stolz sein können. Sie müssen wissen, dass ihre Marke stark ist, dass ihr Produkt gut ist.
Eine derart stärkende emotionale Heimat schafft nur, wer in jedem Teilaspekt und von allem Anfang an darauf achtet, dass sich alle Beteiligten im Franchise-System gut aufgehoben fühlen. Bereits in der Rekrutierungsphase ist darauf zu achten und ernsthaft zu prüfen, ob beide zueinander passen.
Franchise-Nehmer müssen ihre emotionale Bindung an das System in zwei Richtungen erfahren. Zum einen müssen sie unter den Partnern Anerkennung finden. Zum anderen müssen sie ihre Rolle als Franchise-Nehmer auch nach außen erfolgreich kommunizieren können.
Wichtig ist es,  im Franchise-System Rituale zu entwickeln, die jedem Entwicklungsstadium angemessen sind: wie heißen wir neue Partner willkommen? Wie führen wir das System partnerschaftlich? Wie etablieren wir eine Streitkultur, die Auseinandersetzung zulässt und dabei aber Verletzungen vermeiden hilft? Und schließlich: Wie trennen wir uns von Partnern so angemessen, dass diese erhobenen Hauptes aus dem Franchise-Verbund ausscheiden können? Und wie betreiben wir interne und externe PR?

5. Das Potential der Softfaktoren ist stärker als man glaubt
Neben einem professionellen Franchisepaket und einem marktgerechten Betriebstyp tragen die Softfaktoren wesentlich zur emotionalen Bindungskraft eines Franchise-Systems bei. Nicht nur der Franchise-Vertrag hält das System zusammen, sondern gerade auch die freiwillige Bindung der Partner in das System. Und diese erwächst aus richtigem Verhalten. Es geht nicht um ein Entweder-Oder - wichtig ist die Ausgewogenheit zwischen harten und weichen Faktoren. In einer echten Gemeinschaft wird aus vielen Ich ein Wir!
Die Konzentration auf die Softfaktoren hat nichts mit Sozialromantik zu tun. Ein partnerschaftlicher Umgang erhöht selbstverständlich die Laufzeit der Partnerschaften, stärkt also die Bindungskräfte im Franchise-System und reduziert dabei die Fluktuationskosten.
 
Wer das Prinzip des partnerschaftlichen Umgangs lebt, der wird bald feststellen, dass die Betreuungsintensität zurückgefahren werden kann, weil sich die Bindung der Partner ans Franchise-System durch die Wirkung der Softfaktoren wie von selbst verstärkt.
In letzter Konsequenz ist ein partnerschaftlicher Umgang also auch eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit.
Die Ausgewogenheit zwischen den deutlich formulierten Hardfacts auf der einen Seite und den System stärkenden Wirkungen der Softfacts auf der anderen Seite bildet eine starke Grundlage, eine Basis, auf der in Ruhe und konzentriert gearbeitet werden kann. Wer weiß, was er vom anderen erwartet und was er vom anderen erwarten darf, der muss nicht ständig hinterfragen, wie stark oder tragfähig diese Partnerschaft ist. Der kann gelassen ans Werk gehen. Rollenkonsistenz ist zum dauerhaften Erfolg im Franchising unbedingt erforderlich.

6. Erfolg und Wachstum bringen auch Risiken mit sich
Wer in einem systemischen Ansatz denkt, erkennt schnell, dass mit dem Wachstum eines Franchise-Systems massive Verschiebungen einhergehen. Es gehört zu den Kernaufgaben des Franchise-Gebers, die Runde zu erweitern. Wachstum bringt aber systemische Veränderungen, die beobachtet und begleitet sein müssen.
Jedes Franchise-System braucht eine bestimmte Anzahl an Partnern, damit es für die Franchise-Nehmer attraktiv wird und sich für den Franchise-Geber lohnt. In diesem Sinne ist Wachstum zwingend geboten, also eindeutig ein Erfolgsfaktor. Wichtig ist es, das richtige Maß an Wachstum zu finden.
Wächst das Franchise-System im Ganzen zu schnell, besteht die Gefahr, dass der Franchise-Geber seine Serviceleistungen dem Franchise-Nehmer gegenüber nicht mehr professionell erbringen kann. Es stehen ihm einfach nicht genügend Ressourcen in der Franchise-Zentrale zur Verfügung.
Wächst das Franchise-System aber zu langsam, wächst der psychische Druck umso schneller: Warum, so fragen sich alle Beteiligten, kommt kein neuer Franchise-Nehmer nach? Habe ich als Franchise-Nehmer womöglich auf das falsche Pferd gesetzt?
Die Wirtschaftlichkeit eines Systems zu errechnen, ist eines. Dafür gibt es Werkzeuge und Formeln, Tabellenkalkulationen und Berater. Viel weniger genau lässt sich bestimmen, wie denn nun das richtige Wachstum auszusehen hat. Darauf gibt es keine eindeutige Antwort. Was sich aber – vage genug – sagen lässt, ist Folgendes: nach einer guten Pilotphase sollte ein junges Franchise-System im Schnitt mindestens um drei bis fünf Partner pro Jahr wachsen.
Die systemische Komponente muss berücksichtigt werden. Wie werden die „Gründungs-Franchise-Nehmer“ der ersten Stunde gewürdigt? Wie werden die „alten Hasen“ in die Weiterentwicklung des Systems eingebunden? Wie offen wird über die ausgeschiedenen Partner gesprochen?
 
Zur Integration neuer Partner in das System sind gewisse Rituale zu empfehlen. Für die Systemintegration ist der sogenannte PAN-Plan (Partner ans Netz Plan) sehr hilfreich, dieser beinhaltet alle notwendigen Schritte für die Integration. Manche Franchise-Systeme installieren Systemintegrations-Manager, welche den Partner in der Anfangsphase betreuen oder setzen Buddy- oder Paten-Systeme ein.

7. Systemführerschaft und Denken in Netzwerken schaffen Vorsprung
“None of us is as good as all of us,” Ray Kroc, der Erfinder und Gründer des Franchise-Systems von Mc Donald’s, hat wohl als erster erkannt, worum es beim Franchising geht: kein Einzelner von uns ist so gut, wie wir alle zusammen. Es ist nicht nur wichtig, dass der Franchise-Geber weiß, was seine Partner erfolgreich macht. Er muss auch anerkennen, dass diejenigen, die sein Konzept umsetzen, einen wesentlichen Anteil am Erfolg haben.
Die konsequente Umsetzung des Netzwerkgedankens ist eine Basis für die Systemführerschaft. Es ist wichtig, dass der Franchise-Geber das Franchise-System führt. Ebenso wichtig ist es aber, darüber hinaus den Netzwerkgedanken nicht zu vernachlässigen.
In der Führung eines Franchise-Systems müssen also entsprechende Kanäle vorgesehen werden, damit Gedanken und Anregungen, die aus dem Netzwerk kommen, auch wirklich aufgenommen und zum Nutzen aller im System umgesetzt werden können.
Ein Franchise-Geber, der heute erfolgreich führen will, muss sein Management auf Partizipation und Gemeinschaftlichkeit hin ausrichten. Nicht Unterordnung heißt die Devise, sondern Einordnung und Koordination.
Richtig verstandene Systemführerschaft erwächst aus dem Wissen, dass und wie ein Konzept funktioniert. Nur wer erfolgreich pilotiert und sein System auf diese Erfahrungen hin adaptiert hat, wird seinen Partnern kompetent gegenüber treten können. Nur wer selbst herausgefunden hat, wie der Erfolgsrahmen für ein Franchise-System abgesteckt sein muss, kann dieses Wissen im Rahmen seiner Führungsrolle weitergeben. Wer auf dieser Basis ein Franchise-System führt, der wird mit seiner System-Führerschaft auch nicht ständig in Frage gestellt.
Den Netzwerkgedanken in einem Franchise-System zu fördern impliziert auch, dass den Partnern etwas abverlangt wird – aktive Mitarbeit und Feedback vom Markt. Eine erfolgreiche System-Führerschaft erfordert die Fähigkeit, ein Franchise-, ein Marketing- oder ein Vertriebskonzept an veränderte Marktbedingungen anzupassen. Und das kann der Franchise-Geber eben nur, wenn er durch das Feedback seiner Partner weiß, wie der Markt derzeit funktioniert.
Konsequente Umsetzung meint auch, dass das Netzwerk vertikal als auch horizontal verstanden wird. Dass also der Netzwerkgedanke auch unter den Partnern gepflegt wird.
Wichtige Instrumente der Systemführerschaft in Netzwerken sind professionelles Wissensmanagement, die Partnerschaftsbilanz, Controlling und Benchmarking sowie die absolute Transparenz gegenüber jedem einzelnen.

8. Jeder Erfolg hat Spielregeln
Je klarer die Hardfacts formuliert sind, umso lockerer kann man bei deren Umsetzung sein. Kein Erfolg ohne Spielregeln. Regeln und Vorgaben müssen vorab festgelegt, erklär- und nachvollziehbar sein, damit sie eingehalten werden. Eng verknüpft ist dies mit laufender Kommunikation, mit Schulung und Weiterbildung.
Aus der Erfahrung, die der Franchise-Geber im Pilotbetrieb gewonnen hat, kann er nachvollziehbar und glaubwürdig Regeln aufstellen, die zum Erfolg führen werden. Wenn die Spielregeln klar formuliert sind, wenn jeder weiß, was der andere von ihm erwartet, wenn die Partnerschaft also hinreichend definiert ist, dann ist man gemeinsam auf dem besten Weg zum Erfolg. Diese Rollenkonsistenz ist unabdingbar. Was dem Christen die zehn Gebote, das sollten dem Franchise-Partner die Regeln seines Franchise-Systems sein: sie müssen ihm in Fleisch und Blut übergegangen sein, sie müssen selbstverständlich geworden sein.
In jedem Franchise-System gibt es drei Quellen, die Auskunft über die definierten Spielregeln geben: der Franchise-Vertrag, das Franchise-Handbuch und das Intranet (Extranet) oder andere Wissensdatenbanken. Eine professionelle Basisausbildung ist entscheidend, da hier auch das Einhalten der Regeln vermittelt und erlernt wird. Jede Regel muss erklärt werden, jede muss nachvollziehbar und verständlich sein. Und schließlich: die Einhaltung der Regeln muss überprüft werden.
Spielregeln sind für ein System lebenswichtig und der Grundstein einer erfolgreichen Partnerschaft! Deren Einhaltung ist überlebenswichtig! Daher ist es auch wichtig, Verstöße entsprechend zu ahnden!
Mündige Unternehmer fordern vor allem Information. Sie müssen, um effektiv arbeiten zu können, von der System-Zentrale daher regelmäßig mit Informationen versorgt werden. Gelegenheit dazu bietet sich immer wieder: bei den Partnertagungen, im Partner-Management und regelmäßig über Extra- und Intranet oder andere Formen von Wissensdatenbanken.

9. Konsequenz ist wichtiger als Strenge
Konsequenz ist nicht gleich Sturheit. Manche Elemente im Franchise-System sind für den Erfolg so wesentlich, dass ihre Umsetzung und Pflege zur Pflicht wird. Franchise-Nehmer müssen erkennen, dass Franchise-Systeme gewissen Gesetzmäßigkeiten und Menschen bestimmten Regeln folgen, dann fällt ihnen die Orientierung, die Einordnung leichter. Es geht nicht darum, besondere Härte zu zeigen. Wichtig ist, sich eindeutig zu verhalten. Konsequent zu sein.
Konsequenz ermöglicht das Einhalten von Regeln und die Überprüfung der Einhaltung in einer wertschätzenden Form. Für mich lautet in diesem Zusammenhang eine der wichtigsten Regeln im Franchising: Keine Wertschöpfung ohne Wertschätzung! Woraus nun eben die nächste Regel folgt: Nicht streng, sondern konsequent sein!
Eine unabdingbare Voraussetzung für konsequentes Handeln ist Wissen.  Beide Seiten müssen konsequent sein, damit das System erfolgreich funktioniert. Hier zeigt sich ein Vorteil des Franchising: aus der Gruppe profitieren alle, der Franchise-Nehmer wird in der Gruppe zum lernenden Unternehmer. Natürlich auch der Franchise-Geber.
 
Konsequenz ist letztlich auch eine Form, dem Gegenüber seine Wertschätzung zu zeigen: Ein Partner, der bereit ist, nach den Regeln zu spielen, dokumentiert damit auch seine Wertschätzung dem gesamten Franchise-System gegenüber. Wer umgekehrt nicht mit diesen Regeln zurecht kommt, der sollte auch nicht länger in deren Korsett gezwungen werden: Es ist von beiden Seiten auch eine Form der Wertschätzung, wenn sich Franchise-Geber und Franchise-Nehmer zum richtigen Zeitpunkt in angemessener Form trennen können.
Ein heikler Punkt in Franchise-Systemen: Trennung als letzte Konsequenz. Am besten eignen sich in solchen Fällen Stufenmodelle: wer dies oder jene Spielregel nicht einhält, muss mit dieser oder jener Konsequenz rechnen, etwa mit einer Abmahnung und einer neuerlichen Erläuterung der jeweiligen Regel. Wenn dies nicht zu einer Verhaltensänderung führt, begibt man sich auf der nächsten Stufe sinnvollerweise in die Hände eines Mediators. Ein außenstehender Mittler versucht eine gemeinsame Lösung zu finden, die beiden Seiten akzeptabel erscheint.
Nur wenn diese für beide Seiten tragbare Lösung im Laufe eines Mediationsverfahrens nicht mehr zustande zu bringen ist, bleibt als letzter Schritt die Trennung. Immer empfiehlt sich auch in dieser Situation ein wertschätzender Umgang miteinander.

Ausblick
Die hohe Motivation der beteiligten Partner und das fast zwangsläufige Wachstum werden Franchising zur erfolgreichsten Vertriebs- und Unternehmensform der Zukunft machen. Es werden sich allerdings nur die Systeme durchsetzen, die eine ausgewogene Balance finden zwischen den „Hardfacts“ – wie eine ausgeprägte Marketingkompetenz, die ganzheitliche Ausrichtung auf den regionalen Markt des Franchise-Nehmers, die konsequente Durchsetzung des Franchise-Konzeptes am Markt – und den so genannten „Softfacts“, wie die auf gegenseitiger Wertschätzung basierende partnerschaftliche Unternehmenskultur.
Menschen verändern sich mit der gesellschaftlichen Entwicklung, und daher müssen sich zwangsläufig Franchise-Systeme mitentwickeln, wenn Sie ihre Aufgabe als das verstehen, was sie im Grunde ist, nämlich „people management“!
Die Selbstständigkeit der beteiligten Partner ist und bleibt Erfolgsfaktor Nummer 1 im Franchising. Wer bereit ist, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, findet im Franchising neue, kalkulierbarere Chancen. Das Ziel ist eine erfolgreiche und langfristige Partnerschaft auf gleicher Augenhöhe.
„Fairplay Franchising“ ist – vielleicht etwas pathetisch ausgedrückt – mein ganz persönliches Glaubensbekenntnis zum Thema Franchising. Meine über 1200 Beratungsprojekte haben diese Denkweise in den letzten 25 Jahren bestätigt. Ein klares Konzept, ein funktionierender Betriebstyp allein genügen nicht. Vertrauen schaffen, Sicherheiten bieten, für Geborgenheit sorgen, Wertschätzung und Anerkennung, Partizipation und Empowerment – diese „weichen Faktoren“ sind in erfolgreichen Franchise-Systemen wichtiger denn je.
Fairplay Franchising
Mag.a Waltraud Martius
Syncon International Franchise Consultants
www.fairplay-franchising.com
www.syncon.at
 Waltraud Martius

Waltraud Martius

SYNCON International Franchise Consultants

Waltraud Martius ist Franchise-Beraterin und Mitbegründerin des Österreichischen Franchise-Verbandes (ÖFV). Außerdem ist sie Mitherausgeberin und Autorin mehrerer Bücher über Franchising.

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